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Moskau, 8. Februar 2015 — Die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA will für 2018 vorsorglich sechs Plätze in russischen „Sojus“-Raumschiffen für Flüge zur Internationalen Raumstation ISS kaufen. Das berichtet die Moskauer Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Behörde. Die NASA wolle sich damit für den Fall absichern, dass Probleme bei der Fertigstellung  der kommerziellen Zubringerraumschiffe auftreten, die derzeit bei Boeing und SpaceX gebaut werden. Beide Konzerne wollen 2017 bemannt fliegen.

Über den Preis des Deals teilte die Agentur nichts mit. Derzeit bezahlt die NASA den Russen 71 Millionen Dollar pro Platz. Nach dem Ende des Shuttle-Programms 2011 will die NASA selbst erst  Anfang des nächsten Jahrzehnts mit ihrer „Orion“-Kapsel wieder bemannte Missionen ins All schicken. Das Raumschiff ist allerdings für Flüge zum Mond, zu Asteroiden und zum Mars  bestimmt, könnte notfalls aber auch zur ISS starten.

Die NASA hat mit Boeing und SpaceX einen Vertrag für jeweils sechs bemannte ISS-Flüge vereinbart. Boeing erhält dafür 4,2 Milliarden Dollar, SpaceX 2,6 Milliarden. Boeing will im Dezember 2017 als erstes Privatunternehmen bemannt zur ISS starten. Die Dragon V2-Kapsel von SpaceX soll Ende 2016 erstmals unbemannt und Anfang 2017 bemannt getestet werden.

(c) Gerhard Kowalski

  

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