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GK RoskosmosMoskau, 22. Januar 2016 — Folgt nach dem Ende der Internationalen Raumstation ISS 2024 eine Internationale Mondstation? Eine Expertengruppe aus Vertretern der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA, der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der Staatlichen Raumfahrtkorporation (GK) Roskosmos denke derzeit darüber nach, wie die internationale Zusammenarbeit in der Raumfahrt  nach der ISS aussehen könnte, zitieren Moskauer Medien einen offiziellen Roskosmos-Sprecher. Ziel sei eine internationale Mondstation. Keine der drei Organisationen plane, ein solches Programm allein zu stemmen. 
 
Die Idee von ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner, aus den unterschiedlichsten Beiträgen interessierter Länder auf dem Mond ein „Dorf“ (Moon Village) zu errichten, könnte ein Beitrag zu dieser Diskussion sein. Die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR), Pascale Ehrenfreund, hat am Donnerstag mit Blick auf diesen Vorschlag angeregt, eine Roadmap für ein solches Projekt zu erstellen.
 
Die Russen hatten bisher geplant, 2029 erstmals bemannt auf dem Mond zu landen. Dieses Fernziel ist aber aus Geldmangel nicht mehr im Föderativen Weltraumprogramm (FKP) für die Jahre 2016-25 enthalten, das Ende März von der Regierung verabschiedet werden soll. Im Entwurf des Dokuments wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass Russland ohne die Zusammenarbeit etwa mit der ESA keine solchen Mond- und Mars-Missionen durchführen kann. 
 
Derzeit laufen auf dem Kosmodrom in Baikonur (Kasachstan) die letzten Vorbereitungen für den Start der Sonde ExoMars Mitte März. Der zweite Teil der gemeinsamen Mission von ESA und Russland, ExoMars 2018, ist derweil finanziell noch nicht abgesichert. Möglich ist eine Verschiebung auf 2020, wie Wörner jüngst einräumte.
 
(c) Gerhard Kowalski
 

 

Ein Gedanke zu „GK Roskosmos, NASA und ESA denken über die Zeit nach der ISS nach – Zielvorstellung: Internationale Mondstation“
  1. Nun, eine internationale Mondstation wird es auch geben, allerdings erst um 2040. Früher kaum, da NASA möchte schon nach 2030 zum Mars und Russland wird seine Schwerlastträgerrakete erst um 2040 haben. Mit Angara-A5W ist eine Mondbasis nicht möglich, nur Flüge und kurze Mondlandungen.

    Für ein bescheidenes Wohnmodul von 20 Tonnen, es wird mehrere und unterschiedliche auf dem Mond geben, ist dafür eine Trägerrakete mit einer Nutzlast von etwa 180 Tonnen notwendig. Ja, der Aufwand ist schon gewaltig.

    Für eine intensive Erforschung mit Ressourcengewinnung brauchen wir Träger eines ganz anderen Kalibers, für Nutzlasten ab 450 Tonnen und mehr und wiederverwendbar.

    Interessant, Konzepte für Trägerraketen mit Nutzlasten von 450 bis 900 Tonnen gab es schon in den 60-er Jahren, darunter Nexus, Rombus.

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