Dritter SpaceX-Starlink-Start in fünf Tagen

Cape Canaveral, 18. Mai 2022 – Der US-Konzern SpaceX von Elon Musk hat am Mittwoch erneut 53 Starlink-Internet-Satelliten gestartet. Die Falcon 9-Trägerrakete stieg um 12:59 Uhr deutscher Zeit vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida auf.

Es war dies der dritte Starlink-Start innerhalb von fünf Tagen und der 21. SpaceX-Start in diesem Jahr.

(c) Gerhard Kowalski

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181 Antworten zu Dritter SpaceX-Starlink-Start in fünf Tagen

  1. Juergen Nabel sagt:

    Hallo, guten Morgen Herr Kowalski,
    mit großem Interesse verfolge ich diese Diskussion mit Jewgeni 7 und frage mich doch immer wieder, was macht dieser Mann und woher kommt dieses Wissen auf Gebieten, die nur Insider kennen können, m.E. Gut, er kann sich dabei nicht outen, hat schon Andeutungen gemacht, woher er das weiß, aber …?
    Trotzdem alles hochinteressant (wie schon gesagt, was meint Kowalski heute 😉 )
    Herzliche Grüße
    Jürgen Nabel (bleibe Ihnen treu)

  2. Gerhard Kowalski sagt:

    Hallo, Herr Nabel,

    Ihre Frage, die in dieser oder jener Form auch von vielen anderen gestellt wird, kann ich nicht beantworten. Ich weiß nicht, wer sich hinter Jewgeni-7 verbirgt. Er schreibt mir ja ja schon viele Jahre mehr oder weniger regelmäßig. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass sein Deutsch immer besser geworden ist. Vielleicht handelt es um einen der vielen intellektuellen sogenannten Kontingentflüchtlinge, die aus der Sowjetunion zu uns gekommen sind.
    Eines ist mir aber in letzter Zeit aufgefallen: offenbar hat er viele der Raumfahrt-Fachbücher gelesen oder möglicherweise dieses oder jenes gar selbst geschrieben, die auch bei mir im Bücherschrank stehen. Das ist mir speziell bei Koroljow aufgefallen.

    Besten Gruß

    G. Kowalski

  3. Jewgeni-7 sagt:

    Nachtrag

    Vor einigen Tagen habe ich die russischen Verluste in der Ukraine genannt, die Verluste an Soldaten entsprangen meiner eigener Analysen, die ich auf rund 80.000 beziffert habe.

    Am 21. September hat der russischen anonymen Telegrammsender „General SVR“ unter Berufung auf einflussreiche Quellen im Kreml neue Zahlen veröffentlicht. Laut dem Telegram-Kanal hat Putin Daten über „unwiederbringliche militärisch-operative Verluste an Arbeitskräften“ auf den Tisch erhalten. Die Zahlen an Toten sind sehr beeindruckend:

    – 59.373 Berufssoldaten
    – 17.561 Kämpfer verschiedener Abteilungen
    – 4.638 der Nationalgarde

    Wir haben also summarische Verluste von 81.572 Soldaten, aber anlässlich der Ankündigung der Teilmobilmachung in der Russischen Föderation hat der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu den Russen die offizielle Zahl der Opfer der „Sonderoperation“ bekannt gegeben. Er versichert, dass nur 5.937 russische Soldaten getötet wurden, dabei wurden nur gestern 550 Soldaten getötet. Lügen und Lügen ohne Ende…Meine Analysen waren zumindest sehr genau. Das ist mehr als in Tschetschenien- und der Afghanistankrieg zusammen.

    Die gleiche Quelle berichtet heute, das im Generalstab der Streitkräfte der Russischen Föderation Verwirrung und Erschütterung herrscht. Mehr als zehn Vertreter des Generalstabs schrieben einen Appell an Putin, in dem sie die Unfähigkeit der Führung zum Ausdruck brachten… Die Quelle (General SVR) stellte klar, dass der Generalstab der Streitkräfte der Russischen Föderation den Krieg mit der Ukraine größtenteils ablehnt. Die meisten haben jedoch Angst, offen darüber zu sprechen… Sie erkennen, dass die Mobilisierung nicht dazu beitragen wird, das Blatt des Krieges zu wenden, wo moderne westliche Waffen bereits die Hauptgeige spielen.

  4. Gerhard Kowalski sagt:

    Die von Ihnen genannten Zahlen verschlagen mir die Sprache. Die Zahl von knapp 6.000 Toten habe ich natürlich nicht geglaubt. Haben Sie auch entsprechende Angaben für die Ukraine?

    G. Kowalski

  5. Jewgeni-7 sagt:

    Am 22. August sagte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, dass nach dem 24. Februar fast 9.000 ukrainische Soldaten getötet wurden, wir haben ein Verhältnis von etwa 1 zu 10, das habe ich schon früher hier geschrieben.

    Am 15. April bezifferte der ukrainische Präsident die Verluste auf 2.500 bis 3.000 Soldaten, dabei war der Mai-Juni der schwierigste für die Ukraine. Danach mit HIMARS wurde und werden alle Waffendepots und Basen der Russen vollständig zerstört.

    Nach Angaben des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) wurden seit Beginn der Invasion mindestens 5.587 Zivilisten getötet und 7.890 verletzt, obwohl OHCHR glaubt, dass die tatsächlichen Zahlen wahrscheinlich viel höher sind.

    Die sehr hohen Verluste der Russen sind das Resultat der extrem hoher Genauigkeit der westlichen Waffen ( und Aufklärung) darunter der HIMARS und 155er Munition, deren Sprengköpfe eine Satellitennavigation haben. Die Treffgenauigkeit liegt bei 1-2 Meter.

    Auf der ukrainischer Seite stehen gegenwärtig insgesamt etwa 1 Million Soldaten und zu wenig Waffen.

  6. Gerhard Kowalski sagt:

    Danke für Ihre prompte Antwort.

    G. Kowalski

  7. Jewgeni-7 sagt:

    Aspekte der russischen Luft- und Raumfahrt, darüber sprach W. Lukaschewitsch, Doktor der technischen Wissenschaft, Luftfahrtexperte und ehemaliger Konstrukteur, in Stichpunkten mit eigenen Ergänzungen:

    Thema ISS: Die ISS soll bis 2028 ev. bis 2030 fliegen. Die NASA hat zumindest schon Plätze für ihre Raumfahrer bei SpaceX und Boeing bis 2030 bestellt. Russland hat hier keine Alternativen, weil bis dahin niemand einen würdigen Ersatz schaffen wird. Auch nach den aktuellen Plänen, die noch nicht an außenpolitische Rahmenbedingungen angepasst wurden, ist geplant, 2028 mit dem Start des ersten Moduls der künftigen russischen Orbitalstation zu beginnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der Lage sein werden, diese Fristen einzuhalten, ist aufgrund früherer Erfahrungen äußerst gering. Die neue Orbitalstation kommt erst nach 2030… oder 2035?…

    Über die Russische Luftfahrt: Die ist auf der Intensivstation mit Reanimationsmaßnahmen. Die russische Zivilluftfahrt ist wahrscheinlich die anfälligste Branche in Bezug auf Sanktionen. Im Allgemeinen ist Russlands Wirtschaft sehr anfällig. Die Weltluftfahrt ist eine globale Branche, in der es unmöglich ist, ein unabhängiger Akteur zu sein. Vor kurzem wies die Internationale Zivilluftfahrtorganisation auf die Probleme der Flugsicherheit in Russland hin und setzte in 187 Ländern der Welt eine rote Flagge für russische Flugzeuge. Abgesehen von Russland hat nur Bhutan eine solche Flagge.

    Am 24. Februar gab es in Russland etwa 900 Arten von Flugzeugen, während die überwiegende Mehrheit der zivilen Luftfahrtlinienschiffe nicht nur importiert wurde, sondern auch finanziell geleast und mit Registrierung in Bermuda geleast wurde. Am 24. Februar waren 768 zivile Flugzeuge in Bermuda registriert. Damit die Flugzeuge noch einigermaßen fliegen, wird in Russland ein Luftfahrt-Kannibalismus praktiziert, das heißt, es werden gute Flugzeug für Ersatzteile zerlegt.

    Einsatz der F-16 in der Ukraine: Beim Einsatz der F-16 haben die russischen Flugzeuge keine Chance, die werden durch die F-16 früher erkannt und somit vernichtet.

    Russlands Möglichkeiten souveräne Flugzeuge, sowohl militärische als auch zivile, selbst zu bauen: Es gibt den Superjet, ein wirklich gutes Flugzeug, aber was seine Stärke war, ist jetzt die Achillesferse. Der Rahmen wurde in Komsomolsk am Amur montiert und alles andere wurde importiert. Alle russischen Flugzeuge, die fliegen: Tu-204, Tu-214, Il-96 und so weiter, sind stark sowjetische Vorarbeit, nicht nur vorgestern, sondern auch im letzten Jahrhundert, so wie die russischen Trägerraketen.

    Was wäre, wenn Russland direkt mit der NATO-Luftfahrt kollidiert:

    In den letzten zehn Jahren hatte Russland keinen würdigen Gegner. In den Tschetschenienkriegen wurde die Luftfahrt sehr aktiv eingesetzt, auch in Syrien, aber es gab keinen Feind. Heute angesichts der ukrainischen Luftwaffe stehen die Russen vor ihrem Spiegelbild: Flugzeuge des gleichen technischen Niveaus und genau der gleichen Ausbildung von Piloten. Aber es war nicht möglich, wie immer wieder laut gesagt wurde, die ukrainische Luftfahrt und Luftverteidigung zu zerstören, und im Allgemeinen muss die russische Luftfahrt unter den Bedingungen, unter denen sie seit Jahrzehnten ausgebildet wird, völlig anders handeln. Der Luftfahrtexperte wörtlich:

    „Wenn man sich das Niveau der militärischen Ränge und die Erfahrung der abgeschossenen Piloten ansieht, dann sind dies sehr hohe Ränge bis hin zu Generälen. Dies deutet darauf hin, dass es ernsthafte Probleme mit der Ausbildung von Piloten gibt. Es stellte sich heraus, dass unsere Pilotenausbildung gut für Paraden, Shows, Demonstrationen ist, aber nicht für den Krieg. Piloten müssen in den schwierigsten Situationen arbeiten… das alles wird in Kubinka nicht gelehrt. Um echte Kampfeinsätze durchführen zu können, benötigen Sie eine sehr hohe Qualifikation von Piloten, und dies sind Oberstleutnants, Oberst und höher. Das sind diejenigen, an die sich die sowjetische Schule erinnert. Tatsächlich kämpfen wir jetzt mit der sowjetischen Reserve und der sowjetischen Militärerfahrung.“

    Die NATO übertrifft Russland in fast allen Waffensystemen. Nur wenige HIMARS-Raketenwerfer wurden ausgeliefert, und sie ändern den Kurs der aktuellen Kämpfe. Diese Situation zeigt, dass die russischen Streitkräfte nicht in der Lage sind, den NATO-Ländern in einem offenen militärischen Konflikt gegenüberzutreten, aber natürlich ohne den Einsatz von Atomwaffen: Sie verändert alle Bedingungen vollständig.

    Während des kalten Krieges, Vietnam und nahe Osten, wurden auf das amerikanische Spionageflugzeug SR-71 etwa 5.000 russische Raketen abgefeuert, keine Rakete konnte das Flugzeug vernichten. Als Israel die ersten F-15 Flugzeuge erhielt, wurden in den folgenden Jahren über 50 russische Flugzeuge abgeschossen, die eigenen Verluste der Israelis waren bei null. Hier sehen wir deutlich, das Qualität immer den Vorteil gegenüber der Quantität hat.

    Roskosmos Aussichten:

    Die Luftfahrt wird sich erholen, aber die Raumfahrt kaum. Aufgrund von Sanktionen, des Beginns von Budgetkürzungen, des Verlusts von Kompetenzen wurde Luna- 25 abgesagt. Jetzt haben sowohl die wissenschaftliche als die bemannte Raumfahrt für Gagarins Heimat keine Priorität mehr! Die Priorität sind militärische Satelliten, das ist die Lösung absolut klarer Aufgaben – Kommunikation, Aufklärung, und das war’s! Ein anderer Experte, Egorow, der auch dabei war, erklärte folgendes:

    „Wir sprechen nicht mehr von irgendeiner Art von Wettbewerbsfähigkeit: Die Hauptsache ist, dass all dies einfach fliegt und seine Aufgaben erfüllen sollte. Elektronik ist definitiv ein sehr schwacher Punkt von Roskosmos, und alles, was Eisen betrifft, ist das sowjetische Erbe, das wir immer noch haben.“

    Es gibt Probleme mit Glonass-Satelliten, die allmählich ihre Nützlichkeit verlieren und außer Betrieb sein werden, und es gibt nichts, was sie ersetzen könnte. Wenn der Westen einen Militärsatelliten startet, so beleibt er 15 Jahre lang im Dienst, dagegen russische Satelliten sterben schon nach 3 Jahren. Roskosmos muss also auf Quantität setzen, was hohe Kosten verursacht. Vor einiger Zeit habe ich hier berichtet, dass die Ukraine einen militärischen Satelliten gekauft hat. W. Lukaschewitsch dazu wörtlich:

    „Auf jeden Fall reichen unsere nationalen Fähigkeiten zur Überwachung der Kampfzone, zur Aufklärung und so weiter nicht aus. Die jüngsten Ereignisse in der Nähe von Charkiw haben genau das gezeigt. Jetzt, wo alles vollständig überwacht ist, Satelliten hängen, Aufklärung funktioniert, wie könnte man die Konzentration der Kräfte übersehen und so weiter?! Und es stellt sich heraus, dass es viele Probleme gibt. Die Kommunikation in Primäreinheiten untereinander zur Koordination auf dem Schlachtfeld ist die Quintessenz der NATO-Doktrin!“

  8. Gerhard Kowalski sagt:

    Eine hochinteressante und detaillierte Analyse. Spassibo!

    G. Kowalski

  9. Jewgeni-7 sagt:

    Radiostrahlung bei Weitraumreisen

    Am 7. September ist der russische Kosmonaut und Arzt Waleri Poljakow im Alter von 80 Jahren gestorben. Als Kosmonaut flog er in den 1980er- und 1990er-Jahren zweimal zur Weltraumstation Mir, hält bis heute den Weltrekord von 437 Tagen für einen Langzeitaufenthalt. Bezüglich der Todesursache hat Roskosmos keine Information hinterlegt, möchte auch nicht spekulieren.

    Kosmonauten erhalten pro Tag eine Strahlendosis, die 200-mal höher ist als die eines Menschen auf der Erde, das ist sehr viel. Studien zur Gesundheit von Kosmonauten wurden durchgeführt, um zu verstehen, ob sie häufiger an Krebs leiden als andere Menschen. Laut dem russischen Physiker Vyacheslav Shurschakov, kamen die Mediziner zu dem Schluss, dass nein, aber diese Studie hat nur sehr wenige Statistiken: Es gibt nicht so viele Kosmonauten. Eine etwas andere Datenlage haben wir bei Apollo-Flügeln.

    Natürlich verkürzt Strahlung das Leben, weil sie zu einer vorzeitigen Alterung des Körpers führt. Und damit Kosmonauten jung und gesund bleiben, wurden Strahlungsstandards erfunden. In Russland sind dies ein Leben lang 1000 Millisievert, während ein Kosmonaut ein Jahr lang nicht mehr als 200 Millisievert erhalten darf. Aus der Sicht moderner Standards ist es unmöglich, ständig im Weltraum zu sein, oder sehr lange Reisen unternehmen. Eine Person erhält die maximale Strahlendosis in 4 Jahren von etwa 800mSv (4×200 = 800mSv, weitere 200mSv sind eine Reserve für unvorhergesehene Umstände). Rekordverdächtige Kosmonauten verbrachten etwa 850 Tage im Weltraum, der verstorbene Poljakow 678 Tage. Wenn alle Standards eingehalten werden, die vom Strahlenschutzdienst für bemannte Raumflüge gefordert werden, wird die Lebensdauer der Kosmonauten um nicht mehr als 3 Jahre reduziert. Das ist natürlich reine Mathematik, die Realität sieht etwas anders aus. Bei einer Sonneneruptionen sind die Mediziner machtlos, da die Strahlendosis im Vergleich zur ungestörten Periode um das 200-300-fache ansteigt. Dies verursacht die unmittelbaren Auswirkungen der Strahlenbelastung: Schwindel, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Leistungsminderung – für einen Kosmonauten ist dies ein gefährliches Phänomen. Selbst die DNA werden geschädigt und bei der täglichen Zellteilung von etwa 700 Milliarden Zellen, werden auch die geschädigten DNA kopiert, was im Laufe der Zeit entartete Zellen entstehen, die eines Tages zum Krebs und Tod führen…

    Für den Schutz vor kosmischer Strahlung als auch vor Atomunfällen wurden und werden immer neue Strategien und Medikamente entwickelt. Bei Atomunfällen werden z.B. die verstrahlten Arbeiter mit Stammzellen behandelt. Hier möchte ich aber auf ein natürliches Schutzsystem eingehen, das schon vor 750 Millionen Jahren durch die Evolution entwickelt wurde. Es findet sich bei allen Tieren und auch beim Menschen: Das Vitamin D-System gegen die Strahlen der Sonne. Dieses System ermöglicht es über das aktivierte Vitamin D-Hormon hunderte von Genen abzuschalten. So wird im täglichen Zyklus bei einem funktionierenden Vitamin D-System am Tage das Kopieren der Daten gestoppt und im Schutz der Nacht wieder gestartet. Hier ergibt sich die Frage: Kann das evolutionäre System auch gegen nukleare Strahlung wirksam sein?

    Ja, schon im Jahre 2003 konnte eine Studie der Bundeswehr nachweisen, dass Hautzellen mit Vitamin D-Hormon vor den Schäden mit ionisierenden Strahlen geschützt wurden, auch israelische Forscher konnten das bestätigen.

    Den besten Beweis für den Schutz durch Vitamin D3 wurde bei den Atombomben-Versuchen in der Südsee (Bikini-Atoll) geliefert. Die dortigen Menschen waren den Strahlen noch stärker und länger ausgesetzt als die zuschauenden Soldaten auf den Schiffen. Spätere Erkrankungen wie z.B. Leukämie fand man aber hauptsächlich bei Soldaten, während die Menschen der Südsee mit ihren hohen D3 Spiegel kaum an Krebs erkrankten. Dies unterstützt die Auffassung, dass ein hoher, tropischer Vitamin-D-Spiegel vor Strahlung schützt.

    In einer Studie von Haq SH, AlAfaleq NO, Johari RA wurde bewiesen, das Vitamin D3 unsere DNA vor oxidativen Schäden schützt. Oxidative Schäden, dazu gehören auch Strahlen unterschiedlicher Art, an unserem Erbgut werden als Ursache einer Vielzahl von Krankheiten angesehen. Vitamin D spielt offenbar eine wichtige Rolle beim Schutz unserer DNA vor solchen Schäden. Die Autoren schreiben dazu: „Diese Studie hat gezeigt, dass die Oxidation von DNA durch Wasserstoffperoxid umfangreiche DNA-Schäden zur Folge hatte, was zur Polyubiquitierung von Histonen führte. Die Vorbehandlung mit Vitamin D3 machte jedoch die durch Wasserstoffperoxid induzierte DNA-Schadenskaskade vollständig rückgängig und schützte die DNA.“

    Schon während der Skylab-Missionen hat die NASA den Raumfahrer Vitamin D3 verabreicht, die Dosen von 500 IE D3 waren aber sehr gering, so das kaum eine Wirkung entstand. Auch erste Versuche auf der Mir wurden gemacht. Heute bekommen neugeboren Babys um die 800 IE D3. Hier möchte ich anmerken, das in der BRD in den 50er und 60er Jahren jedes neugeborenes Baby eine D3 Dosierung von 400.000 IE bekam.

    Medizinische Beweise

    Es wäre doch interessant zu wissen, was passiert mit unseren Blutwerten wenn wir als auch Kosmonauten einen tropischen D3 Spiegel von 80-90ng bekommen? Auch dazu haben ich umfangreiche Datenbestände, darunter von einem renommierten deutschen Arzt, Buchautor und Teilnehmer an verschiedenen medizinischen Kongressen. Dazu der folgender Fall: Ein Mann mit 79 Jahren, 90kg Gewicht, Diabetes mellitus Typ 2 und eingeschränkte Nierenfunktion. Sein D3 Spiegel vor der Therapie betrug um die 10ng, also sehr niedrig. Nach zwei Monaten hat der Patient einen D3 Spiegel von 75ng und folgende Blutwerte erreicht:

    – Niere gebessert: Kreatinin sinkt von 1,36 auf 1,32 mg/dl
    – Diabetes gebessert: Hba1c Langzeitwert sinkt von 6,3 auf 6,0 %
    – Knochen gebessert: AP (alkalische Phosphatase) sinkt von 114 auf 98 U/l
    – Herzinsuffizienz gebessert: NT-proBNP sinkt von 1537 auf 1377 pg/ml
    – Calcium optimal von 2,33 ng/ml

    Unsere Organe darunter das Herz und Niere wurden schon nach kurzer Zeit gestärkt, für die Raumfahrer wäre das von besonderer Bedeutung, da auch die Knochen in der Schwerelosigkeit deutlich an Masse verlieren, etwa 1-2% pro Monat im Orbit.

    Aktuelle Sorgen

    Gegenwärtig besteht die weltweite Sorge von einen möglichen Nuklearszenario in der Ukraine, die Sorgen sind berechtigt, ein Atomunfall oder eine Nuklearschlag sind möglich. Russische Abgeordnete fordern immer wieder, möge Russland die westlichen Ländern mit Atomwaffen angreifen, und Putin selbst erklärte, dass Russland alle ihm zur Verfügung stehenden Verteidigungsmittel, einschließlich Atomwaffen, einsetzen werde… Nun lese ich auf dem russischen Portal für öffentliche Beschaffung… , dass eine Position für den Kauf von Kaliumiodid in Höhe von fast fünf Millionen Rubel erschienen ist. Der Kauf ist dringend, da nur 4 Tage für das Verfahren vorgesehen sind.

    Die pharmazeutische Industrie der Russischen Föderation hat die Nachfrage nach bestimmten Komponenten stark erhöht. Die Nachfrage nach Kaliumjodidpräparaten (eingenommen bei drohender nuklearer Verseuchung) hat zugenommen. Strahlungspillen in großen Mengen werden vom Staat gekauft. Die Russen stürmen auch Apotheken, um sich mit Jod einzudecken. Auch hier gilt, ein hoher tropischer Vitamin D-3 Spiegel mit Jodpräparaten ist unverzichtbar. In Deutschland haben nur 15% einen gesunden D3 Spiegel.

    Nachtrag

    Ein russischer Soldat berichtet: das seine Einheit von 2.000 Soldaten fast vollständig zerstört ist, nur etwa 20 sind am Leben geblieben.

    https://www.youtube.com/watch?v=AJlSbbVFDs4&t=136s

  10. Gerhard Kowalski sagt:

    Vielen Dank für diese detaillierte Vorlesung in Sachen Radiostrahlung.

    G. Kowalski

  11. Jewgeni-7 sagt:

    Stalin und die R-7 Trägerrakete (Semjorka)

    Im Artikel des berühmten Schriftstellers Fjodor Abramow „Вокруг да около“ gibt es eine solche Episode. Ein alter Kollektivbauer, der die alte Ordnung lobt, äußert folgenden Satz: „Unter Genosse Stalin flogen wir zum Mond und hielten dort eine Garnison. Und unser glatzköpfiger Narr (er spricht so respektlos über Chruschtschow.) jetzt starten nur noch gehörnte Bälle und Mischlinge in den Himmel (hier meint der Autor Sputnik-1 und Laika). “

    Im Jahr 1946, als die Sowjetunion in Trümmern lag und Essen nur auf Karten verteilt wurde, da wurden ein Plan geboren, der vorsah zwei Menschen in den Weltraum zu befördern. Die Autoren dieses Projekts, Michail Tichonarwow und Nikolai Chernyschew, schrieben im Mai 1946 ein Brief an das Staatsoberhaupt Stalin, darin lesen wir: “ Wir haben ein Projekt einer sowjetischen Höhenrakete entwickelt, um zwei Personen und wissenschaftliche Ausrüstung auf eine Höhe von 190 Kilometern zu heben… Die außergewöhnlichen Aussichten, die sich aus der Weiterentwicklung des Projekts ergeben, die wir bereits durchdacht haben, zwingen uns, Genosse Stalin, mit der Bitte um Unterstützung bei der Entwicklung von Arbeiten an Sie, die darauf abzielen, den Ruhm unseres Vaterlandes zu steigern und den Horizont der Wissenschaft zu erweitern“

    Zu diesem Brief erließ Stalin eine Resolution: „… Es ist ein interessanter Vorschlag, den man für die Umsetzung in Betracht ziehen sollte.“ Auch Koroljow hat diesen Vorschlag zunächst positiv bewertet. Damit wurde der erster Grundstein für einen Flug eines Menschen in den Weltraum unter Stalin gelegt.

    Die R-7-Raketenfamilie hat eine Hintergrundgeschichte, die schon 1949 begann. Das Hauptereignis, das den Verlauf der Arbeit an der Schaffung russischer Modelle der Raketentechnologie bestimmte, war ein Treffen von Vertretern des Verteidigungsministeriums, dem Leiter von Gau ND Yakovlev, dem Rüstungsminister D.F. Ustinov und Vertretern der Industrie, dem Leiter von NII-10 V.I. Kuznetsov, dem Leiter von NII-88 L.R. Honor und dem Chefkonstrukteur von OKB-1 NII-88 S. Koroljow im Büro von I. Stalin Anfang 1949.

    Damals stand die Frage der Einführung der R-1-Rakete die heftig diskutiert wurde. N. Jakowlew sprach, und er glaubte, dass die R-1-Rakete nicht übernommen werden könne, da sie nur eine Flugreichweite von 270 km hat und… Zudem ist es nicht ausreichend ausgearbeitet, denn viele Starts endeten in einem Unfall. Als S. Koroljow das Wort erteilt wurde, kritisierte er scharf die Meinung von N. Jakowlew und erinnerte an seine Zurückhaltung, die Katjuscha auch wegen der großen Streuung…

    Nachdem er beiden Seiten zugehört hatte, äußerte J. Stalin die folgende Meinung: „Ich denke, dass das Militär immer noch Recht hat. Wir brauchen keine Waffe mit diesen Eigenschaften. Aber ich glaube, dass die Raketentechnologie eine große Zukunft hat. Die Rakete muss in Dienst gestellt werden. Und lassen Sie die Kameraden Erfahrungen im Betrieb von Raketen sammeln. Bitten wir Genossen Koroljow, die nächste Rakete genauer zu machen, um unser Militär nicht zu verärgern“.

    Damit waren die Hände von S.P. Koroljows ungebunden. Er bekam endlich die Autonomie, die er brauchte. Denn Stalins Meinung war zugleich ein Befehl, dem niemand ungehorsam sein konnte. Oder könnte Stalins Meinung anders gewesen sein?

    Unmittelbar nach der Gründung von OKB-1 im Jahr 1946, als Teil von NII-88, entschied Koroljow, dass er auf der Grundlage von aus Deutschland exportierten Materialien in der Lage sein würde, sein eigenes, „verbessertes“ Modell der deutschen V-2-Rakete zu schaffen. Nachdem Stalin von D. Ustinov von Koroljows Absicht erfahren hatte, verbot er ihm, Änderungen oder „Verbesserungen“ vorzunehmen. Stalin sagte dazu: „Zuerst wirst du die Rakete reproduzieren, und dann wirst du deine eigene machen“.

    So erhielt Koroljow schließlich Anfang 1949 dieses Recht, „sein eigenes zu tun“, direkt aus dem Mund Stalins.

    Sofort begann Arbeiten zu der „verbesserten“ R-2-Rakete und die Forschungsthemen zu der N-1 Trägerrakete als auch zu N-2 und N-3 wurden geöffnet, um die Richtung für die weitere Entwicklung von Raketen mit einer Reichweite von bis zu 3000 km zu finden. Im Rahmen des N-1-Themas wurden verschiedene Schemata von ein- und zweistufigen Raketen mit sequentiellem und parallelem Betrieb der Triebwerke der 1. und 2. Stufe untersucht.

    Und nach fünfeinhalb Jahren kehrte diese Idee eines bemannten Fluges wirklich zurück. Am 13. Februar 1953, zwei Wochen vor seinem Tod, unterzeichnete Stalin ein Dekret des Ministerrates, das sich auf den Beginn der Forschungsarbeiten zum Thema „Theoretische und experimentelle Forschung zur Schaffung einer zweistufigen ballistischen Rakete mit einer Flugreichweite von 7.000 – 8.000 km“ bezog. Diese Rakete war die legendäre R-7 (Koroljows „Sieben“), die im Oktober 1957 den ersten künstlichen Erdsatelliten in den Weltraum schoss. Und dann, basierend auf der Modernisierung der „Sieben“, wurde eine Rakete geschaffen, die Wostok-1 mit Juri Gagarin in die Erdumlaufbahn schickte.

    Damit hat Josef Stalin auch zur Entwicklung der sowjetischen Raumfahrt einen hohen Beitrag geleistet.

    Durch historische Untersuchung ist mir auch bekannt, wenn Stalin nicht gestorben wäre, wäre Gagarin nicht geflogen. Die bloße Tatsache, in den besetzten Gebieten zu leben, hatte keinen Einfluss auf das Leben einer Person in der Zukunft, dafür wurden sie nicht inhaftiert oder verfolgt. Dies war jedoch ein persönliches Manko und könnte der Karriere schaden. Es bestand also eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass, wenn Josef Stalin noch ein paar Jahre gelebt hätte, eine andere Person der erste Kosmonaut geworden wäre.

    Der andere Stalin

    Einige Russen glauben noch heute, dass die Sowjetunion nur dank Stalin als erstes in den Weltraum flog. Sie sagen, dass unter ihm diese Militärprogramme begannen, die sich schließlich in ein Weltraumprogramm verwandelten. Wenn wir aber uns ansehen, was auf dem Gebiet der Raumfahrt in der Stalin-Ära vor sich ging, müssen wir uns unweigerlich fragen, ob es einen geheimen Plan gab (etwas übertrieben), die russische Raumfahrt im Keim zu ersticken. Hier die 11 anderen Errungenschaften von Stalins Kosmonautik, die Ermordung und Verhaftung vieler Raketanfachleute, darunter die Schöpfer der Katjuscha:

    1. S. Koroljow, einer der Hauptschöpfer der sowjetischen Raketen- und Weltraumtechnologie, wurde am 27. Juni 1938 festgenommen.

    2. General Gonor, Direktor von NII-88, wo Koroljow, Makejew und andere arbeiteten, wurde 1953 verhaftet.
    3. J. Kondratjuk, der die optimale Flugbahn zum Mond berechnete, wurde 1931 verhaftet.

    4. R. Bartini, über den Koroljow sagte: „Wir alle verdanken Bartini sehr, sehr viel, ohne Bartini gäbe es keinen Satelliten“, 1938 verhaftet.

    5. Boris Viktorovich Rauschenbach – 1942 ins Exil geschickt.
    6. Der Direktor des Raketenforschungsinstituts, der Schöpfer der Katjuscha, Kleimenov, wurde am 10. Januar 1938 erschossen.
    7. Langemak, ein Spezialist für Feststoffraketen, wurde 1938 gefoltert und erschossen.

    8. Wladimir Artemjew, ein sowjetischer Raketenkonstrukteur, Gewinner von zwei Stalin-Preisen des 1. (1941) und 2. Grades (1943). Ein Krater auf der Rückseite des Mondes ist nach Artemjew benannt, wurde 1923 zu einer Haftstrafe von 3 Jahren verurteilt und im Zwangslager Solowezki inhaftiert.

    9. W. Gluschko, ein Spezialist für Raketentriebwerke und der zukünftige Generalplaner des Energia-Buran-Komplexes, wurde inhaftiert.

    10. Raketendesigner Voskresensky – die zukünftige rechte Hand von Koroljow verhaftet.

    11. Michail Tuchatschewski, war einer der ersten Marschäle der Sowjetunion, gründete das RNII, arbeitete an der Konstruktion von Raketentriebwerken auf flüssigem Treibstoff, wurde des Verrats beschuldigt und am 12.Juni 1937 erschossen.

    Nach seiner Verhaftung, um sich zu schützen, schreibt Koroljow Briefe an die Behörden. Einer von ihnen ist direkt an Stalin gerichtet: „Meine persönliche Situation ist so ekelhaft und schrecklich, dass ich Sie um Fürsprache und Hilfe bitten muss …“ Die Hilfe kam… er wurde am 21 April 1939 zu 10 Jahren Arbeitslager nach Kolyma verfrachtet.

    Der Physiker und Lokalhistoriker Semyon Bonfeld in dem Artikel „Als Katjuscha in der Wiege lag“ (1987), der Langemak gewidmet war, schreibt dazu:

    „Das Mutterland scheute keine Kosten für die Entwicklung der Raketentechnologie. Ein Kampf mit dem Faschismus zeichnete sich ab. Es war notwendig, dem Feind voll bewaffnet zu begegnen. „Katjuscha“ wurde lange Zeit geboren, die riesige Arbeit und das Talent vieler herausragender Designer trugen zu ihrer Entstehung bei. Sie hätten früher erscheinen können, wenn nicht der Tornado ungerechtfertigter Repression über das Land hinweggefegt wäre und auch auf die RNII gefallen wäre. 1938 starben I.T. Kleymenov und G.E. Langemak unschuldig, andere Spezialisten, darunter S.P. Koroljow, wurden verletzt. Das Raketengeschäft wurde so getroffen, dass es, wie es scheint, unmöglich wäre, sich zu erholen. Aber diejenigen, die selbstlos blieben, setzten fort, was sie begonnen hatten. Die Weltspitze hier ist bei uns geblieben.“

  12. Gerhard Kowalski sagt:

    Die von Ihnen dargestellte spannende Geschichte habe ich u. a. teilweise in dem Dokumentenband „Sadatscha ossoboj gossudarstwennoj washnosti“ (1945-1959) nachgelesen.

    G. Kowalski

  13. Jewgeni-7 sagt:

    Die ersten Weltraumfahrer vor Gagarin (sehr stark verkürzt)

    Etana Weltraumreise

    Im Land der Anunnaki – zwischen Euphrat und Tigris- finden wir die ältesten Beschreibungen kosmischer Besuche als auch Weltraumreisen in den frühsten Schriften der Menschheit, den sumerischen Keilschriften. Die Stadtstaaten Sumers, der ersten Hochkultur der Menschheit, erlebten ihre Blütezeit zwischen 4000 und 2000 v.Chr. Dort entstanden die ersten Tempel, die ersten Universitäten, Krankenhäuser und Zweikammerparlamente, dessen Bewohner als erste über umfangreiche Kenntnisse der Schrift und der Rechtswissenschaften und der Astronomie verfügten. Die hatten exzellente Kenntnisse zu Himmelsachse, Himmelspole, Eklipse, Tag- und Nachtgleichen und ähnliches, am erstaunlichsten ist aber der Fakt das sie auch mit der Präzision der Erdachse vertraut waren. Ein voller Umlauf dieser Präzessionsbewegung der Erdachse, wird auch als Platonisches Jahr bezeichnet, dauert etwa 25.700 bis 25.850 Jahre. Kein einziger Mensch, nicht einmal ein ganzes Volk, hätte dieses Phänomen im Altertum beobachten, bemerken und verstehen können. Doch der Beweis ist unwiderlegbar…

    Vor etwa 5.000 Jahren wurde das alte Sumer von dem legendären König Etana regiert, einer Persönlichkeit, die später viele Male auf Sumerische Tafeln und Dichtungen dargestellt wurde. Etana war auch berühmt dafür, die Götter mindestens einmal im Himmel besucht zu haben. Die ganze Geschichte wurde vor etwa 4.000 Jahren in Keilschrift auf eine Tontafel geschrieben wurde. In Etana Epos, das die Geschichte von Etana erzählt, lesen wir womöglich die erste kosmische Reise wie der König mit einen Adler (Raumschiff) in den Himmel reist und die Erde aus großer Höhe (aus dem Weltraum) beschreibt:

    „Die Erde war wie ein Garten, und das Meer furchte sich ins Land wie Gräber, die der Gärtner zieht. Dann sahen Land und Meer nur noch aus wie ein Kuchen in einen Brotkorb, schließlich war die Erde ganz verschwunden… Ich habe auf die Erde geschaut, aber ich habe sie nicht gesehen! Meine Augen waren nicht groß genug, um das weite Meer zu betrachten! Ich werde nicht in den Himmel kommen, ich werde in meine Stadt zurückkehren!“ und Etana bekam es mit der Angst zu tun und sagte: “ Mein Freund, ich will nicht in den Himmel aufsteigen, mache Halt, dass ich zur Erde zurückkehre“.

    Laut einem anderen Fragment des Textes geschah dies, als Etana auf seine Reise in den Himmel ging: „Er erlaubte sich ein paar Minuten, um sich anzupassen und ging weiter. Bald lösten sich die Wolken auf und er sah sich in einem großen, gut beleuchteten Raum, dessen verglaste Fenster (verglaste Fenster vor mehr als 4.000 Jahren!) die Magie der Sonnenuntergangszeit hereinließen, die Farben des Regenbogens eines sich verändernden Himmels“.

    Stalins Kosmonauten

    Wir schreiben das Jahr 1946, die ganze Sowjetunion liegt in Trümmern und Essen gibt es nur auf Karten. In dieser Zeit haben die sowjetischen Designer Michail Tichonarwow und Nikolai Chernyschew einen Plan entwickelt, der vorsah zwei Menschen in den Weltraum zu befördern, und wagten ihren Plan mit Stalin zu teilen. Das Projekt war das erste Projekt der UdSSR in den 1940-1950er Jahren, das einen Menschen auf einer Rakete in einen suborbitalen Weltraumflug entlang einer ballistischen Flugbahn bringen sollte. In diesen Brief an das Staatsoberhaupt Stalin im Mai 1946 hieß es:

    „Wir haben ein Projekt einer sowjetischen Höhenrakete entwickelt, um zwei Personen und wissenschaftliche Ausrüstung auf eine Höhe von 190 Kilometern zu heben. Das Projekt basiert auf dem Einsatz von Einheiten der erbeuteten V-2-Rakete und ist für die Umsetzung in kürzester Zeit ausgelegt…

    Neben der wissenschaftlichen und technischen Bedeutung enthält das Projekt unserer Meinung nach Elemente von großer politischer und sozialer Bedeutung, deren rechtzeitige Umsetzung es unserem Mutterland ermöglichen wird, Seiten des Ruhms und der Unsterblichkeit in die Annalen der Geschichte der Zivilisation zu schreiben… Die außergewöhnlichen Aussichten, die sich aus der Weiterentwicklung des Projekts ergeben, die wir bereits durchdacht haben, zwingen uns, Genosse Stalin, mit der Bitte um Unterstützung bei der Entwicklung von Arbeiten an Sie, die darauf abzielen, den Ruhm unseres Vaterlandes zu steigern und den Horizont der Wissenschaft zu erweitern“.

    Zu diesem Brief erließ Stalin eine Resolution: „… Es ist ein interessanter Vorschlag, den man für die Umsetzung in Betracht ziehen sollte.“ Auch Koroljow hat diesen Vorschlag zunächst positiv bewertet. Das gesamte Projekt wurde an das Hauptraketenkonstruktionsbüro von Koroljow übertragen, und erhielt die Bezeichnung VR-190 (übersetzt bedeutet: eine Höhenrakete, die auf 190 km steigen kann), aber Tichonrawow und Chernyschew nahmen nicht mehr daran teil. Aufgrund interner Intrigen kam es nicht zur Herstellung von Elementen dieses ersten, echten Raumschiffs. Folglich bestand keine Notwendigkeit, einen Trupp von Piloten zu rekrutieren, die diesen ungewöhnlichen Flug wagen würden. Es wird gesagt, dass einer der Generäle (die Geschichte hat seinen Namen nicht erhalten, aber es ist sicher bekannt, dass es nicht Beria war) während der Diskussion des Projekts vorgeschlagen wurde, Selbstmordattentäter aus dem Lager in eine versiegelte Kabine der VR-190 zu bringen, aber diese Initiative fand keine Unterstützung.

    Angesichts der Schwäche der russischen Elektronik gingen die Entwickler von Anfang an davon aus, dass die Rakete im Flug von zwei Piloten gesteuert werden würde. Einer wird den anderen duplizieren, und ein Einzelner wird vielleicht nicht in der Lage sein, die gesamte Menge an Arbeit zu bewältigen. Eine Rakete ist vielleicht schwieriger zu steuern als ein Jagdflugzeug. Um die Besatzung mit einer Garantie auf den Boden zurückzubringen, sahen die Konstrukteure die Möglichkeit einer pyrotechnischen, d.h. explosiven, Trennung der versiegelten Kabine von der Rakete vor. Die Schöpfer des VR-190 sahen sogar die Möglichkeit einer weichen Landung vor, wenn in der allerletzten Phase vor der Landung kleine Raketentriebwerke eingeschaltet werden und den Aufprall auf unseren Planeten mildern.

    Der Generalissimus bat den Minister für Luftfahrtindustrie, Michail Chrunitschew, um Details. Eine Expertengruppe stellte fest, dass ein solcher Flug theoretisch und technisch durchaus möglich ist. Es wird nur notwendig sein, den Körper der U-2-Rakete leicht zu verlängern, damit er genügend Platz für das Cockpit, geräumigere Treibstofftanks und zusätzliche Ausrüstung hat. Die weiteren Arbeiten liefen sehr mühsam, für einige Raketenwissenschaftler war das Risiko, dass die Besatzung nicht vom Flug zurückkehren würde, zu groß. Viele, darunter S. P. Koroljow, schlugen vor, das Konzept selbst auf unbemannten Starts zu testen. Nach ihrem erfolgreichen Abschluss wurden einige NII-4-Mitarbeiter sogar mit dem Stalin-Preis ausgezeichnet. Das ganze Projekt, das nach dem Bericht an Stalin den stolzen Namen Pobeda erhielt, wurde zum dritten Mal umbenannt. Jetzt hieß es einfach Raketen Sonde (Ракетный зонд).

    Eine solche Geheimhaltung, gepaart mit den praktisch entwickelten R-5A-Raketen und anderen mathematischen Komponenten des Projekts, sowie Aussagen einiger Quellen westlicher Geheimdienste und Analysten, führte zur Geburt dass das Projekt auf Hundeflügen nicht gestoppt wurde und dass in den Jahren 1957-1959 mit einer Häufigkeit von mehr als einmal im Jahr Unfälle unternommen wurden, die zu Unfällen und damit zu unangekündigten bemannten suborbitalen Flügen führten.

    Der Chefdesigner ballistischer Raketen, Sergei Koroljow, unterstützte Tichonarwows Initiativen, lehnte aber das VR-190-Projekt ab. Koroljow war Pragmatiker und glaubte, dass es zu früh sei, sich auf einen menschlichen Flug ins All vorzubereiten – zuerst war es notwendig, die Serienproduktion schwerer Raketen zu beherrschen. Die Zukunft gab ihm Recht. Einige Jahre später, im Dezember 1957 gelang es Sergei Koroljow (dessen Tätigkeit am strengsten klassifiziert wurde), seinen Artikel unter dem Pseudonym „Professor K. Sergejew“ in die Zeitung Pravda über die unmittelbaren Aussichten für die Entwicklung der Raumfahrt zu bringen. Darin schrieb er teilweise:

    „Die Zeit wird kommen, in der das Raumschiff mit Menschen die Erde verlässt und sich auf eine Reise zu fernen Planeten, zu fernen Welten begibt. Eine zuverlässige Brücke von der Erde zum Weltraum wurde bereits durch den Start sowjetischer künstlicher Satelliten geschlagen, und der Weg zu den Sternen ist offen!“

    Am 10. November 1959 berichtet der Kosmonaut Belokonew aus dem Orbit:

    „Achtung! Achtung! Das Materialteil ist in Ordnung. Es wird wahrscheinlich die Möglichkeit geben, den Kurs zu ändern. Die Erde antwortete: „Sei vorsichtig. Gehen Sie nicht über das geplante Programm hinaus, es ist gefährlich. “ Belokonew berichtete: „Ich habe gerade das Fotografieren gemäß dem Programm beendet. Das ist großartig!“

    Am 10. November sah der Kosmonaut seltsam leuchtende Partikel durch das Fenster. Sie baten um eine Probe Belokonew antwortete: „Ich werde es versuchen, aber ich weiß nicht, wie ich es machen soll. Mir ist sehr kalt. “

    Am 11. November berichtete Belokonew, dass der Druck im Schiff normal war und alles gut lief. Und bald beeilte er sich, dem Kontrollzentrum zu gefallen: „Ich habe Glück gehabt. Ich habe eine Probe! Was? Strahlung? Daran habe ich nicht gedacht. Sind sie gefährlich?“

    Am 12. November ertönte Belokonews ängstliche Stimme im Knistern atmosphärischer Entladungen: „Ich kann dich nicht hören! Ich kann dich nicht hören! Die Batterien funktionieren nicht! Es ist innen dunkel. Instrumente signalisieren nicht mehr. Sauerstoff! Genossen! Kann ich um Himmels willen etwas tun? Was? Oh Scheiße! Ich kann nicht. Sie verstehen? Sie verstehen?“ Das Schiff hat seine berechnete Umlaufbahn verlassen. Die Rede des Kosmonauten wurde zu einem unartikulierten Murmeln und verschwand schließlich ganz…

    Das ist eine fast wörtliche Darstellung der „Radio Interception“ aus dem All, die in der Jugendwoche „The Weekend“ veröffentlicht wurde und von einem gewissen Alan Heinderson signiert wurde! All dies wurde als die reine Wahrheit dargestellt! Die ganze Geschichte hat aber einen Hacken: Etwa ein Vierteljahrhundert nach dem Tod des „armen tapferen Belokonew“ sitzt der Journalist Golowanow in seiner Wohnung, oder besser gesagt, in der Wohnung von Alexei Timofeewich Belokonow, und er erzählt ihm die Geschichte seines imaginären Todes.

    M. Rudenko Ausssagen

    Etana Weltraumreise vor fast 5.000 Jahren ist nicht verifizierbar, aber möglich, vieles spricht dafür, verzichte aber auf weitere Details. Aber anlässlich des 40. Jahrestages des Fluges von Juri Gagarin in den Weltraum, erschienen einige interessante Informationen, darunter eine Meldung in der Moskauer Zeitung Prawda. Darin lesen wir, dass der ehemaligen Held der Sowjetunion gar nicht der erste Mensch im Weltraum gewesen war. Vielmehr habe es zuvor drei Flüge von Kosmonauten gegeben, die aber alle mit dem Tod der Testpiloten geendet hätten. Auf der englischsprachigen Website der Prawda wurde diese Meldung ohne weitere Begründung erneut publiziert. Die Prawda war einst das Parteiorgan der KPdSU gewesen und als solche das Sprachrohr des Kremls zu sowjetischen Zeiten.

    Drei sowjetische Piloten starben bei Versuchen, den Weltraum vor Gagarins berühmtem Raumflug zu erobern, sagte Michail Rudenko, leitender Ingenieur-Experimentator beim Experimental Design Office 456 (in Chimki in der Region Moskau). Laut Rudenko wurden Raumfahrzeuge mit den Testpiloten… ( die Namen möchte ich hier nicht veröffentlichen) in den Jahren 1957, 1958 und 1959 vom Kosmodrom Kapustin Jar (in der Region Astrachan) aus gestartet. „Alle drei Piloten starben während der Flüge, und ihre Namen waren nie offiziell veröffentlicht „, sagte Rudenko. Er erklärte, dass alle diese Piloten an sogenannten suborbitalen Flügen teilnahmen, das heißt Ihr Ziel war nicht die Erde zu umkreisen, was Gagarin später tat, sondern einen parabelförmigen Flug durchzuführen. Es waren also Stalins Kosmonauten, aus dem Projekt Pobeda, die mit dem Leben bezahlten…

    Im Jahr 1967, nach dem Tod von Wladimir Komarow, sprach Golowanow mit Juri Gagarin. Dieses Interview wurde in der Komsomolskaja Prawda am 17. Mai 1967 veröffentlicht und später von vielen Zeitungen auf der ganzen Welt nachgedruckt. Er sagte:

    „Nichts ist kostenlos. Kein Sieg über die Natur war unblutig. Wir begannen die erdnahe Welt zu erkennen … Wir werden in den Cockpits neuer Schiffe sitzen und neue Umlaufbahnen betreten … “ Juri starb weniger als ein Jahr nach dem Gespräch mit dem Journalisten.

    Am 17. Mai 1930 tötete ein explodierter Raketentriebwerk seinen Designer – einen wunderbaren österreichischen Enthusiasten für die Eroberung des Universums, Max Valier. Er war 35 Jahre alt. Er wurde das erste Opfer der Raumfahrt. Ein Jahr vor seinem Tod schrieb Valier: „Die Tatsache, dass die Hülle der dunklen Gravitation nicht ohne großen Aufwand überwunden werden kann, ist klar, ebenso wie wahrscheinlich die Tatsache, dass dieses Unternehmen viel Zeit, Geld und vielleicht Menschenleben kosten wird. Müssen wir es jedoch deswegen aufgeben?

    Koroljow Traum

    „Was jahrhundertelang unmöglich schien, was gestern nur ein gewagter Traum war, wird heute zu einer echten Aufgabe und morgen – zu einer Leistung. Es gibt keine Barrieren für das menschliche Denken!“, das schrieb der bescheidene Koroljow in der Prawda-Zeitung am 1 Januar 1966, elf Tage vor seinem Tod und nach seinen ableben hatte er noch 17 Rubel 50 Kopeken auf seinem Sparbuch…leider zu wenig für ein Marsflug. Sein ganzes Leben lang war vom Traum vom Himmel durchdrungen, aber am meisten bedauerte er, dass er nicht selbst ins All fliegen konnte…

    Seit seiner Jugend träumte Koroljow von einen bemannten Flug zum Mars. Gleichzeitig mit der Arbeit an der N1 Trägerrakete in der Abteilung Nr. 9, im Sektor von Gleb Maksimow, unter der direkten Aufsicht von Tichonrawow, fand der Entwurf eines schweren interplanetaren Raumfahrzeugs (TMK) für den Flug zum Mars statt. In der zweiten Hälfte des Jahres 1963 wurden im Auftrag von Koroljow Studien über die Energiefähigkeiten der Marsexpedition mit Flüssigtreibstoffmotoren durchgeführt. Vergleichende Berechnungen wurden für 24 Flugoptionen durchgeführt… Seit Januar 1964 war Koroljow auch Chefkonstrukteur der schweren Orbitalstation (TOS). Noch 1964, als die Flüge der Wostok-Raumschiffe wurden abgeschlossen, die Sojus war noch im Aufbau, der geplante Vorbeiflug am Mond auf L1 und UR-500 war in naher Zukunft nicht sichtbar, forderte Chruschtschow: „Gebt den Amerikanern nicht den Mond! So viel Geld wir brauchen, wir werden so viel finden.“.

    Schließlich wurde am 3. August 1964 das historische Dekret Nr. 655-268 „Über die Arbeit an der Erforschung des Mondes und des Weltraums“ erlassen. Gemäß dieser Resolution erhielt Wladimir Chelomei ein Mondvorbeiflugprogramm, aber Koroljows Team war nicht beleidigt: Zum ersten Mal auf höchster Ebene wurde festgestellt, dass „die wichtigste Aufgabe bei der Erforschung des Weltraums mit Hilfe der N-1-Rakete“ die Erforschung des Mondes mit der Landung von Expeditionen auf seiner Oberfläche und deren anschließende Rückkehr zur Erde ist. “

    Der weitsichtige Koroljow hat die Raskat Trägerrakete (N-1) entwickelt, aber auf seinen Zeichenbrettern war auch die N-4 mit einer gigantischer Startmasse von rund 20.000 Tonnen zu sehen…

    Nach dem Tod von Koroljow, wurde eine Rückkehr zur Arbeit an TMK befürwortet, mit dem Koroljow die Strategie der Kosmonautik entwickelte, wiederholt bestätigt, und er war nicht allein. Noch im Januar 1969, einen Monat vor dem ersten Start von N1, forderte Keldysch bei einem Treffen unter Teilnahme des Vorsitzenden des militärisch-industriellen Komplexes I. Serbin, G. Tyulin, S. Afanasyev, direkt eine Rückkehr zur ursprünglichen Aufgabe von N1 – einem Flug zum Mars. Hier Auszüge aus seiner Rede:

    „… Seien wir ehrlich, glauben wir wirklich alle, dass die Landung eines Mannes auf dem Mond eine Priorität wäre? Können wir den Amerikanern dabei einen Schritt voraus sein, oder sollten wir heute vielleicht über den Mars nachdenken?… Ich bin mir nicht sicher, ob wir N1 um des Mondes willen aufrüsten sollten … Aber man muss ein Ziel haben… Heute gibt es zwei Aufgaben: die Landung auf dem Mond und das Fliegen zum Mars. Die Amerikaner werden das erste Problem lösen. Ist das klar. Was kommt als nächstes? Ich bin für den Mars… 1975 können wir einen bemannten Marssatelliten mit zwei Trägern H1 starten, die im Orbit angedockt sind. Wissenschaftlich ist der Mars wichtiger als der Mond.“

    Ja, die Verwendung der Technologie der frühen 1960er Jahre für ein Marsflug, hätte enorme finanzielle und produktive Ressourcen erfordert. Schließlich galt es, zunächst mit Hilfe von 20-25 Starts der N-1 eine Reihe von Modulen in die erdnahe Umlaufbahn zu bringen, dann einen bemannten Marskomplex (MPC) mit einer Startmasse von etwa 1630 Tonnen von ihnen zu montieren. Die Expedition selbst sollte mehr als zweieinhalb Jahre dauern und den Eintritt des MPC in die Umlaufbahn des Mars, die Landung auf dem Mars, einen einmonatigen Aufenthalt einer Gruppe von Kosmonauten auf dem roten Planeten und einen Rückflug beinhalten. Nur ein Teil des Schiffes mit Kosmonauten sollte zur Erde zurückkehren.

    Ohne ins Detail einzugehen, in OKB-1 entstanden viele Marsprojekte, darunter mit elektrischen Triebwerken und einen Kernreaktor, mit chemischen Triebwerken und zum Schluss mit elektrischen Triebwerken und Sonnenbatterien. Nach einer detaillierten Beschreibung des Projekts von 1960 werden die Projekte von 1969, 1986 und den Folgejahren beschrieben. Insgesamt erwähnen alle Quellen, die die Geschichte der Marsprojekte bei RKK Energia beschreiben, 10 Projekte: 5 Projekte, die sich auf die N1-Trägerrakete konzentrierten (1959-1969), und 5 Projekte, die sich auf die Energia-Rakete konzentrierten. Das letzte Projekt eines Marsfluges von RKK Energia umfasst rund 50 dicke Bände technischer Dokumentation die in den Kellern des Unternehmens im Staub verrotten…

    Koroljow Ziele, eine Zusammenfassung:

    1. Marsexpedition sollte im Juni 1971 beginnen und im Juni 1974 enden.
    2. Landung von Kosmonauten auf dem Mond.
    3. Die Schaffung einer bemannten Mondbasis.
    4. Schaffung einer schweren Orbitalstation, deren Besatzung ballistische Raketen und feindliche Schiffe zerstören könnte.

    Ob die Geschichte der russischer Raumfahrt hätte anders verlaufen können? Ich habe eine Antwort darauf, die ist eindeutig…

  14. Gerhard Kowalski sagt:

    Ein spannender Hintergrundbericht mit vielen neuen Informationen für mich.
    Ich frage ich nur, warum der Name Mischin nicht auftaucht.

    G. Kowalski

  15. Jewgeni-7 sagt:

    Mein Beitrag war zu kurz, um noch Mischin zu unterbringen…

    Bei der Entwicklung der N-1 Trägerrakete war der geniale Gluschko, aufgrund von Streitigkeiten, nicht beteiligt. Erst nach der Havarie der 7L (letzter Start der N-1) gelang es der Branchenführung mit Mischin an der Spitze, W. Gluschko und S. Kosberg für die Arbeit an der N-1 doch zu gewinnen, wurde an einer starken Modernisierung der N1 gearbeitet (N1F). Der Flug der modernisierten 8L war für August 1974 vorgesehen, und die Landung der Kosmonauten auf dem Mond mit 10L, danach sollten noch weitere 5 bemannte Flüge zum Mond erfolgen. Die N-1F mit NK-33 hatte einen Startgewicht von 2950 t, Nutzlast von 105 t und einen Schub von 5130 t (50.308 KN), also einen unglaublichen hohen Startschub-Gewicht-Verhältnis von 1,73. Mit der deutlich verbesserten N-1 wäre ein Flug als auch die Landung auf dem Mond möglich.

    Aber mit dem letzten Flug von 7L (1972) wurde die N1 zwei Jahre später begraben, und Mischin entlassen, und im Mai 1974 hat Gluschko das OKB-1 übernommen, alle Arbeiten an der N-1 wurden gestoppt und im August begannen die Arbeiten an Buran-Energia unter Gluschko Leitung.

    Obwohl Mischin von keiner herausragender Genialität war, fand er korrekte Worte, warum die ganzen Träume von Koroljow keine Chance hatten und zu einem Misserfolg verdammt waren. Aus einen Interview:

    “ Zweitens war das Saturn-Apollo-Programm in den USA ein landesweites vorrangiges Programm, das das Ansehen des Landes wiederherstellen sollte. Die US-Regierung konnte mit Unterstützung der gesamten Bevölkerung in dieser Angelegenheit die notwendigen materiellen und finanziellen Ressourcen für die Umsetzung dieses Programms bereitstellen. Wir konnten solche Mittel nicht zuweisen.

    Drittens, fasziniert von den ersten (und unbestreitbaren) Erfolgen im Weltraum (dem Start der ersten sowjetischen Satelliten, dem Flug von J.A. Gagarin usw.), haben wir die Herausforderung von US-Präsident D. Kennedy im Jahr 1961 unterschätzt. 1964 wurde der Landung der Mondexpedition nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. Die Priorität von N. Chruschtschow war die Arbeit des Chefdesigners V. N. Tschelomei auf die Mondumrundung (ohne Landung auf seiner Oberfläche) auf der Grundlage der von ihm entwickelten Trägerrakete UR500, die später als „Proton“ -Trägerrakete bezeichnet wurde.

    Viertens, haben wir die wissenschaftlichen und technischen Schwierigkeiten einer solchen Expedition unterschätzt. So wurde insbesondere die Bedeutung von Bodentests des Raketen- und Weltraumkomplexes unterschätzt, was die Schaffung einer teuren Versuchsbasis erforderlich machte, einschließlich Ständen für die Durchführung von Brandtests von Antriebssystemen von Raketenblöcken. Und wir hatten kein Geld, um eine solche Basis aufzubauen.

    Wer nichts tut, irrt sich nicht. Wir, die Nachfolger von S.P. Koroljow, haben alles in unserer Macht stehende getan, aber diese Kräfte waren nicht genug“.

    Diese Worte von Mischin sind auch heute aktuell, mehr als je zuvor. Die Wirtschaft liegt am Boden, das ganze Land der Nachkommen von Ziolkowski, Koroljow und Gagarin verwandelt sich zu einen mörderischen brutalen Terror Staat, wo selbst unschuldige kleine Kinder mit Raketen angegriffen und von Unmenschen vergewaltigt werden.

    Die heutige Situation in Russland ist vergleichbar nach 1917, als die Terroristen mit Lenin an der Spitze die Macht mit blutigen Händen an sich rissen. Nach der Oktoberrevolution verließen etwa 2 Millionen Menschen Russland und hinterließ die markantesten Spuren der Geschichte. Die Auswanderer der ersten Welle waren hauptsächlich Studenten, Bauern, Kleingrundbesitzer usw., aber auch Schriftsteller, Künstler, Politiker, Diplomaten, Anwälte, darunter die weltberühmten Schriftsteller Bunin und Kuprin, der Sänger Chaliapin, der Komponist Rachmaninow, die Schauspielerin Olga Chechowa, der Hubschrauberdesigner Sikorski, der Fernseherfinder Zworykin, der Philosoph Berdyaev, der Schachmeister Aljechin und viele andere. Aus diesen bildete sich die russische Diaspora, die über den Bolschewismus und ihre eigene Zukunft nachdachte und Geld sammelte für den Kampf gegen die unrechtmäßige Regierung in Russland.

  16. Gerhard Kowalski sagt:

    Vielen Dank für die wichtigen Ergänzungen zu Mischin. By the way: Ich habe für ihn bei seinen Besuchen in Neubrandenburg und später auch in Morgenröthe-Rautenkranz gedolmetscht. Da war er schon sichtlich gesundheitlich angeschlagen, hat aber noch fleißig seinen Kognak getrunken, auf die Militärs in der Raumfahrt geschimpft und vorgeschlagen, die irdischen Atomabfälle auf der Umlaufbahn zu entsorgen.

    Und jetzt rätsele ich, in welchem KB Sie gearbeitet haben.

    G. Kowalski

  17. Jewgeni-7 sagt:

    Herr Kowalski,

    die Idee der Weltraumisolierung radioaktiver Abfälle entstand schon vor langer Zeit. Bereits 1959 wurde diese Methode vom Akademiker P. L. Kapitza und 1972 in den USA von D. Schlesinger vorgeschlagen.

    Auch die NASA und das US-Energieministerium begannen Wege zu entwickeln, um radioaktive Abfälle mit dem wiederverwendbaren Weltraumsystem Space Shuttle in den Weltraum zu transportieren. In Russland wurde eine ähnliche Methode 1987 am Zentralen Forschungsinstitut für Maschinenbau entwickelt.

    In der Tat, das Problem der zuverlässigen Isolierung verschiedener Arten von hochgiftigen Abfällen könnte durch die Schaffung dauerhafter Kanäle für den Transport von Abfällen zur Sonne gelöst werden. Unter dem Einfluss der Hochtemperaturstrahlung der Sonne und in einem ausreichend großen Abstand von seiner Oberfläche verwandelt sich der Abfall in Plasma, das von einem starken Gravitationsfeld für viele Millionen Jahre gehalten wird.

    Im Januar 1993 fand in Kaliningrad bei Moskau die zweite internationale Jahreskonferenz „Space Isolation of Radioactive Atomic Waste – Cleaning the Biosphere“ statt. Es wurde von Wissenschaftlern und Spezialisten für Weltraumtechnologie, Kernenergie Russlands und einer Reihe von Ländern besucht, und die Konferenzen wurden vom russischen Wissenschaftsministerium gesponsert.

    Obwohl die Idee sehr schön klingt, ergeben sich viele offene Fragen und ungelöste technische Herausforderungen. Das Hauptargument gegen so eine Lösung sind die Kosten, da kein Land auf der Welt wäre bereit, Unsummen von Billionen Dollar dafür zu bezahlen. Sollte aber der Start mit Atommüll an Bord missglücken, gäbe es auf der Erde verheerende Folgen…

    Einige technische Aspekte: Die Erde bewegt sich mit knapp 30 Kilometern pro Sekunde und diese Geschwindigkeit sorgt auch dafür, dass sie eine Umlaufbahn um die Sonne einnimmt, sie fällt nicht auf die Sonne. Damit aber ein Castor-Behälter auf die Sonne fällt, brauchen wir zunächst eine Fluchtgeschwindigkeit von 11km/s, damit gelangt der Behälter auf eine Bahn um die Sonne. Aber um auf die Sonne fallen, muss man die 30 Kilometer pro Sekunde, die die Erde und der Behälter hat, irgendwie loswerden. Mit anderen Worten wir müssen den Behälter auf 30km/s beschleunigen (abbremsen). Insgesamt muss man also eine Geschwindigkeitsänderung von 40 Kilometern pro Sekunde erreichen. Bis zum heutigen Tag hat keine Rakete/ Raumsonde solche Geschwindigkeit erreicht. Die Höchste Geschwindigkeit einer Raumsonde beim Start von der Erde hat mit 16,1 km/s New Horizons 2006 erreicht.

    Mit einer Saturn-5, die 120 Tonnen Nutzlast auf eine LEO befördert, hätte man damit also mal gerade 3 Tonnen Müll zu Sonne gebracht. Hier müssen wir bedenken, dass ein Castor-Behälter um die 100 Tonnen wiegt: würde mehr als 30 Saturn-V-Raketen benötigen um ins All gebracht zu werden.

    Haben daran Kapitza und Mischin (der hat wahrscheinlich zu viel Wodka getrunken) gedacht ? Aus heutiger technischer Sicht sind das nur schöne Märchen.

  18. Gerhard Kowalski sagt:

    Ich hätte mich gewundert, wenn Sie sich NICHT auch zu diesem Thema höchst kompetent äußern könnten.
    Bleibt noch die Frage nach Ihrem KB. Koroljow ist leider sehr früh gestorben, und für Mischin waren seine Fußstapfen zu groß. Außerdem hätten Sie dann gewusst, dass er Kognak bevorzugt hat.
    Bleiben noch Dutzende andere KB, die ja zumeist top secret waren. Nach ihrem offenen Umgang mit dem Raumfahrt-Thema zu urteilen kommt mir immer wieder Sewastjanow von der RKK Energija in den Sinn, der denn ja auch prompt geschasst wurde, heute aber glücklicherweise zum erweiterten Roskosmos-Führungskreis gehört.

    G. Kowalski

  19. Jewgeni-7 sagt:

    Herr Kowalski,

    ich habe bewusst das Wort Wodka gewählt, wollte auf die unterschiedlichen Nuancen nicht eingehen, da ich persönlich, obwohl mit slawischer Seele behaftet, überhaupt kein Alkohol (kein Bier, Wein usw.) trinke. Diejenigen aber die gerne trinken, achten meistens auf die Prozente… so zumindest meine Erfahrung mit den Russen…und Cognac hat deutlich mehr Prozente als Wodka. In der Elite wird meistens Cognac präferiert…Wodka (ist billig) in den untersten Sichten mit geringem Selbstwertgefühl bevorzugt.

    Aber in der Tat, die sowjetischen Kosmonauten (nicht nur) standen auf Cognac, Brandy. So haben die Kosmonauten schon vor dem Start der Saljut-Station mitunter bis zu 12 Flaschen armenischen Cognac gekauft und den Inhalt in Plastiktüten eingefüllt. Danach fuhren sie zu der Saljut Fabrik, wo sie heimlich in mehreren Verstecken der Station 6 Liter Cognac platzierten. Auch französischer Cognac wurde in die Umlaufbahn gebracht, aber am besten schmeckte den Kosmonauten armenischer Cognac.

    Aber auch Gagarin nahm legal Alkohol mit an Bord des Raumschiffes. In einer der 63 Tuben mit der Versorgung des ersten Mannes im Weltraum befanden sich 160 Gramm armenischer Cognac, hatte aber einen anderen Hintergrund. Nach der Landung wurde die Tube gestohlen und von einen Sergeanten der Raketendivision getrunken…

    Das ist schon wirklich kurios: Als der Cognac den Kosmonauten ausgegangen war, versuchte die durstige Besatzung, durch Gärung von Säften selbst Spirituosen herzustellen. Sie taten dies unter dem Vorwand wissenschaftlicher Experimente. Die Ergebnisse erwiesen sich jedoch als dürftig. Es gab einen Mangel an Zucker, und die Raumkultivierung wurde durch einen Mangel an Schwerkraft behindert.

    Auf der ISS ist das Trinken von Alkohol heute streng verboten, da sie das Wasserrückgewinnungssystem beeinträchtigen. Der russische Kosmonaut Alexander Samokutjaew sagte im Oktober 2020 dazu:

    „Jede alkoholhaltige Droge ist auf der ISS nicht akzeptabel. Auch in Deodorants, Eau de Toilette. Entflammbarkeit ist nicht das Hauptkriterium. Alles, was Alkohol enthält, wird sofort von Gasanalysatoren erfasst. Die Erde sieht sofort. Selbst wenn du eine Flasche geöffnet hast, geht der Geruch (Sensor-Analysator) im Telemetriemodus zur Erde, das Alkohol an Bord ist. Und die Systeme zur Luftreinigung werden sofort ausgeschaltet. Sie hören einfach auf zu arbeiten, wenn sie Alkoholdämpfen ausgesetzt sind „.

    Aus diesem Grund können Kosmonauten, die auf der Raumstation leben, keine alkoholbasierten Flüssigkeiten wie Mundwasser, Köln oder Aftershave verwenden. Auf der Verbotsliste stehen auch: Bluschimmelkäse, Kohlensäurehaltige Getränke und Sandwiches.

    Auch die russischen Zaren mochten gern Alkohol, der erste Zar aus der Romanow-Dynastie konnte zwei Eimer Wein an einem Tag trinken und Peter der Große bevorzugte Wein, den er täglich ein Dutzend Gläser trank. Bei Chruschtschow wurden alle Feste im Kreml ausnahmslos von einer Gorilka begleitet. Ja, und Jelzin war wahrscheinlich der alkoholversierteste Führer des Landes aller Zeiten, hat Wodka als Kompott getrunken. Es ist schon komisch, das Putin kaum Alkohol trinkt, bevorzugt aber das deutsche Bier Radeberger Pilsner.

  20. Gerhard Kowalski sagt:

    Die sowjetisch-russische Raumfahrt und der Alkohol sind ein besonderes Kapitel. Ich habe mich von Anfang damit befasst, und ich habe auch viel darüber geschrieben, zuletzt in meinem Buch Der unbekannte Gagarin 2015. Dabei habe ich mich immer sehr bei den Details zurückgehalten, obwohl ich sie aus erster Hand gerade von den Kosmonauten selbst erhalten habe, die ich bei ihren Deutschland-Besuchen begleiten durfte. Viele haben übrigens bevorzugt den Belyj Aist aus Moldawien getrunken.

    In meiner Moskauer Zeit habe ich übrigens meinen Somogon immer beim Schlafwagenschaffner der Züge aus Kiew am Platz der drei Bahnhöfe gekauft, wo das Unheil für den genialen Neljubow begonnen hat.

    Na sdorowije!

    G. Kowalski

  21. Raymond MORTINI sagt:

    An Jewgeni-7: gab es dann auch erfolgreiche suborbitale Flüge vor 1961 in der SU?

  22. Gerhard Kowalski sagt:

    Hoffentlich sieht er die Frage.

  23. Jewgeni-7 sagt:

    @ Raymond MORTINI

    NEIN, es gab keine erfolgreiche suborbitale Flüge vor 1961 in der Sowjetunion.
    Den ersten erfolgreichen suborbitalen Flug hat die NASA mit A. Shepard am 5. Mai 1961 kurz nach Gagarin Start durchgeführt.
    Der erste bemannte suborbitale Flug der russischen Raumfahrt erfolgte mit Sojus 18 am 5. April 1975.
    Der zweite suborbitale Flug der russischen Kosmonauten erfolgte 2018 mit Sojus MS-10

    Der erste suborbitale Flug von Lebewesen, der in den Weltraum gemacht wurde, fand am 22. Juli 1951 statt. Die sowjetischen Hunde Desik und Tsygan gingen in die Geschichte ein. Das Raumschiff mit Tieren an Bord schaffte es, auf eine Höhe von 101 Kilometern zu klettern und eine Geschwindigkeit von 3940 km / h zu erreichen. Ziel des Experiments war es, zu untersuchen, wie sich Überlastungen und Höhenstrahlung auf Lebewesen auswirken. Beide Hunde schafften es, lebend zur Erde zurückzukehren.

    Anmerkung zu M. Rudenko Aussage

    Meine Aussage zu M. Rudenko, ehemaliger leitender Versuchsingenieur von OKB-456 (Chimki), der Raketentriebwerke testete, und den Tod der drei Testpiloten ist korrekt, aber unvollständig. Erstmalig wurde diese Information von M. Rudenko und N. Warwarow in der Fachzeitung „Air Transport“ (1993, Nr. 30) veröffentlicht. Trotz der Tatsache, dass fast alle Kosmonauten und Mitarbeiter der Raketenindustrie Leser dieser Fachzeitschrift waren, hat noch niemand versucht, die Tatsache des Todes von drei gescheiterten Kosmonauten (korrekt wäre Testpiloten, da die Kosmonautenauswahl erst im Sommer 1959 begann) vor Gagarin zu bestreiten.

    Es ist bemerkenswert, dass völlig unabhängig von den Italienern, aber gleichzeitig der berühmte Pionier der Raketentechnik Hermann Oberth sagte, dass er Daten über einen bemannten suborbitalen Start hatte, der Anfang 1958 auf dem Testgelände Kapustin Jar stattfand und mit dem Tod des Piloten endete. Diese Informationen soll er erhalten haben, als er für das amerikanische Raumfahrtprogramm in Huntsville (Alabama) arbeitete.

    Was aber die meisten nicht wissen, nach dem tragischen Tod von Juri Gagarin, kamen M. Rudenko und ein ehemaliger Langstreckenflieger und später ein bekannter Journalist, Nikolai Warwarow, in die Heimat des ersten Weltraumhelden, Gzhatsk, zu seiner Mutter Anna Timofejewa. Die Mutter von Gagarin weinte und beklagte sich darüber, dass ihr Sohn ihr lange nichts über Einzelheiten erzählt habe – „offenbar war es ein großes Staatsgeheimnis“. Diese Frage quälte sie selbst, und einmal gelang es ihr, ihren Sohn dazu zu bringen, sich zu öffnen… Es stellte sich heraus, dass sich die inoffizielle Prüfung, die Koroljow mit einer Gruppe von Kosmonauten durchgeführt hatte, als entscheidend herausstellte… (der Rest ist jedem bekannt). In einem Interview mit dem Korrespondenten der Wochenzeitung Interfax VREMYA vermittelte M. Rudenko die Bedeutung dieser Geschichte und teilte sein Wissen über die Ereignisse, die während der Ausbildung der ersten Kosmonautengruppe stattfanden.

    Sojus-18-1

    Vor 45 Jahren, am 5. April 1975, wurde das bemannte Raumschiff Sojus-18 im Kosmodrom Baikonur gestartet, das die Expedition zur Orbitalstation Saljut-4 liefern sollte. Die Trennung der zweiten und dritten Stufe der Rakete schlug jedoch fehl. Das Schiff trennte sich vom Träger und machte eine Notlandung. Infolgedessen machte die Sojus-18 Besatzung den ersten suborbitalen Flug in der Geschichte der russischen Kosmonautik. Der gesamte Flug der Sojus-18-Besatzung dauerte 21 Minuten 27 Sekunden. Das Abstiegsfahrzeug landete in einer Entfernung von 1574 km vom Startort – am Hang des Berges Teremok-3, südwestlich der Stadt Gorno-Altaysk, nahe der Grenze zu China und der Mongolei.

    Details des Unfalls wurden lange Zeit geheim gehalten. Die einzige bescheidene TASS-Nachricht erschien am 7. April und nur, weil zu diesem Zeitpunkt die Vorbereitungen für den gemeinsamen Flug Sojus-Apollo im Gange waren und amerikanische Experten Fragen zum Schicksal der geplanten Expedition nach Saljut-4 hatten.

    Zum ersten Mal in der Geschichte der Weltkosmonautik erlebten die sowjetischen Kosmonauten Wassili Lazarew und Oleg Makarow bei ihrer Rückkehr zur Erde in der Abstiegskapsel des Raumfahrzeugs nicht nur eine kritische Überlastung, sondern stellten ungewöhnliche „Weltrekorde“ auf, dazu zählen:

    1. Sie erlebten eine max. Überlastung von 26g
    2. Sie hatten einen kurzfristigen Herzstillstand
    3. Sie verloren bei der Belastung auch ihre Sehvermögen

    Diese Angaben sind nachzulesen in „Triumph und Tragödie der sowjetischen Kosmonautik“ von J. Dawydow. W. Lazarew sagte dazu, dass Experten, die die Telemetrie analysierten, feststellten, dass die Überlastung für einige Sekunden auf verrückte 26 g angewachsen war. In diesem Moment verloren die Kosmonauten ihr Sehvermögen und ein Herzstillstand wurde aufgezeichnet.

    Nach der Landung, gab es keine Verbindung zu ZUP, aber im ZUP hörten sie perfekt, was die Kosmonauten an Bord sagten.

    „Oleg, wo sitzen wir?“ – fragte Lazarew.
    „In China oder in den Pazifischen Ozean“, quietschte der Flugingenieur. Danach beschrieb er, was in ausgewählten russischen Begriffen geschehen war, und äußerte sich wenig schmeichelhaft zum Betrieb der Triebwerke der zweiten Stufe.

    Makarow wusste nicht, dass seine Worte von Generalkonstrukteur Walentin Gluschko gehört wurden. Als Gluschko die Kritik des Flugingenieurs hörte, unterbrach er die Übertragung und versprach lautstark, dass Makarow nie wieder ins All fliegen würde. Makarow sprach nicht umsonst über China und den Pazifik. Tatsache ist, dass eine Notlandung im Falle eines Ausfalls der zweiten Stufe ungefähr im Altai oder, wenn man kein Glück hat, in China hätte stattfinden müssen, mit denen die Beziehungen der UdSSR zu dieser Zeit sehr schwierig waren. Im Falle eines Versagens der dritten Stufe sollten die Kosmonauten im Ozean landen.

    Der Unfall mit Sojus-18-1 wird im Lied von Juri Wizbora erwähnt: „Wir würden vor dem Start etwas trinken“. Darin steht:

    Wenn die zweite versagt-
    Wir sind im Altai oder in China.
    Wenn die dritte fehlschlägt-
    Hallo Pazifik.

  24. Gerhard Kowalski sagt:

    Vielen Dank für die wie immer erschöpfende Auskunft, Jewgeni-7.

    Ich habe Makarow in Morgenröthe-Rautenkranz kennengelernt – klug, bescheiden und lebensfroh. Er hat mir erzählt, wie Lasarew und er nach der Crash-Landung mit den Bordinstruktionen ein Feuer entfacht haben, um die Rettungskräfte auf sich aufmerksam zu machen.

    G. Kowalski

  25. Juergen Nabel sagt:

    Hallo Herr Kowalski,
    habe heute einen Artikel im Internet gefunden mit folgender Überschrift:
    „Satelliten entdecken den Bau einer russischen Anti-Satelliten-Laseranlage“
    Damit sollen wohl Satelliten geblendet, bzw. außer Funktion gesetzt werde.
    Können Sie oder eventuell Jewgeni etwas dazu sagen
    Grüße
    Jürgen Nabel

  26. Gerhard Kowalski sagt:

    Lieber Herr Nabel,
    das kann ich leider nicht. Ich weiß nur von TASS (4. Oktober), dass das Hauptaufklärungszentrum der russischen Weltraumstreitkräfte zu deren 65. Gründungstag „Experimente“ mit ausländischen Satelliten gemacht hat.

    Besten Gruß

    G. Kowalski

  27. Jewgeni-7 sagt:

    Sensationelle Nahaufnahmen der Crew Dragon,

    https://www.youtube.com/watch?v=nkDYBzIwKo4

    und jeder wird sich fragen, was trennt sich beim Start des Raumschiffes?

    Zunächst ist das ein ganz normaler technischer Vorgang, ein Feature, wie es sein sollte. Normalerweise sehen wir solche Details beim Start der Missionen nicht, aber bei solch extremer Vergrößerung kann jeder sehen, was etwas von der Crew Dragon beim Start der Rakete abreißt.

    Der Hintergrund: Vor jedem Start werden die Orientierungsdüsen und einige andere technologische Öffnungen mit speziellen Papierumschlägen abgedeckt (bei der Frachtverkleidung von Falcon 9 werden auch die Düsen und Belüftungsöffnungen geschlossen). An drei Seiten wird eine spezielle Papierstruktur mit der Oberfläche, in diesem Fall dem Schiff, verklebt und der obere Teil bleibt offen, wodurch eine Art Tasche entsteht, damit der entgegenkommende Luftstrom sie beim Start leicht abreißen kann.

    Dies ist absolut notwendig, damit diverse Fremdkörper am Boden und in der Luft, darunter besonders neugierige Vögel, Fledermäuse und große Insekten, nicht in diese Schiffsknoten gelangen, die beispielsweise in der Triebwerksdüse ein neues Zuhause finden. Fälle davon hat es in der Geschichte der Raumfahrt gegeben, daher soll ein solcher „Papierschutz“ vorsorglich kritische Knoten vor Beginn der Mission schützen. Beim Start der Trägerrakete bricht es leicht ab und fliegt von der Rakete weg, oder brennt in den Flammen ihrer Triebwerke aus.

    Möchte noch anmerken, das SuperDraco-Motordüsen werden ebenfalls mit Stopfen verschlossen, obwohl sie zu Rettungs- und Landungssystem gehören. Für die Landung wird aber das System nicht umgesetzt, da die Sicherheitszertifizierungen zu aufwändig wären. Es sind auch die ersten Triebwerke überhaupt, die komplett mit dem 3D-Druckverfahren Lasersintern mit Geräten wie EOS 3D hergestellt werden.

    @Juergen Nabel

    Ja, ich kenne das System, das Hangar für Peresvet (so die Bezeichnung des Systems) ist in einem Video des Verteidigungsministeriums zu sehen, das im Juli 2018 veröffentlicht wurde. Auch Putin hat die Waffe im März 2018 vorgestellt. In den kommenden Jahren soll das System erweitert werden, wenn es an Bord von Flugzeugen eingesetzt wird. Zur Zeit gibt es vier Basen für diese Waffen. Es wird auch gesagt, dass Russland eine Anti-Satelliten-Fähigkeit aufzubauen versucht, die in keinem anderen Land Analoga hat. Es soll sich um eine Waffe handeln, die auf neuen physikalischen Prinzipien basiert. Persönlich bin ich sehr vorsichtig mit so einer Formulierung, aber um Satelliten zu blenden, benötigt so eine Waffe eine nukleare Energiequelle.

    Wenn mit die Zeit zulässt, werde ich explizit auf die Laserwaffe hier eingehen.

    @Kowalski

    Zitat: Experimente mit ausländischen Satelliten gemacht hat.

    Dazu kommt ein Beitrag.

  28. Gerhard Kowalski sagt:

    Perfekt. Danke.

    G. Kowalski

  29. Juergen Nabel sagt:

    Danke, Jewgeni-7, für die prompte Antwort
    Grüße
    Jürgen Nabel

  30. Gerhard Kowalski sagt:

    Da bin ich aber auf die Antwort gespannt.

    G. Kowalski

  31. Jewgeni-7 sagt:

    Herr Kowalski,

    wo ist mein ein sehr langer Beitrag geblieben? Ist er verschwunden oder haben Sie ihn gelöscht ?

  32. Gerhard Kowaelski sagt:

    Ich habe nichts gelöscht!

    Gerhard Kowalski

  33. Jewgeni-7 sagt:

    Es war ein extrem langer Beitrag zu Entwicklung russischer Laserwaffen. Danach kam die Meldung, dass der Beitrag noch vom Moderator freigeschaltet werden muss. Der Beitrag war da, danach war er weg….

  34. Gerhard Kowalski sagt:

    Das ist höchst rätselhaft. Ich habe damit nichts zu tun.

    G. Kowalski

  35. Jewgeni-7 sagt:

    Die Entwicklung russischer Laserwaffen, kurzer Überblick, Teil-1

    Im Jahr 1965 wurde der fantastische Film „Hyperboloid des Ingenieurs Garin“, der auf dem gleichnamigen Roman von Alexei Tolstoi basiert, auf den Bildschirmen in Russland veröffentlicht. Als die Zuschauer sahen, wie der Held mit Hilfe tödlicher Strahlen ganze Fabriken zerstört, ahnten die Zuschauer nicht einmal, dass die UdSSR seit mehr als 10 Jahren solche Waffen schon entwickelt.

    Einleitung

    Im Jahr 212 v. Chr. wurde Syrakus, die Heimatstadt des Mathematikers, Mechanikers und Astronomen Archimedes, von Truppen des Römischen Reiches belagert. Die Festung wurde sowohl vom Land als auch vom Meer aus blockiert, wo die römischen Galeeren standen. Darüber hinaus wurden die Schiffe so lokalisiert, dass die Granaten der Katapulte der Belagerten, die übrigens von demselben Archimedes gebaut wurden, die Schiffe nicht erreichten.

    Aber der Legende nach gelang es dem erfinderischen Wissenschaftler mit einem bestimmten Gerät, das an der Festungsmauer installiert war, feindliche Schiffe in Brand zu setzen und die Flotte zu zerstören. Als der Führer der Römer, der Konsul Marcellus, davon erfuhr, sagte er: „Es ist Zeit, den Krieg gegen diesen Geometer zu beenden.“

    Die von Archimedes verbrannte Flotte wird von den antiken römischen Historikern Livius und Plutarch erwähnt. Aber wie er es gemacht hat, ist unklar. Es gibt nur eine Legende, dass der Wissenschaftler alle Frauen von Syrakus auf den Festungsmauern versammelte, die Frauen erhielten einem Herrenschild aus Bronze, poliert zu einem Glanz. Archimedes bat die verwirrten Stadtfrauen, die Sonnenstrahlen, die von den Schilden reflektiert werden, auf einen Punkt auf dem ersten feindlichen Schiff zu richten. Nach einer Weile fing es Feuer. Auf Befehl von Archimedes richteten die Frauen die Schilde auf ein anderes Schiff – ein weiteres Feuer ließ nicht lange auf sich warten.

    Archimedes‘ Erfindung diente als Grundlage für die Beschreibung der Verwendung von Sonnenlicht in E. E. Smiths fantastischem Roman The Galactic Patrol. Es wurde gegen die sieben Schockplaneten der feindlichen Zivilisation eingesetzt, die in das Sonnensystem eindrangen.

    In der heutiger Zeit wurde das Archimedes Experiment widerholt. Die Legende von der verbrannten römischen Flotte wurde somit bestätigt. Ein gutes Rätsel, dessen Lösung mehr als 2000 Jahre dauerte.

    Gerüchte und verschiedene Berichte über Prototypen von Laserwaffen begannen zu zirkulieren und erschienen kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in gedruckter Form. So wurde 1923 geschrieben, dass in Großbritannien ein gewisser Physiker Matthews einen Strahlgenerator entwickelte, der militärische Ausrüstung und feindliche Arbeitskräfte aus beträchtlicher Entfernung treffen konnte. Sie schrieben über die Schaffung einer Geheimwaffe in Deutschland, die angeblich lange vor der Machtübernahme der Nazis erfolgreich getestet wurde. Zeitungen berichteten sogar über Details darüber, wie die Deutschen die Flugzeuge anderer Leute zwangen, auf ihren Flugplätzen zu landen, da ihre Motoren in der Luft zum Stillstand kamen. Zur gleichen Zeit vollendete der berühmte russische Schriftsteller Alexei Tolstoi den Roman „Hyperboloid des Ingenieurs Garin“.

    Im Jahr 1935 veröffentlichten eine Reihe westlicher Zeitungen einen sensationellen Bericht, dass der berühmte italienische Erfinder und Designer Marconi Mussolini bei geheimen Tests die neueste einzigartige Waffe vorführte: einen „Strahlengenerator“, den einige als „Heißluftpistole“ oder „Strahlenkanone“ bezeichneten.

    Nobelpreis für Physik

    Mitte der 50er Jahre erfanden die sowjetischen Wissenschaftler Alexander Prochorow und Nikolai Basow einen optischen Quantengenerator, der als Grundlage für die Herstellung von Kampflasern diente. Im Jahr 1963 wies der stellvertretende Verteidigungsminister der UdSSR, Andrej Gretschko, die Entwickler an, dieses Gerät für militärische Zwecke anzupassen. Ähnliche Experimente in Übersee wurden von Charles Towns durchgeführt und 1964 wurde der Nobelpreis für Physik für die Entstehung des Lasers an alle drei Gleichgesinnten (Amerikaner und Russen) verliehen.

    Im Jahr 1964 zeichneten sich echte Perspektiven ab: Programme zur Entwicklung der Hochleistungs-Laserwaffen „Terra“ und „Omega“ erschienen. Die erste war für die Zerstörung von Raketen bestimmt, die zweite konzentrierte sich auf Flugzeuge. Tests der fertigen Waffen wurden auf dem geheimen Testgelände Sary-Shagan in Kasachstan durchgeführt. Es war nicht möglich, die Raketen abzuschießen, aber das Experiment mit Flugzeugen war laut Experten erfolgreich.

    Im Jahr 1969 wurde für die Entwicklung von Hochleistungslasern die Zellstoff- und Papierfabrik Luch gegründet, die später in NPO Astrophysics umgewandelt wurde. Was war das für eine Technik? Raketenabwehr- und Weltraumabwehrwaffensysteme sowie Laser-Selbstfahrlafetten und ein Panzer. Dort wurde der erste Laser-Locator der Raumfahrt LE-1 entwickelt. Eine weitere Errungenschaft der NPO ist der selbstfahrende Laserkomplex 1K11 „Stiletto“ und seine Versionen.

    Kampflasereinsatz gegen Chinesen ?

    Das Jahr 1969 wurde durch den bewaffneten Konflikt der Sowjetunion mit China um die umstrittene Damansky-Insel am Ussuri-Fluss getrübt. Augenzeugen haben berichtet, dass die Leichen vieler chinesischer Soldaten schwer und einige vollständig verbrannt wurden. In einigen sozialistischen Ländern gab es damals die Legende, dass der Feuerangriff das Ergebnis des Einsatzes von Laserwaffen von enormer Macht durch die Russen war. Eine andere Version ging von der Verwendung von „volumetrischen Explosionsgranaten“ durch die sowjetische Seite aus, deren Ladung mit denselben Lasern in Brand gesetzt wurde. Die Gerüchte wurden angeblich durch ein Bild des Schlachtfeldes bestätigt, das vollständig mit verkohlten Körpern chinesischer Soldaten übersät war. Es gab eine dritte Hypothese, nach der Lasergewehre Eis auf Ussuri schmolzen und dadurch den Feind untergehen ließen.

    Was wirklich passiert ist, war dies: Am 15. März gegen 17:00 Uhr wurde im Falle einer kritischen Situation auf Befehl des Kommandeurs der Truppen des Fernöstlichen Militärbezirks, Generaloberst Oleg Losik, unter Verstoß gegen die Anweisungen des Politbüros des Zentralkomitees der KPdSU das Feuer auf die Chinesen aus den damals geheimen Grad-Mehrfachraketensystemen eröffnet. Die explodierten Granaten zerstörten den größten Teil der materiellen und technischen Ressourcen der chinesischen Gruppe und führten zum Tod von mehreren hundert, nach anderen Quellen, mehreren tausend chinesischen Militärs.

    Laut dem chinesischen Historiker Liu Chen Shan standen während des Konflikts zwischen UdSSR und China am Rande eines Atomkriegs und nur die Intervention der Vereinigten Staaten verhinderte eine Katastrophe. Dem Historiker zufolge informierten sowjetische Diplomaten Washington über Moskaus Pläne, „die chinesische Bedrohung zu neutralisieren“ und die Absicht, „diesen modernen Abenteurer loszuwerden“ (gemeint war hier Mao Tsetung). Die US-Drohung soll dann Wirkung gezeigt haben, und Moskau hat alle Pläne für einen Atomschlag abgesagt.

    Angriff auf Challenger

    Sowjetische Wissenschaftler haben damals dem Zentralkomitee der KPdSU berichtet, über die Möglichkeit, ballistische Raketen mit Strahlung zu treffen. So erschien 1966 das Programm des Terra-3 Laserfeuersystems. Ein Komplex von 196 Lasern, die auf das Ziel gerichtet waren, ermöglichte es, die Koordinaten von Sprengköpfen, die mit einer Geschwindigkeit von 4-5 Kilometern pro Sekunde fliegen, genau zu bestimmen. Während einer Demonstrationsschießerei für Verteidigungsminister Andrei Gretchko wurde ein Ziel von der Größe einer 5-Kopeken-Münze getroffen.

    Der US-Geheimdienst hat lange erfolglos versucht herauszufinden, welche Systeme in einer geheimen Einrichtung in Kasachstan getestet wurden, infolgedessen wäre doch möglich, einen Aufklärungssatelliten zu beschädigen. Washington war natürlich schockiert.

    Die Amerikaner konnten nicht verstehen, warum ihre Kontrollsysteme für Militärsatelliten regelmäßig abgeschaltet wurden, die Shuttles hörten manchmal auch auf, auf Befehle der Astronautenteams zu reagieren. Am 10. Oktober, während der Passage des Challenger über das Balkhash-Gebiet in einer Höhe von 365 Kilometern, begann der 5N26-Laser-Locator im Detektionsmodus mit einer minimalen Strahlungsleistung zu arbeiten. An diesem Tag trennte das Shuttle plötzlich die Kommunikation, es gab Fehler im Betrieb der Ausrüstung, während sich die Astronauten unwohl fühlten. Die amerikanische Seite erriet, was los war, und drückte einen offiziellen Protest gegenüber der Sowjetunion aus. Die sowjetische Seite gab später zu, dass sie den Locator als Messmittel verwendete, die Laser waren aber nicht eingeschaltet.

    Die Symptome der Astronauten wie unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Übelkeit unbekannter Herkunft, könnten wir auch als Havanna-Syndrom bezeichnen bzw. vergleichen, die erstmals bei Diplomaten und Angehörigen der US-Botschaft in Havanna beobachtet wurden. Die US-Regierung vermutet darin eine verdeckte Operation eines gegnerischen Nachrichtendienstes mit einer Art neuartiger Mikrowellen-Waffe. Die konkrete Ursache des Havanna-Syndroms ist derzeit noch vollkommen unklar. Einige Theorien gehen von einer neuartigen Schallwaffe aus, welche seitens Russlands gegen US-Diplomaten eingesetzt werden.

    Der Locator LE-1 hat in vielen Experimenten seine Leistung bestätigt. Seine Reichweitengenauigkeit betrug 10 m auf 400 km Entfernung. Aber mit dem Kampflaser hat es nicht geklappt. Um einen Gefechtskopf zu zerstören, war Strahlung mit sehr hoher Leistung erforderlich, und der Laser hat einen sehr geringen Wirkungsgrad: Um Strahlung mit einer Leistung von 5 MW zu erzeugen, wird eine Energie von 50 MW benötigt, und dies ist die Leistung eines atomaren Eisbrechers.

    Das Raumschiff flog in einer Höhe von 365 Kilometern, und die Indikatoren für die Erkennungs- und Tracking-Reichweite betrugen 400-800 Kilometer. Es wurde entschieden, dass es unmenschlich sei, Raumfahrzeuge mit dem Komplex zu verfolgen, und 1989 wurde die Installation zur Führung des Lasers einer US-Delegation gezeigt.

    Während der Tests wurde herausgefunden, dass es mit Terre-3 unmöglich ist, Laser zu verwenden, die so stark sind, dass sie ballistische Raketen zerstören. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR wurden alle Arbeiten geschlossen, experimentelle Anlagen in Kasachstan physisch zerstört. Die Finanzierung wurde praktisch eingestellt.

    Entwicklung geht weiter

    Seit Mitte der 1970er Jahre hat die UdSSR die Entwicklung von bodengestützten Lasersystemen sowie von Anlagen zur Verfolgung von Weltraumzielen und ballistischen Raketen intensiviert. Feldversuche wurden in der Einrichtung 2505 (Terra – NPO Astrophysics) für die Raketen- und Antisatellitenabwehr und in der Einrichtung 2506 (Omega – Arbeit der NPO Almaz) für die Luftverteidigung durchgeführt.

    Sichtbare Erfolge wurden bei der Ausstattung selbstfahrender Kettenfahrzeuge mit Laserwaffen erzielt. Zu den Aufgaben des „Lasertanks“ gehörte beispielsweise die Erkennung und der Angriff eines Ziels mit optoelektronischen Geräten. Der Laserschlag sollte die Führungssysteme des Feindes deaktivieren, es unwirksam machen, sowie den Schützen blenden und seine Netzhaut schädigen.

    Während der Tests im Rahmen des Omega-Programms im Jahr 1976 gelang es leicht mit einem Laserschuss, ein aerodynamisches Ziel im Flug abzuschießen. Eine solche Anlage fand jedoch keine Anwendung in der militärischen Industrie, da sie durch effektivere Flugabwehrraketensysteme ersetzt wurde. Das sowjetische Militär testete auch Kampflaser auf See. Nach Angaben der Entwickler sollte der Schiffslaserkomplex „Aquilon“ Küstenobjekte treffen. So wurden im Sommer 1980 Laserschüsse vom Board des Versuchsschiffes „Dixon“ im Schwarzen Meer abgefeuert. Es stellte sich jedoch heraus, dass der größte Teil der Energie des Strahls durch Verdunstung von Feuchtigkeit von der Meeresoberfläche „gefressen“ wurde, weshalb der Wirkungsgrad nur 5 Prozent betrug.

    Im August 1981 stieg das erste „Laserflugzeug“ A-60, das auf Basis der IL-76 konstruiert wurde, in den sowjetischen Himmel. In der Nase des Modells wurde eine spezielle Verkleidung mit einem Laserleitsystem installiert, Turbogeneratoren befanden sich an den Seiten des Rumpfes und Klappen wurden an der Oberseite des Rumpfes geöffnet, von dem aus die Laserpistole ausgefahren wurde. Einigen Berichten zufolge hatte die A-60 viele Luftziele getroffen.

    Laser im Weltraum

    In der Zukunft erwog das sowjetische Militär den Einsatz von Laserwaffen für ehrgeizigere Zwecke. Es ging darum, einen Laser ins All zu schicken. Auch die Pläne des Pentagons bestanden darin, Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen, die sowohl fliegende Raketen als auch Bodenzielle treffen konnten.

    Die Entwicklung der Skif Kampflaserstation, die entwickelt wurde, um Weltraumobjekte mit niedriger Umlaufbahn mit einem OnBoard-Laserkomplex zu besiegen, begann bei NPO Energia in den späten 1970 Jahren, aber aufgrund der hohen Arbeitsbelastung des Verbandes wurde das Skif-Thema seit 1981 an das Saljut Design Bureau übertragen. Am 18. August 1983 gab der Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU, Juri Andropow, eine Erklärung ab, dass die UdSSR einseitig aufhörte, den Anti-Weltraum-Verteidigungskomplex zu testen. Mit der Ankündigung des SDI-Programms in den Vereinigten Staaten wurden die Arbeiten am Skif jedoch fortgesetzt.

    Am 15. Mai 1987 wurde die superschwere Trägerrakete Energia zum ersten Mal vom Kosmodrom Baikonur gestartet. Sie sollte eine unbemannte Station in die Umlaufbahn bringen, die den offenen Namen „Poljus“ erhielt. Über den Zweck dieses Geräts wurde sparsam berichtet, alle technischen Details blieben geheim, und erst viele Jahre später erfuhr die Öffentlichkeit, dass an diesem Tag versucht wurde, einen Prototyp eines Kampflaserkomplexes in den Weltraum zu schicken – eines der Elemente des sowjetischen Programms Star Wars.

    Der Start des Komplexes fand mit einer Verzögerung von fünf Stunden statt. Zwei Stufen der Energia funktionierten erfolgreich und 460 Sekunden nach dem Start trennte sich der Skif-DM in 110 Kilometern Höhe von der Trägerrakete. Der Prozess des Drehens des Raumfahrzeugs nach der Trennung von der Trägerrakete aufgrund eines Fehlers beim Schalten des Stromkreises dauerte länger als berechnet. Infolgedessen trat die Skif-DM nicht in die gegebene Umlaufbahn ein und fiel entlang einer ballistischen Flugbahn in den Pazifischen Ozean. Es stellt sich heraus, dass das Raumfahrzeug durch einen Softwarefehler zerstört wurde, der durch die Verwendung von Elementen des Versorgungstransportfahrzeugs entstand, das für Flüge zu Orbitalstationen entwickelt wurde. Trotzdem wurden nach der im Bericht angegebenen Schätzung mehr als 80% der geplanten Experimente durchgeführt.

    Die Station „Skif-DM“ hatte eine Länge von 37 Metern, einen maximalen Durchmesser von 4,1 Metern und eine Masse von etwa 80 Tonnen. Es bestand aus zwei Hauptfächern: einem kleineren – einer Funktions- und Serviceeinheit und einer größeren – einem Zielmodul. Die Laserorbitalplattform von JSC „Design Bureau of Khimavtomatika“ hatte einen gasdynamischen CO 2 Laser GDL RD0600 mit einer Leistung von 100 kW und Abmessungen von 2140x1820x680 mm, der bis 2011 einen vollen Prüfstandsprüfzyklus durchlief.

    Für einige Zeit arbeitete das Saljut-Büro noch am Skif-D1-Komplex. Nach dem Verlust des Interesses der Führung des Landes an dem Projekt wurden jedoch immer weniger Mittel dafür bereitgestellt. Unter Berücksichtigung der vorgenommenen Änderungen konnte das neue Gerät erst Ende 1991 fertig sein. Im September 1987 wurden die Arbeiten daran eingestellt und nie wieder aufgenommen. Die Aufweichung der internationalen Beziehungen und die wachsende Krise der sowjetischen Wirtschaft führten zu einer vollständigen Einstellung der Finanzierung des Themas der Kampforbitalkomplexe.

  36. Gerhard Kowalski sagt:

    Das ist ja schon wieder eine neue Doktorarbeit!
    Haben Sie keine Angst, dass das Material missbraucht werden könnte?
    Sie können doch nicht Ihren gesamten überreichen Erfahrungsschatz einfach so ins Netz stellen, oder?

    Noch eine Frage: kannten Sie einen Raketeningenieur namens Langelen?

    G. Kowalski

  37. Jewgeni-7 sagt:

    Die Entwicklung russischer Laserwaffen, kurzer Überblick, Teil-2

    Reif fürs Museum

    Nach dem Zerfall der Sowjetunion, was da war, wurde in Museen zurückgelassen oder zum Schrott geschickt. Ein solches Schicksal ereilte der Seelaserkomplex Aidar, der in die Ukraine ging. Übrigens wurde das gleiche Schiff Dixon, auf dem der stärkste Kampflaser der UdSSR Aidar montiert war, 1996 zum Abwracken in die Vereinigten Staaten geschickt. Die Amerikaner kauften absichtlich unnötigen Schrott. Aber sie berücksichtigten nicht, dass alles vor der Abfahrt vom Schiff weggeschleppt werden würde, und nur Generatoren von 35 MW wurden an Bord gefunden, die eine Stadt mit einer Bevölkerung von 200.000 Menschen mit Energie versorgen können.

    Infolgedessen begannen die Vereinigten Staaten erst 2007 mit Feldtests ihrer eigenen Laserschiffsinstallation. Nach 10 Jahren traf das LWS-System Ziele auf Booten und schoss eine Drohne ab.

    Zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Entwicklung des sowjetischen Raumfahrtprogramms hatte das Militär eine aus ihrer Sicht logische Frage: Mit welchen Waffen würden sowjetische Kosmonauten kämpfen, wenn es um das Entern und Nahkämpfen im Weltraum ginge. Die Antwort war die individuelle Laser-Selbstverteidigungswaffe des Kosmonauten. Dieses Artefakt wird heute im Museum der Militärakademie der Strategic Missile Forces aufbewahrt, wo 1984 die Laserpistole entwickelt wurde.

    Peresvet, die offizielle Bezeichnung 14Ts034

    Die Entwicklung eines Kampflaserkomplexes wurde vom russischen Präsidenten Wladimir Putin im März 2018 während einer Botschaft an die Bundesversammlung angekündigt. Laut dem Staatsoberhaupt „erweitert die Anwesenheit solcher Kampfkomplexe die Fähigkeiten Russlands im Bereich seiner Sicherheit erheblich“.

    Putin prallte: „Bei der Schaffung von Laserwaffen wurden bedeutende Ergebnisse erzielt. Und das ist nicht mehr nur eine Theorie oder Projekte, und nicht einmal mehr nur der Beginn der Produktion. Seit letztem Jahr haben die Truppen bereits Kampflasersysteme erhalten. Ich möchte in diesem Teil nicht ins Detail gehen, es ist nur noch nicht an der Zeit. Aber Experten werden verstehen, dass die Anwesenheit solcher Kampfsysteme die Fähigkeiten Russlands vervielfacht, nämlich um ein Vielfaches auf dem Gebiet der Gewährleistung seiner Sicherheit. “

    Danach entdeckten Amateurforscher, die Satellitenbilder in Google Earth untersuchten, dass sich diese Unterkünfte auf Stützpunkten der Strategic Missile Forces befanden, wo sich mobile Komplexe von Interkontinentalraketen befinden. Insbesondere wurden Unterkünfte in ICBM-Garnisonen in der Nähe von Teykovo, Yoshkar-Ola und Novosbirsk gefunden, wobei einige Bilder Peresvet als mobile Laserinstallationen außerhalb der Schutzräume zeigten.

    Die Entdeckung, dass mobile Laserinstallationen auf ICBM-Basen eingesetzt wurden, ermöglichte es, die möglichen Aufgaben von Peresvet einzugrenzen. Mehrheit der Analysten waren sich einig, dass es wahrscheinlich nicht stark genug war, um Ziele physisch zu zerstören, sondern die optischen Systeme zu beschädigen, die versuchen, mobile Interkontinentalraketen anzugreifen oder zu entlarven wie Flugzeuge, Marschflugkörper oder Satelliten. Viele hielten Letzteres für die wahrscheinlichsten Ziele für Peresvet. Wenn die Aufklärungssatelliten des Feindes von einem Laserstrahl geblendet werden, werden sie nicht in der Lage sein, die Bewegungen mobiler Interkontinentalraketen zu überwachen. Dies wird erforderlich sein, wenn es Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff auf das russische Arsenal von Interkontinentalraketen gibt oder wenn Russland selbst beabsichtigt, einen ersten Atomschlag gegen ein anderes Land zu starten.

    Die Idee, Laser zu verwenden, um optische Satellitensysteme anzugreifen, wird seit Jahren in der Anti-Weltraum-Verteidigungsliteratur diskutiert. Das Blenden führt dazu, dass optische und elektrooptische Geräte vorübergehend ihre Erkennungsfähigkeiten verlieren, indem sie sie mit Licht füllen, das heller ist als das, was sie anzuzeigen versuchen. Verblindung verursacht irreparable Schäden an solchen Systemen. Da optische und elektrooptische Geräte sehr lichtempfindlich sind, sind nur niedrige Leistungsniveaus erforderlich, um diese Ziele zu erreichen. Das Land, von dem angenommen wird, dass es den bedeutendsten Fortschritt in diesem Bereich gemacht hat, ist China, das Mitte der 2000er Jahre möglicherweise sogar die Laserblendtechnologie auf amerikanischen Satelliten getestet hat.

    Patente, die 2013 und 2015 online erschienen, ermöglichten es auch zu bestimmen, wer wahrscheinlich der Hauptauftragnehmer für die Gründung von Peresvet war. Sie wurden vom Russischen Föderalen Nuklearzentrum, dem Allrussischen Forschungsinstitut für Experimentalphysik (RFNC-VNIIEF), in Sarow (ehemals Arzamas-16), einer „geschlossenen“ Militärstadt in der Region Nischni Nowgorod, etwa 500 km östlich von Moskau, veröffentlicht.

    Die genaue Art des Hochleistungslasers, der im Peresvet-Komplex verwendet wird, ist unbekannt. Ein russischer Analyst kam aber kürzlich zu dem Schluss, dass der wahrscheinlichste Typ ein nuklear gepumpter Laser ist, auch angesichts der engen Beteiligung der RFNC-VNIIEF am Atomprogramm des Landes. Ein weiterer kürzlich erschienener russischer Artikel, besagt, dass Peresvet höchstwahrscheinlich einen Sauerstoff-Jod-Laser (CIL) bei jodgepumpten Photodissoziationen verwendet – eine Art Laser, bei dem ein Zünder aktiviert wird, um perfluororalkallilic iodide in einem amplifizierenden Medium zu dissoziieren und die joderzeugenden Atome auf das Energieniveau anzuregen, das zur Erzeugung des Laserstrahls benötigt wird.

    Der Peresvet-Komplex verwendet einen KAMAZ-65225-Traktor und einen CHMZAP-99903-Sattelauflieger, der mehrere Container transportiert. In einem Gerichtsdokument werden sie als Prozessbehälter, Umweltkontrollbehälter, Gerätebehälter und Hilfsbehälter bezeichnet.

    Russland arbeitet auch an einer stationären bodengestützten Fähigkeit, satellitenoptische Satellitensysteme mit einer optischen / Laser-Weltraumüberwachungsanlage im Nordkaukasus zu beleuchten oder zu blenden. Die Anlage ist Teil des Krona-Komplexes, der sich auf dem Berg Chapal in der Nähe von Storozheva (Karachay-Cherkessia) befindet. Krona besteht aus einer Radarstation zur Identifizierung von Satelliten und deren Klassifizierung nach Typ und einem sogenannten „Laser Optical Locator“ (LOL), bestehend aus einem 0,4-Meter-Weitwinkelteleskop zur Detektion von Satelliten in hohen Umlaufbahnen, einem 1,3-Meter-Schmalwinkelteleskop mit adaptiver Optik zur Gewinnung hochauflösender Bilder von Satelliten in niedrigen Umlaufbahnen und Lidar (auch „Empfangs- und Sendekanal“ genannt), das zur genauen Messung von Entfernungen zu Satelliten verwendet wird.

    Russland arbeitet seit vielen Jahren auch an der Fähigkeit, Satelliten mit einem luftgestützten Lasersystem (Sokol-Echelon) und einem bodengestützten stationären Lasersystem (Kalina) zu beleuchten und/oder zu blenden. Der Grund für mindestens drei separate Anti-Satelliten-Beleuchtungs- / Blendsysteme bedeutet nur, das Russland hat ein klares Interesse an dieser Art von gerichteter Energietechnologie, die den Vorteil hat, dass sie keinen Weltraummüll produziert und es einem Gegner erschweren könnte, nachzuweisen, dass seine Satelliten infolge einer feindlichen Handlung beschädigt wurden. Hier möchte ich anmerken, dass Russland auch konventionellere kinetische Anti-Satelliten-Waffen wie das bodengestützte Nudol-System (habe hier darüber berichtet) und das Burevestnik-Luftlandesystem besitzt.

    Kritik an Peresvet

    Die Nachteile des Systems: Der Direktors des Zentrums für die Analyse des Weltwaffenhandels (CAWAT) Igor Korotchenko, sagte dazu: „Unter günstigen Umgebungsbedingungen, wenn es keinen Nebel, keinen Sandsturm, keinen Niederschlag gibt, das heißt, unter idealen Bedingungen, sind Lasersysteme effektiv genug, um Drohnen zu zerstören. Dies ist einer der Reaktionsbereiche…“

    Im Dezember 2018 schrieb die amerikanische patriotische Publikation We Are The Mighty, dass es sich bei der Beobachtung der Propaganda -Nachrichten und -Videos über russische Laserwaffen lohnt, auf zwei Dinge zu achten – Russland lügt die ganze Zeit über die neue Technologie und hat sie nie in Aktion gezeigt. Die amerikanische patriotische Publikation glaubt, dass Russland in der Lage ist, Laserwaffen herzustellen, übertreibt aber öffentlich seine Fähigkeiten.

    Auch die Su-57 und T-14 Armata wurden hoch gelobt, aber das Verteidigungsministerium weigerte sich Serienkäufe zu tätigen.

    Auf dem offiziellen Facebook-Konto des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation stand im Dezember 2018 dass „der Peresvet-Kampflaserkomplex in der Lage ist, Luftangriffe abzuwehren und Satelliten im Orbit zu bekämpfen“. Nach 40 Minuten wurden diese Wörter gelöscht, aber während dieser Zeit gelang es ihnen, sich in Form von Zitaten im Internet zu verbreiten. Seitdem haben Vertreter der Militärabteilung nicht offiziell über Peresvet gesprochen. Publikationen stützen sich entweder auf anonyme Quellen oder auf die Meinungen von Experten.

    In der Zwischenzeit deutet eine sorgfältige Untersuchung der bereits verfügbaren offenen Informationen darauf hin, dass Kampflaser, die in der Lage sind, feindliche Ausrüstung zu zerstören, fantastisch bleiben. Anatoly Tsyganok, Leiter des Zentrums für militärische Vorhersage sagte dazu:

    „Laserwaffen, die in der Lage sind, den Feind zu vernichten, sind heute in keinem Land der Welt verfügbar und werden in naher Zukunft nicht in Massenproduktion erscheinen. Eine noch weiter entfernte Perspektive sind Anti-Satelliten-Laserwaffen. Heute werden Systeme entwickelt, die die optoelektronischen Geräte des Feindes sowie Soldaten blenden sollen. In der Sowjetzeit wurden solche Laserunterdrückungssysteme übernommen, sie wurden in Massenproduktion hergestellt und kamen in die Truppen. Sie näherten sich auch der Schaffung leistungsfähigerer Komplexe, wie zum Beispiel der „Kompression“, die es ermöglichte, optoelektronische Mittel in einem breiteren Band und in einer größeren Tiefe zu unterdrücken. Ich gebe zu, dass heute daran gearbeitet wird, Lasersysteme zu entwickeln, die optisch-elektronischen Aufklärungssatelliten entgegenwirken sollen, aber nicht mehr als das.“

    Der Komplex der russischen Laserwaffen Peresvet, mit dem Russland prahlt, existiert derzeit nur in einer experimentellen Version. Aufgrund von Sanktionen, auch gegen ausländische Komponenten und Software, haben die Russen nicht die Möglichkeit, Peresvet in die Massenproduktion zu bringen. Darüber, hat am 2. Mai, auf Sendung des Telethons „Ukraine Speaks“ der Kandidat der Geschichtswissenschaften, Militärexperte Juri Fedorow gesprochen:

    „Es ist ein riesiges Setup. Das Hauptproblem ist, dass Sie in einem Puls eine sehr große Energiedichte pro Zeiteinheit erzeugen müssen. Und dafür benötigt Peresvet eine große Anzahl von Kondensatoren, um Ladung und elektrische Feldenergie zu akkumulieren. Herkömmliche Kondensatoren waren in allen alten Radios enthalten. Aber Kondensatoren können entladen werden, so dass ein solcher Laser etwa einen Eisenbahnwagen solcher Kondensatoren benötigt. Die übrigens auch aufgeladen werden müssen.“

    Das Maximum, zu dem Komplexe wie Peresvet in der Lage sind, ist, die Videokameras von Spionagesatelliten vorübergehend zu blenden. Ein bisschen wie Hooligans mit Laserpointern, die Autofahrer und Piloten von sich nähernden Flugzeugen blenden. Darüber hinaus sind selbst in Flugzeugen die Fähigkeiten von „Kampflasern“ stark eingeschränkt. Sie können nur bei klarem Wetter effektiv eingesetzt werden. Bereits beim schlechtem Wetter wird der Laserstrahl defokussiert, was zu einem starken Abfall des Wirkungsbereichs führt.

  38. Jewgeni-7 sagt:

    Die Entwicklung russischer Laserwaffen, kurzer Überblick, Teil-3

    Der Ausblick

    Röntgenwaffen befinden sich in der aktiven Entwicklung, aber anscheinend wurden bereits einige Fortschritte erzielt. Die Energie von Röntgenstrahlen ist 100, 1000 und sogar 10.000 Mal größer als die von Lasern des optischen Bereichs. Röntgenwaffen sind in der Lage, durch verschiedener Materialien einzudringen. Als Mittel zur Zerstörung übertrifft es Laser, deren Strahlen von Hindernissen reflektiert werden.

    Gammalaser sind ein langjähriger Traum von Physikern auf der ganzen Welt, im Jahr 2003 schlug der Nobelpreisträger Vitaly Ginzburg vor, die Entwicklung eines Gammalasers als eines der wichtigsten Probleme der modernen Physik zu betrachten. Mehr noch: Wahrscheinlich kann die Schaffung des Gammalasers als der heilige Gral der modernen Physik bezeichnet werden. Ein kraftvoller Strahl, der mit unglaublicher Energie Hunderte von Kilometern trifft, der Traum von Science-Fiction-Autoren – das ist es, was ein Gammalaser ist. Eine fast absolute Waffe, die ihrem Besitzer ein höheres Machtniveau verleiht als der Besitz von Atomwaffen.

    Erst kürzlich hatte ein Forscher aus Kalifornien das Glück, der Entwicklung eines solchen Apparates näher zu kommen. Sein System basiert auf der Verwendung von Positroniumblasen in einem speziellen flüssigen Helium. Positronium ist eine flüchtige Verbindung, deren Atome für eine sehr kurze Zeit existieren. Von außen ähnelt es Wasserstoff, aber in seiner Struktur gibt es ein Positron – ein Antiteilchen, eine Art Gegenteil eines Elektrons. Der russische Forscher V. Petrik entwickelte zum ersten Mal in der Weltpraxis eine Technologie zur Massenproduktion von reinem Isotopen-Osmium-187 und schaffte einen wissenschaftlichen und technischen Durchbruch bei der Entwicklung eines neuen Konzepts des Gammalasers. Er besaß auch die Idee eines Osmium-Schutzzeichens insbesondere für Wertpapiere und Papierbanknoten und seine vollständige technische Ausführungsform.

    Zum ersten Mal wurde dieses Konzept 1957 vorgeschlagen, wie der Autor einer neuen Studie versichert. Er bezieht sich auf die Arbeit des Physikers Richard A. Ferrell über die „reduzierte Trennung“, die Positronium erfährt, wenn sich Blasen in flüssigem Helium bilden. Helium stößt diese Substanz auf natürliche Weise von sich selbst ab und schafft eine Barriere zwischen der Blase und der äußeren Umgebung. So bleibt die Verbindung viel länger stabil – ein Schlüsselfaktor für die Erstellung eines Gammalasers.

    Der Weg zu einer absoluter Waffe die alles vernichtet, ist aber noch sehr, sehr weit…

    Nachtrag:

    Nudol-Komplex basiert auf technischen Lösungen, die für das A-135 Amur-Raketenabwehrsystem ausgearbeitet wurden. Die A-135 ist die schnellste Rakete der Welt, startet mit einer Beschleunigung von 100g, vernichtet Raketen und nukleare Gefechtsköpfe in 8-10 Sekunden. Der Start selbst ist mit unseren Augen nicht wahrnehmbar. In der Nähe von Moskau befindet sich eine riesige Pyramidenstumpfpyramide mit weißen Kreisen an den Seitenwänden. Dies ist die Radarstation Don-2N, die Augen und das Gehirn der A-135, deren Gesamtleistung der Sender der Station unglaubliche 250 Megawatt beträgt. Die Empfindlichkeit des sowjetischen Radars wurde legendär: Don war das einzige terrestrische Radar, das einen tennisballgroßen Ball, der vom Shuttle Discovery im Weltraum abgefeuert wurde, finden und seine Flugbahn aufzeichnen konnte.

  39. Gerhard Kowalski sagt:

    Jetzt ist die Doktorarbeit komplett! Magna cum laude.

    Aber nch einmal: Kennen Sie einen Herrn Langelen?

    G. Kowalski

  40. Jewgeni-7 sagt:

    Raketen und Wodka

    „Wodka erwies sich stärker als Autokratie, Orthodoxie und Kommunismus. Es ist das Zentrum der russischen Geschichte“ ,

    Wiktor Jerofejew, ein russischer Schriftsteller. Jerofejews Vater Wladimir Jerofejew (1920–2011 in Moskau) war Französisch-Dolmetscher und Übersetzer Stalins und ab 1955 sowjetischer Kulturattaché in Paris. Dort lebte die Familie bis 1959 und kehrte danach in die UdSSR zurück. Aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022, floh er mit seiner Familie und den Töchter aus Russland.

    In der Sowjetunion war es nicht üblich, über Wodka zu schreiben. Man könnte natürlich darüber schreiben, aber es wurde nicht gedruckt. Es gab keine wissenschaftliche Forschung oder Werke darüber. Obwohl einige geschrieben haben, möchte hier zwei der berühmtesten Beispiele nennen. Wenedikt Jerofejews Roman „Moskau – Petuschki“ wurde 1970 geschrieben, 1973 in Israel und 1977 in Paris veröffentlicht, in Russland erst 1988-1989 in der Zeitschrift „Nüchternheit und Kultur“ – wahrscheinlich als Abschreckung dafür, zu was Wodka führen kann. V. Pochlebkins Buch „Geschichte der Wodka“ wurde 1979 im Auftrag des Außenhandelsministeriums der UdSSR geschrieben, aber erst 1991 veröffentlicht.

    Die Arbeit an den Raketenproblemen der UdSSR basierte auf der Entwicklung der Deutschen, und natürlich benötigten einheimische Spezialisten zyklopische Mengen Alkohol. Seltsamerweise verlangten Raketenwissenschaftler immer den frischesten Alkohol, der gerade gekocht wurde. Und wenn in der Phase der Labor- und experimentellen Tests genügend Alkohol in bestehenden Anlagen produziert wurde, dann wurde zu der Zeit, als die R-1-Raketen an die Serie geliefert wurden (diese Rakete flog mit einer Mischung aus 75 Prozent Alkohol und Sauerstoff), viel mehr Alkohol benötigt. Für eine Betankung wurden ca. 4 Tonnen Alkohol benötigt.

    Im Jahr 1948 wechselten russische Konstrukteure in ihrer R-1 Rakete zu 92-Grad-Alkohol (die Flugreichweite erhöht sich und die Anfangsgeschwindigkeit steigt) und folgten unmittelbar der bemerkenswerten Resolution des Ministerrates der UdSSR vom 24. April 1948 N 1384 über Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und des Sortiments von Wodka und Likören.

    Das gleiche Dekret verpflichtete das Ministerium für Geschmacksindustrie der UdSSR, mindestens 600.000 Liter Liköre für das Jahr 1948 bereitzustellen, das sind 270.000 Litern mehr als im Jahr 1947. Für die Jahre 1949 und 1950 wurde festgelegt, etwa 1 Million und 1,8 Million Liter an Likör zu produzieren, d.h. auf das Vorkriegsniveau zu bringen.

    Einer der Punkte dieses Dekrets ist bis heute geheim, die Anhänge 2-10 sind ebenfalls geheim. In Anhang 1 dieser Entschließung wird jeder eine Liste von Fabriken sehen, in denen Moskowskaja-Wodka von besonderer Qualität hergestellt werden sollte. Dies sind Minsk, Tallinn, Riga, Lviv, Novobelitsky, Bobruisk, Klimovic, Odessa und Leningrad Werke. Das heißt, Unternehmen in der Nähe der Staatsgrenze, Fabriken, aus denen es möglich wäre, hochreinen Alkohol zu nehmen und eine Raketensalve auf den Feind zu schießen.

    Im Jahr 1949 wurden die dem Ministerium zugewiesenen geheimen Aufgaben erfüllt, und im selben Jahr wurde das Ministerium liquidiert und seine Funktionen wurden dem Ministerium für Lebensmittelindustrie der UdSSR übertragen.

    Es wurde viel Alkohol produziert, so sehr, dass es 1952 notwendig war, ein spezielles Bataillon aufzustellen, das mit Pipelines bewaffnet war und leicht eine Leitung von der Fabrik zur nächsten Raketenbasis verlegen konnte. Wenig später erschien sogar ein separater Zweig der Streitkräfte – die Pipeline-Truppen.

    Raketen mit Alkohol als Treibstoff wurden schließlich erst 1970-72 aus der Bewaffnung der UdSSR-Armee abgezogen. Chinesische und amerikanische Kampfraketen dieser Jahre flogen auch mit einer Mischung aus Alkohol und Sauerstoff. Übrigens wurde 1972 ein weiteres „Anti-Alkohol-Gesetz“ verabschiedet, das die Verkaufszeit von Wodka verkürzte und empfahl, die Produktion von Obst- und Dessertweinen zu erhöhen. Die Menschen bemerkten dieses Gesetz fast nicht, und mehrere Alkohol-Raketen -Fabriken wurden geschlossen.

    Heute ist das schon Geschichte, es gibt keine Trägerraketen die mit Alkohol fliegen, aber die Kehlen der russischen Raketenbauer sind noch heute immer trocken.

    Die Tactical Missiles Corporation (die Raketen für die russische Armee entwickelt) hat 2019 einen Vertrag über die Lieferung von alkoholischen Getränken unterzeichnet. Die Vertragskosten beliefen sich auf 1,4 Millionen Rubel. Der Lieferant wird in den Materialien der Website des öffentlichen Beschaffungswesens nicht offengelegt. Das Unternehmen kaufte insgesamt 460 Flaschen Wein, Whisky, Champagner, Wodka und Cognac. Die teuersten Artikel beim Kauf waren Tesseron French Cognac (8.464 Rubel pro Flasche), Grand Millésime Brut Bouzy Grand Cru Champagner (7.380 Rubel) und 18 Jahre alter Glen Scotia Whisky (7.245 Rubel). Ebenfalls auf der Speisekarte standen Beluga-Wodka für 3,2 Tausend Rubel pro Flasche, Chateau La Lagoon-Wein für 6,9 Tausend und Paul Roger Pure-Champagner für 5,7 Tausend als Vorbereitung auf die Silvesterparty.

    Im Oktober 2022 schrieb der Schriftsteller (Wiktor Jerofejew) deutliche Worte über seine Heimat, eigentlich seit 1917 bis heute ein Land der Terroristen mit Millionen von abgeschlachteten unschuldigen Menschen:

    „Russland existiert nicht. Es ist ein illegales Land mit Pseudowahlen, Pseudoparlamenten, Pseudogerichten, Pseudoverwaltung und so weiter. Ich sehe dieses Land nicht als lebenden Organismus. Einige sagen, dass Russland sehr krank ist. Nun, ja, es gibt da einen Widerstreit zwischen der Intensivstation und dem Leichenschauhaus.“

    PS. Kannte zwei Personen…

  41. Gerhard Kowalski sagt:

    Vielen Dank für die journalistisch hochprozentige Wodka-Story, die ja bei weitaus erleseneren Tropfen einen kulturell akzeptablen Abschluss findet.

    Zu Ihrem PS: Ich kannte auch zwei Personen, M. A. und N. L. Sie lebten ja zum Schluss im Südwesten Deutschlands.

    G. Kowalski

  42. Jewgeni-7 sagt:

    Kosmos-2542 als Satellitenjäger

    Als der sowjetische Präsident Nikita Chruschtschow erfuhr, dass die Amerikaner den Start von Spionagesatelliten planten, versprach er impulsiv, dass das Raumschiff das gleiche Schicksal erleiden würde wie der Pilot Francis Powers, dessen U-2-Aufklärungsflugzeug am 1. Mai 1960 über der UdSSR abgeschossen wurde. Das Interessanteste ist, dass zu dieser Zeit das Projekt des Systems zur Zerstörung feindlicher Satelliten nicht nur auf höchster Ebene genehmigt wurde, sondern auch einen Vollstrecker fand, das OKB-52, geleitet von Wladimir Chelomei. Zunächst folgte Chelomei dem Weg von Sergei Koroljow und Dimitri Kozlow, d.h. er machte sich daran, einen Orbiter zu bauen, der nicht nur das Problem der Bekämpfung von Satelliten lösen kann, sondern auch den Interessen der Geheimdienste dient. Es ging also um die Entwicklung von wiederverwendbaren bemannten Luft- und Raumfahrtflugzeugen…

    Der Start eines Experimentalfahrzeugs (Raketenflugzeug) mit einer modifizierten einstufigen Rakete R-12 erfolgte am 27. Dezember 1961. MP-1 flog eine Strecke von 1760 km mit einer Höchstgeschwindigkeit von 3,8 km / s, stieg auf eine Höhe von 405 km und machte einen kontrollierten Abstieg in der Atmosphäre. Die Aufgaben des Fluges wurden vollständig erledigt – und zum ersten Mal in der Welt wurde ein geflügeltes Schiff aus dem Weltraum gestartet! Leider wurde dieser für damalige Verhältnisse herausragende Durchbruch lange Zeit als geheim eingestuft. Es entstanden viele unglaubliche Projekte… darunter das bemannte Raketenflugzeug R-2. Im Rahmen des Programms zur Entwicklung eines Raketenflugzeugs und zum Manövrieren von Sprengköpfen in den Jahren 1961-63 wurden 12 suborbitale Starts der maßstabsgetreuen Modelle MP-1 und M-12 durchgeführt.

    Im April 1991 wurde das IS-MU-System in Betrieb genommen, das feindliche Satelliten in hohen geostationären Umlaufbahnen (bis zu 36.000 km) bekämpfen soll. Die Sowjetunion selbst als Staat hatte jedoch weniger als ein Jahr zu leben. Im August 1993 beschloss die russische Führung, das IS-MU-System aus dem Kampfeinsatz zu nehmen.

    Im November 2021 hat die russische Anti-Satelliten-Rakete Nudol den Satelliten Kosmos-1408 getroffen. Das Resultat: Es wurden etwa 1500 verfolgte orbitale Trümmer gebildet, auch die Arbeit auf der ISS wurde unterbrochen, sieben Kosmonauten, darunter zwei Russen, mussten in ihre Rettungskapseln flüchten. Russland hat damit bewusste Missachtung der Sicherheit und Stabilität des Weltraums für alle Länder gezeigt.

    Im erdnahen Orbit spielte sich vor einiger Zeit etwas eine andere Geschichte ab, die der Handlung aus Star Wars aber sehr ähnlich ist: Ein russischer Militärsatellit jagt einen amerikanischen Spionagesatelliten. Letzterer versuchte zu fliehen, aber sein Verfolger bleibt nicht zurück.

    „Sein Verhalten im Orbit war unvereinbar mit allem, was man zuvor bei Inspektionen im Orbit oder Fähigkeiten zur Lageerfassung im Weltraum gesehen hat, einschließlich anderer russischer Inspektionssatellitenaktivitäten. Wir wissen nicht genau, was es ist, und es gibt keine Möglichkeit, es zu überprüfen. Aber die russischen Absichten in Bezug auf diesen Satelliten sind unklar und stellen offensichtlich eine sehr beunruhigende Entwicklung dar.“ Das sagte, Yleem Poblete, ein ehemaliger US-amerikanischer Regierungsbeamter, gegenüber der Konferenz der Vereinten Nationen für Abrüstung im Jahr 2018.

    Diese Geschichte begann am 25. November 2019, als die Trägerrakete Sojus-2.1v mit dem Satelliten Kosmos-2542 vom Kosmodrom Plessezk aus gestartet wurde, wenige Tage später trennte sich eine Raumsonde (vermutlich Kosmos- 2543) davon. Amateurastronomen haben festgestellt, dass Kosmos-2542 danach begann, den amerikanischen optischen Aufklärungssatelliten USA-245 tatsächlich zu verfolgen.

    Auch diesmal begannen sich die Ereignisse so zu entwickeln – am 6. Dezember trennte sich von Kosmos-2542 eine Sonde, die vermutlich die Nummer „2543“ erhalten sollte. Doch dann begann etwas Ungewöhnliches. Der Amateurastronom Nico Janssen bemerkte, dass die Ebene der Umlaufbahn, in die Kosmos-2542 gestartet wurde, sich weniger als ein Grad von der Umlaufbahn des amerikanischen Aufklärungssatelliten USA- 245 (auch bekannt als NROL-65, von Amateurastronomen als optischer Aufklärungssatellit KH- identifiziert) unterschied. Beide Satelliten arbeiten in einer sonnensynchronen Umlaufbahn – praktisch, weil der Satellit verschiedene Teile der Erde ungefähr zur gleichen Ortszeit überfliegt. Es gibt mehr als tausend Raumfahrzeuge in dieser Umlaufbahn, und zum Beispiel operiert der indische Satellit Cartosat-3 in einer engen Ebene, so dass wir zunächst von einem einfachen Zufall sprechen könnten.

    Nur die Beobachtung des Verhaltens der Geräte könnte Aufschluss über deren Zweck geben. Und der nächste Schritt wurde von den Amerikanern gemacht. Am 9. oder 10. Dezember führte USA 245 das Manöver durch und die Amateurastronomen haben ihn verloren. Während es einfach ist, die Bewegungen russischer Satelliten mit öffentlich zugänglichen Katalogen von NORAD zu verfolgen, müssen Enthusiasten die Bahnparameter amerikanischer Fahrzeuge durch Beobachtung im optischen und Funkbereich selbstständig bestimmen. Dies dauert manchmal mehrere Wochen.

    Inzwischen begann Kosmos-2543, seine Umlaufbahn zu erhöhen. Es sah so aus, als ob der amerikanische Satellit zu fliehen versuchte und die Russen ihn verfolgten. Um die Situation zu verstehen, war es notwendig, USA -245 wiederzufinden. Am 2. Januar gelang es demselben Nico Janssen. Der Satellit befand sich in einer Umlaufbahn von 286 × 999 Kilometern, und die Orbitalebenen von USA -245 und Kosmos-2542 unterschieden sich nur um 0,26 Grad.

    Dies bedeutete jedoch immer noch nichts – die Parameter der Umlaufbahn der USA 245 gingen nicht über die üblichen Grenzen für den optischen Aufklärungssatelliten KH-11 hinaus, der regelmäßig auf eine Höhe von 250-300 Kilometer absinkt, um höher aufgelöste Fotos zu erhalten und geht bis zu einer Höhe von 1000 Kilometern für allgemeine Bilder. Das Dezember-Manöver hätte routinemäßig und im Voraus geplant werden können. Alles wurde erst Ende Januar klar. Irgendwann bestimmte der Verfolger seine Absichten.

    Der Amateurastronom Michael Thompson, der sich auf die von anderen Enthusiasten berechneten Bahnparameter stützte, stellte fest, dass Kosmos-2542 nach mehreren Manövern vom 20-23 Januar seine Bahndaten von 368 x 857 auf 369 x 915 Kilometern angehoben hat.

    Jetzt war die Umlaufbahn von Kosmos-2542 der Umlaufbahn von USA -245 (283 × 1002 Kilometer) sehr ähnlich, und die russische Raumsonde synchronisierte ihre Umlaufperiode so, dass der amerikanische Satellit ständig in seinem Sichtfeld war und der Abstand zwischen ihnen variierte im Bereich 150-500 Kilometer. Der zweite russische Satellit, Kosmos-2543, flog damals auf einer deutlich anderen Umlaufbahn von 588 × 861 Kilometern und ging offenbar seinen Geschäften nach.

    Das Manöver wurde im Moment der engsten Annäherung der beiden Satelliten durchgeführt, die Umlaufbahnen fielen zusammen, die endgültigen Entfernungen lagen zwischen 150 und 300 Kilometern und die Umlaufbahnparameter wurden so gewählt, um den amerikanischen Apparat aus verschiedenen Blickwinkeln zu fotografieren.

    Aber ungefähr zur gleichen Zeit hat USA-245 offenbar ein weiteres Manöver durchgeführt, um die Aufgabe des russischen Apparats zu erschweren. Der damaligen Projektion ihrer Bahnparameter nach zu urteilen, müsste sich der Mindestanflugabstand der Fahrzeuge stark erhöht haben, so dass dann im Februar ihre Bahnen auseinanderliefen. Aber es sieht so aus, als hätte das russische Fahrzeug ein weiteres Manöver gemacht und ist erneut in die nahe Umlaufbahn eingetreten. USA-245 blieb nicht verschuldet und drehte die Motoren an, wahrscheinlich am 3. Februar.

    Gut möglich, das Katz und Maus Spiel könnte weiter so gehen: Das russische Fahrzeug wird unweit des amerikanischen in die Umlaufbahn eintreten, und letzteres wird sich wiederum der Annäherung von seinen „Kollegen“ entziehen. Das kann aber nicht ewig so weitergehen – jedes Manöver benötigt Treibstoff, dessen Reserven für beide Teilnehmer des „Rennens“ sehr begrenzt sind. Aus der Sicht des Gesetzes ist es nicht verboten, im neutralen Raum neben dem Apparat eines anderen zu fliegen, was Satelliten-Inspektoren verschiedener Länder auch machen, um sich gegenseitig zu belauschen und auszuspionieren.

    „Natürlich ist es eine Bedrohung für unsere Verbündeten“, sagte Frankreichs General Andre Lanata, der oberste alliierte Befehlshaber der NATO, dem Washington Examiner in einem exklusiven Interview. „Das ist eine Schlüsselfrage. Wir müssen sicher sein, dass wir unseren Streitkräften dieses Weltraumvermögen unterstützen. Bisher wurde der Weltraum von allen als sicherer Hafen angesehen, das ist nicht mehr der Fall.“

    Einige Analysten und Militärbeamte glauben, dass Russland und China Weltraumressourcen in der Nähe amerikanischer Satelliten stationieren, um die Kommunikations- und GPS-Netzwerke des US-Militärs in einer Krise lahmzulegen. „Wir können uns viele verschiedene Arten und Arten von Aggression im Weltraum vorstellen“, sagte Lanata.

    Natürlich wäre es schwierig, die von USA-245 zur Erde übertragenen Daten abzufangen, dazu ist es notwendig, unter dem amerikanischen Apparat hindurchzugehen und in das Richtdiagramm der Sendeantenne zu fallen. Gleichzeitig ist nicht bekannt, wie breit die Richtcharakteristiken terrestrischer Antennen sind und ob sie mit ihrer Hilfe von der Erde gesendete Steuerbefehle abhören können. Und das alles ohne zu erwähnen, dass die Kommunikation verschlüsselt ist.

    Nun ja, solche Beobachtungen sind aber nicht besonders nützlich. Aber man sollte den politischen Faktor nicht vergessen, die Fähigkeiten des russischen Satelliteninspektors zu demonstrieren… Am Ende kann niemand verbieten, die Satelliten anderer Leute im Orbit zu beobachten. In diesem Kinosaal gibt es keine reservierten Plätze, und Russland hat sich anscheinend bereits eine „Eintrittskarte“ für diese faszinierende Film Show erkämpft.

  43. Gerhard Kowalski sagt:

    Auch ein ganz interessanter Aspekt der internationalen Raumfahrt.

    G. Kowalski

  44. Jewgeni-7 sagt:

    Russlands Tragödien

    Am 12. August 2000 ist das russische Atom-U-Boot Kursk, K-141 des Projektes 949A (NATO-Code Oscar-II-Klass), mit 118 Besatzungsmitgliedern untergegangen. Der Tod der Besatzungsmitglieder des gesunkenen U-Bootes hätte vermieden werden können. Für dieses Verbrechen haben Wladimir Putin und sein Gefolge nie geantwortet. Präsident Putin traf erst am fünften Tag am Ort der Tragödie ein und unterbrach widerwillig seinen Urlaub. Niemand überlebte auf der Kursk, einige Leichen wurden bisher nicht gefunden. An Bord des Bootes befanden sich 24 P-700 Granit Marschflugkörper und 24 Torpedos.

    Experten weisen darauf hin, dass das Scheitern der Kursk nicht nur auf fehlende Mittel für die Aufrüstung und Umrüstung der Flotte zurückzuführen war, sondern auch auf mangelnde Berufsausbildung für U-Bootfahrer. Vor 22 Jahren, am Abend des 10. August, fuhr das U-Boot zum ersten Mal seit dem Zusammenbruch der UdSSR in die Barentssee ein, um an groß angelegten Übungen der Nordflotte teilzunehmen. Das Ereignis wurde nicht nur in der Russischen Föderation, sondern auch im Westen beobachtet. Zwei Tage später, am Morgen, sollte die Kursk einen Trainingsraketen- und Torpedoangriff auf ein Geschwader durchführen, das vom Flugzeugträger Admiral Kusnezow und dem Atomkreuzer Peter dem Großen angeführt wurde. Um 11:28 Uhr zeichnete eine Hydroakustik einen starken Knall unter Wasser auf dem U-Boot auf, konnte jedoch seine Art nicht bestimmen.

    Der ehemalige Kommandant des Atom-U-Bootes, Igor Kurdin, behauptet, dass der größte Teil der Besatzung hätte gerettet werden können, aber es gab einfach nichts, um sie zu retten. Zu dieser Zeit verfügte die Russische Föderation über zwei einzigartige Rettungs-U-Boote vom Typ Lenok des 940. Projekts, von denen eines verschrottet und das zweite an die Chinesen verkauft wurde.

    Unter den toten Matrosen war auch der 26 Jahre alte Fanis Ishmuratow, der einen 3-jährigen Sohn Danis und seine Ehefrau hinterließ. Die Leiche des Vaters wurde ein Jahr nach dem Untergang der Kursk aus dem 9. Abteil im Oktober 2001 gefunden. Auf YouTube (2022) spricht Danis darüber, was die Erinnerung an seinen Vater für ihn bedeutet, hier nur einige Auszüge:

    „Meine Mutter hat mich alleine großgezogen. Ich glaube, ich wurde mit Würde erzogen. Sie versuchte sicherzustellen, dass ich nichts brauchte. Mein Vater ist zwei Jahre älter als meine Mutter. In der Kindheit und Jugend nahmen sie ständig zusammen an Sportwettbewerben, Langlauf, Leichtathletikwettbewerben teil, in der Tat wuchsen sie zusammen auf… Als der Vater von der Armee zurückkehrte, heirateten sie, dann wurde ich geboren. Meine Mutter sagte, dass mein Vater sehr vorsichtig war, seine Sachen selbst bügelte, sein eigenes Essen kochte und seine Mutter in den Armen trug. Er war sehr ruhig. Meine Mutter sagt, dass ich ihr sowohl im Aussehen als auch im Charakter ähnlicher bin.

    Für mich blieb die Erinnerung an meinen Vater in meiner Seele, die Erinnerung an ihn ist überall bei mir. Ich erinnere mich fast jeden Tag an ihn, sogar auf dem Bildschirmschoner des Telefons ein Bild von ihm. Andere Fotos meines Vaters sind auch immer bei mir, in meinem Handy. Ich blättere viel durch sie. Es gibt emotionale Ausbrüche, ich weine…

    In den ersten Tagen, als der Unfall auf der Kursk bekannt wurde, erfuhren meine Mutter und alle Verwandten meines Vaters im Fernsehen, was mit dem U-Boot passierte. Zuerst sagten sie im Fernsehen, dass das U-Boot Kursk aufgehört hatte zu kommunizieren und nicht auf Signale reagierte, dann war nichts klar, sie versprachen zu retten, aber es war zu spät, um zu retten. Nach der Nachricht vom Tod der gesamten Besatzung der Kursk wurde die Mutter auf die Intensivstation gebracht – sie wurde krank, einschließlich Herzproblemen. Mein Onkel sagte, er habe ferngesehen und im Hintergrund eine Frau gesehen, die auf einer Trage weggebracht wurde, das war meine Mutter…

    Russische Beamte akzeptierten keine Hilfe von anderen Staaten. Genauer gesagt, sie akzeptierten es, aber zu spät. Zu dieser Zeit gab es niemanden, den es zu retten galt. Ich glaube, mein Vater hätte gerettet werden können, wenn die Unterstützung aus anderen Ländern sofort angenommen worden wäre. Ich möchte die Wahrheit wissen, ich würde gerne wissen, was genau dort passiert ist. Es ist wichtig für mich zu wissen, warum mein Vater gestorben ist. Schließlich fanden sie später einen Brief von Kapitän Kolesnikow, aus dem bekannt wurde, dass einige U-Bootfahrer am Leben waren, und mein Vater war unter ihnen. Sie waren die letzten, die starben.“

    Trotz der Familientragödie träumte Danis von einer Karriere in den Strukturen des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation. Er zog in den Krieg gegen die Ukraine in der Hoffnung, sich einzuschmeicheln und den Rang eines Offiziers zu bekommen. Seit 2021 war er unter Vertrag… träume davon, den Rang eines Offiziers zu bekommen, viele Kinder großzuziehen, mindestens sieben, ein Haus zu haben…

    Vor einigen Tagen kehrte der 25-jährige Danis Ishmuratow, das einzige Kind in der Familie, als Leiche in einen Zinksarg, vereint mit seinen Vater, nach Hause zurück.

  45. Gerhard Kowaelski sagt:

    Das ist eine wahrhaftige Tragödie.

    G. Kowalski

  46. Jewgeni-7 sagt:

    Sowjetische Kuriosität: Das erste Handy weltweit

    Das Telefon, oder besser gesagt sein Nachkomme, heute oft Mobiltelefon genannt, scheint den gesamten Weg unseres Lebens auf den Kopf zu stellen.

    Zum ersten Mal in der Welt wurden am 10. März 1876 Worte am Telefon gesprochen, wie wir wissen, von dem Amerikaner Alexander Bell. Die Nachricht von der Demonstration des Telefons in Amerika erreichte Russland im Herbst 1876. Es war von großem Interesse für den jungen Erfinder Pavel Golubitsky, ein Absolvent der Fakultät für Physik und Mathematik der Universität St. Petersburg…

    Zwei Jahre später sprach Golubitsky mit Moskauer Physikern über das von ihm entwickelte Telefon. Er war einer der ersten weltweit, der versuchte, Experimente zur mobilen Kommunikation in Eisenbahnzügen durchzuführen. Sein tragbares Telefon, das in einer kleinen Box montiert war, ermöglichte es, schnell eine Verbindung zum nächsten Bahnhof herzustellen, wenn der Zug irgendwo anhielt. Dazu war es nur notwendig, Drähte auf die Telefonleitung zu werfen, die entlang der Bahngleise verlief. Ziemlich erfolgreiche Tests dieser Erfindung fanden statt, aber hier ging die Sache nicht weiter als Experimente. Ähnlich verhält es sich mit dem Radio. Im Jahr 1895 demonstrierte A.S. Popov den ersten Radioempfänger, aber das Massenradio wurde dank des Italieners G. Marconi. Aber dann konnten die Russen bei der Schaffung eines Funktelefons gewichtiges Wort sprechen.

    Nur wenige wissen, dass 1918 mobile (auf Zweirädern) Radiosender, die von A.L. Mints entworfen wurden, in den Kommunikationseinheiten der Armee ankamen. Diese Funkgeräte wurden in berittenen Armeen während des Bürgerkriegs und des Warschauer Feldzugs eingesetzt. In den Vereinigten Staaten erschienen die ersten funkausgerüsteten Polizeiautos erst 1921. Dabei handelte es sich aber nur um hochspezialisierte Systeme, die der Allgemeinheit nicht zur Verfügung standen. Tatsächlich blieben sie in den 30er Jahren und während des Zweiten Weltkriegs.

    Es ist allgemein anerkannt, dass der erste Handyanruf am 3. April 1973 getätigt wurde. Es war ein Prototyp des Motorola DynaTAC-Telefons, das erst zehn Jahre später – am 21. September 1983 – von der Federal Communications Commission (USA) zertifiziert wurde. Ein amerikanischer Ingenieur, Physiker und Erfinder, Martin Cooper, rief an und wählte die Nummer von Joel Engel, Leiter der Forschungsabteilung der rivalisierenden Bell Laboratories. Motorola hat 15 Jahre und 90 Millionen Dollar in die Entwicklung des Mobiltelefons investiert. Als es 1984 für Kunden verfügbar wurde, kostete das 907 Gramm schwere Handy 3.995 US-Dollar (heute etwa 9.800 US-Dollar).

    Nur wenige Menschen wissen jedoch, dass lange vor dem Prototyp von Motorola ein Mobiltelefon in der Sowjetunion erschien. Sein Schöpfer war der sowjetische Radioingenieur und Radiotechnik Leonid Iwanowitsch Kupriyanovich. Der Prototyp des von ihm geschaffenen tragbaren automatischen Duplex-Mobilfunktelefons LK-1 wurde am 9. April 1957 getestet. Das Handy hatte eine Reichweite von 20-30 km, es war aber etwa drei Kilogramm schwer.

    Ein Jahr später verbesserte Kupriyanovich seine LK-1 und reduzierte ihr Gewicht auf 500 Gramm! Das neue Gerät hatte auch eine viel kleinere Größe – wie zwei Packungen Zigaretten. Ausländische Mobiltelefone erreichten ein solches Gewicht und eine solche Größe erst in den frühen 80er Jahren. Kupriyanovichs Mobiltelefon wurde, wie moderne, über eine Basisstation (APR) mit dem GTS verbunden. Es empfing und übertrug nicht nur Mobilfunksignale an das kabelgebundene Netz, sondern auch Signale aus dem kabelgebundenen Netzwerk an Mobiltelefone. So war es vom LK-2 aus möglich, jedes Festnetztelefon anzurufen, und das Handy konnte auch von einer gewöhnlichen Stadtnummer oder von einem Straßenautomaten aus angerufen werden.

    Im Jahr 1961 verbesserte Leonid Iwanowitsch erneut seine Erfindung, die er Funktelefon nannte. Infolgedessen war Kupriyanovichs Mobile LK-3 so klein, dass es in die Handfläche passte und wog nur 70 Gramm! In der Größe war es wie ein modernes Mobiltelefon, aber ohne Bildschirm und nicht mit Tasten, sondern mit einer kleiner Wählscheibe versehen. Aber trotz einiger Schwierigkeiten in der Verwendung ist dies ein einzigartiges Modell eines Mobiltelefons, das für mindestens weitere 30 Jahre keine Weltanaloga hatte.

    Die Idee, eine mobile Kommunikationsstation zu schaffen, wurde jedoch nicht völlig vergessen: 1963 wurde auf der Grundlage der Erfindung von Leonid Kupriyanovich und unter seiner Führung das Altai-System in der UdSSR mit acht Sendern geschaffen und eingeführt, die bis zu 800 Teilnehmer bedienen konnten. Doch trotz der hohen Qualität des Mobilfunks war die Station recht sperrig, schwer und recht teuer und wurde daher ausschließlich in den Wagen hochrangiger Beamter und Politiker eingesetzt. Dennoch war Altai bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion gefragt. Das System war in Woronesch bis 2011 in Betrieb, und in Nowosibirsk funktioniert es noch heute.

    Nach den Olympischen Spielen wurde die mobile Kommunikation nicht nur von Partei-Regierungsorganen, dem militärisch-industriellen Komplex, sondern auch von den städtischen Diensten von Mosgortrans, Mosenergo und Krankenwagen genutzt. Insgesamt näherte sich Anfang der 80er Jahre die Zahl der Abonnenten des Altai-Systems auf 25 Tausend.

    Damit das Telefon ohne Kabel jedoch für alle erschwinglich würde, war eine Weiterentwicklung des Systems erforderlich. Und sowjetische Ingenieure waren darauf vorbereitet. Doch die Weiterentwicklung des Systems fand nicht statt. Warum? Es wird gesagt, dass es dafür zwei Gründe gab. Erstens wollten die sowjetische Führung und der KGB nicht, dass die Bürger der UdSSR aus irgendeinem Blickwinkel miteinander kommunizieren können – dann wäre es schwieriger, unerwünschte Gerüchte und Nachrichten zu unterdrücken. Zweitens verstand das Management nicht (und wollte nicht verstehen), welche finanziellen Vorteile der Mobilfunk bringt. Und als sie zur Besinnung kamen, war es zu spät… Ja, das ist auch typisch russisch…

    Das erste Handy: https://www.youtube.com/watch?v=G81Tw-wrD4k&t=2s

  47. Gerhard Kowalski sagt:

    Lieber Jewgeni-7!

    Frage: Gibt es auch ein Fachgebiet, in dem Sie sich nicht so gut auskennen?

    Ihre Telefon-Story erinnert mich übrigens an einen Witz aus meiner Moskauer Zeit in den 1970-er Jahren. Danach behauptete ein Sowjetpatriot, ein Russe habe natürlich auch den elektrischen Rasierapparat erfunden. Dabei sei der nur ein einfacher Hausmeister gewesen. Witzbold Kolja antworte darauf: Ja, die Sache mit dem Hausmeister stimmt. Der habe aber in der sowjetischen Botschaft in Washington gearbeitet, den Apparat jedoch nicht er-funden, sondern ge-funden: In der Mülltonne seines US-Nachbarn.

    Besten Gruß aus dem Brandenburgischen, wo ich jetzt lebe und auch ein bisschen arbeite.

    G. Kowalski

  48. Jewgeni-7 sagt:

    Herr Kowalski,

    an dieser Stellen möchte ich noch anmerken, das viele Erfindungen, darunter Glühlampe, Fernsehen, Elektroauto, Blutkonservierung, Lichtbogenschweißen, Farbfoto, Laser und viele andere in Russland/Sowjetunion entstanden. Das erste Kunstherz entstand schon 1937 durch W. Demikhow. Im Jahr 1993 wurde durch Igor Danilow erstmals in der Geschichte möglich, einen polymorphen Virus nicht nur zu erkennen, sondern auch zu beseitigen. Im Jahr 1996 ermittelte das russische Antivirenprogramm bei Vergleichstests eine 100% Erkennungsrate. Selbst die Fotozelle wurde schon 1886 durch A. Stoletow experimental erforscht.

    Selbst das Internet entstand zuerst in der Sowjetunion. Vor über 60 Jahren, am 7. Januar 1959, präsentierte Anatoly Kitov ein Projekt eines Computernetzwerks, das staatliche Unternehmen und Abteilungen im ganzen Land verbinden sollte. Es war der erste Prototyp des Internets in der Geschichte – in den Vereinigten Staaten wurde das ARPANET-Computernetzwerk erst in den späten 1960er Jahren ins Leben gerufen. Aber dies und die Idee eines ähnlichen Netzwerks, die 1962 vom Kybernetiker Viktor Gluschkow vorgeschlagen wurde, wurden nicht geschätzt. Und das wirkliche Internet ist aus dem Ausland ins postsowjetische Russland gekommen. Damit fiel der Cybersozialismus der sowjetischen Bürokratie zum Opfer.

    Selbst an der Schaffung eines elektronischen Computers begannen die Arbeiten in den vierziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Und der erste Arbeitsapparat wurde in Kiew von einer Gruppe von Ingenieuren unter der Leitung von Sergej Lebedew geschaffen. Der 4. Dezember gilt in Russland traditionell als Tag der Informatik. Es erschien zu Ehren des Tages der Ausstellung des Autorenzertifikats (Patent) für den ersten elektronischen Computer im Jahr 1948. Der kleine Rechner (MESM) war in der Lage, bis zu 50 Operationen pro Sekunde durchzuführen. Die Erfindung sowjetischer Ingenieure verwendete ein binäres System. Ihre Maschine wurde fast gleichzeitig mit dem britischen EDSAC zu einem der ersten modernen Computer, bei dem das Programm im Speicher des Geräts gespeichert wurde.

    Ja, gäbe es nicht die sogenannte Oktoberrevolution, wo der oberste Weltterrorist Lenin mit blutigen Händen an die Macht kam, wäre Russland heute ein ganz anderes Land. Heute aber hat so ein terroristischer Land mit Mördern und Unmenschen an der Spitze, die unschuldige Menschen auf unglaublicher bestialischer Art Foltern, wo sie anschießend bei lebendigen Leibe vergraben, wo selbst 3-jährige Kinder vergewaltigt werden, keine Existenzberechtigung mehr. Ja, und in der Raumfahrt hat China schon längst Russland überholt… До свидания Королев…

  49. Gerhard Kowaelski sagt:

    Ich bin tief beeindruckt!

    G. Kowalski

  50. Jewgeni-7 sagt:

    D. Rogozin als „Kämpfer gegen die NATO“

    Der ehemalige Chef von Roskosmos, Dmitri Rogozin, der sich seit einigen Wochen im Donbass befindet, leitete eine Gruppe von Militärberatern, die die Truppen der annektierten Volksrepubliken Donezk und Lugansk militärisch und technisch unterstützen. Der Pressesprecher des Präsidenten der Russischen Föderation, Dmitri Peskow, beantwortete Fragen von Journalisten aber weigerte sich, anzugeben, in welchem Status Rogozin in den Donbass ging.

    Im Jahr 2014 sagte Rogozin, dass er alle seine Positionen und Auszeichnungen gegen die Gelegenheit eintauschen würde, mit den Verteidigern der Stadt Slawjansk in den Schützengräben zu sein. In der Kampfzone wurde er aber nie gesehen, aber acht Jahre später verwirklichte er seinen „Traum“. Zuvor wurden der Abgeordnete Milonow, Delimkhanow und viele andere politische Persönlichkeiten in der SVO-Zone gesehen. Der ehemalige Chef von Roskosmos, Dmitri Rogozin, nahm während der Reise in die Kampfzone im Donbas das Rufzeichen „Kosmos“ an.

    Auf den Bildern die Rogozin, ein ehemaliger Chef des russischen militärisch-industriellen Komplexes, in voller militärischer Kampfuniform zeigen, handelt sich aber um komplette NATO-Ausrüstung die er trägt. Die ersten, die auf die „unpatriotische“ Ausrüstung des „Leiters der Beratergruppe in der SVO-Zone“ Dmitri Rogozin aufmerksam machten, waren die russischen Militäroffiziere und Journalisten. Seine Kleidung und Munition kosten etwa eine Million Rubel. In der Regel kaufen russische Wehrpflichtige alle Uniformen auf eigene Kosten, so dass ihre gesamte Ausrüstung 3-4 mal weniger kostet als die von Rogozin. Hier die vollständige Bildanalyse mit Rogozin und seine Uniform:

    – Österreichische Kärntner Jacke für 80.000 Rubel
    – Türkische BIKATEX-Körperpanzerung für 6.000 Rubel

    – In der Weste befinden sich Fächer für die deutsche Maschinenpistole „MP-5“ und Magazine für das amerikanische FN SCAR-H Sturmgewehr, Rangerwaffen. Preise – ab 350.000 Rubel.

    – Rogozin posiert auch mit einem amerikanischen AR-15-Sturmgewehr, kostet 350.000 Rubel und einer Pistole Glock-18, auch für 350.000 Rubel

    – Sogar die Schuhe sind slowakisch, Zephire, ab 25 Tausend Rubel
    – Das einzige russische Element der Ausrüstung von Rogozin ist ein Helm von Armokom, der ab 120 Tausend Rubel kostet.

    So eine Ausstattung der russischer Politiker mit westlichen Marken ist nicht neu. Absoluter Spitzenreiter ist der oberste Terrorist und Adolf Hitler Nr.2, Putin selbst. Im Moskauer Stadion „Luzhniki“, wo am 18. März ein Kundgebungskonzert stattfand, sprach der russische Präsident W. Putin. Trotz der Tatsache, dass seine Rede nur von kurzer Dauer war und die Übertragung unterbrochen wurde, gelang es den Internetnutzern, auf die Kleidung zu achten. Wie Julia Koltak in ihrem Telegrammkanal KOLTAKschreibt, trug er eine Daunenjacke der italienischen Luxusbekleidungsmarke Loro Piana, deren Preis im Moskauer Zentralkaufhaus 1.445.000 Rubel beträgt, das sind etwa 12.000 Euro. Zum Vergleich: Dieses Geld reicht für einen Lada-Mittelklassewagen. Kurz danach hat die LVMH-Unternehmensgruppe (Louis Vuitton Moet Hennessy), zu der die Marke Loro Piana gehört, die Lieferung von Produkten in die Russische Föderation eingestellt.

    An dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass Putin eine beeindruckenden Sammlung von Armbanduhren besitzt, darunter von Patek Philippe Ewiger Kalender Nr. 3974. Die Website Alltime schreibt, dass Putin ein Modell Ewiger Kalender Referenz 3974 mit einem Gehäuse aus Weißgold, 39 Edelsteinen, einem Saphirglas wählte. Das Modell wurde in einer limitierten Auflage von 1989 bis 2000 produziert. Es ist jetzt eine halbe Million Dollar wert. Die Uhr von Lange & Söhne Tourbograph Perpetual Pour le Mérite, soll laut verschiedenen Quellen Putins teuerste Uhr sein. Es gibt nur 50 solcher Uhren auf der Welt, sie kosten um die 550.000 Dollar.

    D. Rogozin Zukunft

    Im Juli 2022 verließ Dmitri Rogozin den Posten des Leiters von Roskosmos, den er vier Jahre lang innehatte. Laut einigen Quellen wurde bekannt, dass er zum Leiter eines neuen Bundesbezirks ernannt werden könnte, der die annektierten Gebiete der Ukraine umfassen wird. Noch am 13. Juni posaunte Rogozin: Auch unter Sanktionen wird Russland seine Position im Weltraum behalten. Ich will glauben…dass in Wirklichkeit alles umgekehrt sein wird.

    Zuvor aber, am 8. Juni wurde bekannt, dass das private Raumfahrtunternehmen S7 Space (eine Tochtergesellschaft der Fluggesellschaft S7) seine Projekte eingefroren und seine Mitarbeiter entlassen hat. Insgesamt beschäftigte das Unternehmen mehr als hundert Mitarbeiter. Aber laut einiger Insider- Quellen unter Berufung auf den ehemaligen CEO von S7 Space, Sergei Sopow, ist das Unternehmen tatsächlich geschlossen. Laut Sopow schrieb ihm sein ehemaliger Kollege einen Brief, in dem es hieß, dass 52 Mitarbeiter aus dem Unternehmen entlassen wurden und das Weltraumgeschäft nicht mehr existiert.

    Das S7 Space wurde 2016 gegründet und strebte danach, so etwas wie das russische SpaceX zu werden. Viele russische Privatprojekte sind aber geschlossen oder eingefroren. So wurde das Raketen-Startup Kosmokurs im April 2021 geschlossen, das Unternehmen erhielt von Roskosmos eine Lizenz für Weltraumaktivitäten und plante, ab 2025 die ersten Touristen aus dem Kosmodrom in der Region Nischni Nowgorod ins All zu schicken. Im Jahr 2018 kaufte S7 Space das Kosmodrom Floating Sea Launch und das Unterstützungsschiff Odyssey von RKK Energia. Der Deal dauerte zwei Jahre und wurde auf 160 Millionen Dollar geschätzt, aber das Projekt wurde eingemottet.

    Laut drei Kreml-nahen Quellen, soll Rogozin bald in der Präsidialverwaltung AP ( AP= администрация президента ) der Russischen Föderation arbeiten, die jetzt von Anton Vaino geleitet wird. Es gibt eine weitere Option für den rechtsradikalen Politiker, der soll als Kreml-Kurator in den besetzten ukrainischen Gebieten fungieren. Laut den Quellen wird Dmitri Rogozin, wenn er sich für ein solches Szenario entscheidet, zuerst zur AP versetzt, und dann wird er den Posten des bevollmächtigten Gesandten im neuen föderalen Bezirk in der Ukraine erhalten, der aus der LVR, der DVR und anderen besetzten Gebieten gebildet wird. Darüber hinaus wird er höchstwahrscheinlich das Präfix eines stellvertretenden Premierministers für den Posten erhalten.

    Als Gauleiter der besetzten Gebiete, wird sein Leben wahrscheinlich ein jähes Ende haben. Durch die ukrainischen Partisanen wurden schon einige Gauleiter zum Kobzon-Konzert geschickt (ukrainische Schreibweise für das Töten der Verbrecher, der Sänger Kobzon starb 2018), als auch von den befreiten Gebieten vertrieben.

    Die Informanten betonen auch, dass der Präsident liebt ihn und das wird so für lange Zeit so bleiben. Er mag sein „Fleiß“ und den ostentativen Patriotismus. Rogozin vulgäre Sprache und seine schockierende und skandalöse Aktivitäten, werden von Putin hoch geschätzt.

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