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Logo DLRKöln, 12. November 2015 — Auch wenn nicht alle Experimente so exakt durchgeführt werden konnten wie geplant: „Die Mission ist auf jeden Fall ein großer Erfolg.“ Diese Bilanz hat der Planetenforscher Tilman Spohn am Donnerstag auf einer Pressekonferenz des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln zum ersten Jahrestag der Landung von Philae auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko am 12. November 2014 gezogen. Zum ersten Mal auf einem Kometenkern zu landen, sei ein „großer Schritt“.

„Fotos unmittelbar über der Kometenoberfläche, thermische Messungen direkt vor Ort – solche Messungen konnten so noch nie zuvor durchgeführt werden“, fügte er hinzu. So habe man auf Tschurjumow-Gerassimenko eine ganz besondere Oberflächenmorphologie mit einem Reichtum an Strukturen wie Überhänge und Krater vorgefunden, aber auch sanddünenähnliche Strukturen oder schroffe Landschaften. „Diese Dinge hatte man so nicht wirklich erwartet.“

245 Millionen Kilometer sind Komet und Lander zurzeit von der Sonne entfernt. „Pro Kometentag von 12,6 Stunden steht Philae im Moment rund vier Stunden in der Sonne“, sagte der technische Manager des Landers am DLR,  Koen Geurts. „Das reicht, um ihn mit Energie zu versorgen.“ Allerdings würden die Bedingungen auf dem Kometen und somit die Möglichkeit, dass Philae Kontakt mit seinem Team am Boden aufnehmen kann, in den nächsten Wochen schlechter. „Durch die zunehmende Entfernung von der Sonne wird die zur Verfügung stehende Energie weniger, und auch die Temperatur im Inneren des Landers wird kälter.“ Minus 51 Grad Celsius könne Philae in seinem Inneren vertragen, sinke die Temperatur unter diesen Wert, schalte sich der Lander nicht mehr ein und sei nicht mehr betriebsbereit. „Voraussichtlich spätestens im Januar 2016 wird dies der Fall sein – und Philaes Mission somit enden“, betonte der Wissenschaftler.

(c) Gerhard Kowalski

 

2 Gedanken zu „DLR: Philae-Mission war großer Erfolg – Pressekonferenz zum 1. Jahrestag der Landung auf Tschurjumow-Gerassimenko“
  1. Für mich ist diese Misssion sensationell!! Was ich mir ledigloch mehr wünschen würde, sind mehrNachrichten über den Fortscritt und die wissenschaftlichen Ergebnisse der Mission. Ein Jahr nach der Landung herrscht in den Medien seltsame Ruhe, dabei sind die Erkenntnisse daraus sicherlich interessant. Selbst einmal Journalist meine ich, da könnte mehr Drive drinnen sein.

  2. Lieber Herr Normannn,

    in der Tagespresse findet man in der Tat nicht sehr viel. Vielleicht schauen Sie mal in der Fachpresse nach.
    Immerhin wurde der 1. Jahrestag zum Anlass genommen, eine kleine erste Bilanz zu ziehen. Ich habe deshalb das Thema gern aufgegriffen.

    Besten Gruß

    Gerhard Kowalski

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