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Moskau,  5. Oktober 2020 —  Die GK Roskosmos hat am Montag beim RKZ Progress in Samara den Bau der neuen zweistufigen Mittelklasse-Trägerrakete Amur mit Methanantrieb in Auftrag gegeben,  die schrittweise die Sojus-2 ablösen soll. Das sogenannte Skizzenprojekt für den neuen Träger mit wieder verwendbarer Erststufe soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Der Erststart von Amur ist für 2026 vom Kosmodrom Wostotschny geplant.

Mit dem Projekt,  dessen Kosten auf umgerechnet rund 770 Millionen Euro veranschlagt werden,  will Russland auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig werden. Ein Amur-Start soll den Vorgaben zufolge nur 22 Millionen Dollar kosten.

Die Erststufe des neuen Trägers,  die aus fünf Methan-Triebwerken besteht,  soll zehnmal wiederverwendet werden können. Die Rakete ist 55 Meter hoch,  hat einen Durchmesser von 4,1 Metern und eine Startmasse von 360 Tonnen. Sie kann mit der Fregat-Oberstufe in der Mehrfachvariante 10,5 Tonnen und in der Einmalvariante 12,5 Tonnen auf die Umlaufbahn bringen.

© Gerhard Kowalski

2 Gedanken zu „GK Roskosmos gibt Startschuss für neue Mittelklasse-Trägerrakete mit Methanantrieb“
  1. Tönt besser als die Ariane 6.

    Wenn die Bergung und Wiederverwendung der Erststufe bald nach 2026 gelingt, könnte die Amur ein interessantes Nischenprodukt für nationale Nutzlasten werden, wo der genannte Startpreis erreichbar scheint und dann gegenüber den meist teureren Satelliten eine geringe Rolle spielt.

  2. Besser als die Ariane 6 zu sein, ist wohl kein Kunststück. Mir scheint die Amur so ein für Rogosin typischer Schnellschuss zu sein, dem derzeit noch die materielle und finanzielle Grundlage fehlt. Bei allem Respekt: Das derzeitige Raumfahrtbudget der Russen für 2021 bis 2023 macht 3,5 Milliarden Euro aus und ist nach Aussage von Roskosmos nicht einmal in der Lage, die laufenden Projekte abzudecken. Und nun kommen noch eine eigene Raumstation und Amur hinzu.

    GK

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