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Moskau,  2. Mai 2017 – Im Streit um die Trägerrakete für das neue bemannte Raumschiff Federazija hat das wissenschaftliche Leitinstitut des Raumfahrtstaatskonzerns GK Roskosmos,  ZNIImasch,  ein Machtwort gesprochen. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge gehe man davon aus,  dass das Raumschiff mit der schweren Angara-A5P vom Kosmodrom Wostotschny gestartet werde,  teilte ein Sprecher der Nachrichtenagentur TASS mit. Damit wurde der Vorschlag des Generaldirektors des Konzerns RKK Energija,  Wladimir Solnzew,  vom Wochenende zurückgewiesen,  diesen Träger durch die neue Mittelklasserakete Feniks zu ersetzen.

In einem Interview mit derselben Agentur hatte Solnzew am Samstag vorgerechnet,  dass die Feniks-Starts mit vier beziehungsweise sechs Besatzungsmitgliedern etwa so viel kosten wie heute die Starts der Sojus MS-Kapseln mit nur drei Raumfahrern und damit billiger als die Angara-Starts seien.

Der ZNIImasch-Sprecher räumte zwar ein,  dass Feniks mit einer maximalen Nutzlast von 17 Tonnen das neue Raumschiff auf eine erdnahe Umlaufbahn bringen könnte,  das zwischen 14,4 und 19 Tonnen wiege. Doch dürfe dieses dann nur wenig Treibstoff mitführen. Allerdings sei die Fertigstellung von Feniks erst für 2025 geplant,  während der erste bemannte Flug von Federazija schon für 2023 vorgesehen sei. Deshalb komme die Mittelklasserakete nicht als etatmäßiger Träger dafür infrage.

Experten verweisen in diesem Zusammenhang darauf,  dass es bislang noch gar keine Angara-Startrampe in Wostotschny gibt. Mit dem Bau soll voraussichtlich im Herbst begonnen werden.

© Gerhard Kowalski

2 Gedanken zu „Roskosmos-Leitinstitut ZNIImasch: Federazija wird mit Angara starten“

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