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Moskau, 24. August 2015 — Der erste bemannte Start vom neuen russischen Kosmodrom Wostotschny wird von 2018 auf die Zeit nach 2025 verschoben. Das berichtet die Moskauer „Iswestija“ am Montag unter Berufung auf den Entwurf des neuen Föderalen Raumfahrtprogramms (FKP) für den Zeitraum 2016-2025. Der ursprünglich für 2018 geplante erste bemannte Start eines alten Sojus-Raumschiffes mit einer Sojus-2-Trägerrakete von hier werde nicht mehr als zielführend angesehen, zitiert das Blatt den Pressesprecher der Raumfahrtagentur Roskosmos, Igor Burenkow. Deshalb werde von hier der Sojus-Nachfolger erst nach 2025 mit dem neuen Träger Angara-A5W ins All geschossen. 

Das neue Raumschiff, das noch keinen Namen hat und derzeit als Versuchs- und Konstruktionsarbeit (OKR) Bemanntes Transportraumschiff (PTK) firmiert, soll 2021 zur Verfügung stehen. Der erste Testflug der Angara-A5W soll 2023 stattfinden, und ein Jahr später soll die neue Rakete mit einem PTK erstmals unbemannt aufsteigen. 

Mit dieser überraschenden Entscheidung ist klar, dass von Wostotschny zumindest bis 2025 keine bemannten Starts erfolgen. Somit müssen die alten Sojus-Raumschiffe, die seit 1967 zuverlässig Dienst tun, bis dahin weiter von Baikonur in Kasachstan abheben, obwohl sich Russland mit dem neuen Kosmodrom eigentlich davon unabhängig machen wollte.

Die Neuorientierung entspreche der „Ursprungskonzeption“ von Wostotschny als „innovativem Kosmodrom“, das der Lösung der neuen Aufgaben Russlands in der Raumfahrt dient, sagte Burenkow zur Begründung.

(C) Gerhard Kowalski

  

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