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Credit: ZPK
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Moskau, 27. August 2015 —Safety first:Das nächste Sojus-Raumschiff mit drei Astronauten an Bord wird nach dem alten Zwei-Tage-Schema zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Grund für diese Entscheidung seien Sicherheitsfragen,teilte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau mit. Normalerweise koppeln die Kapseln nach vier Erdumkreisungen oder rund sechs Stunden an.

Der Russe Sergej Wolkow,der Kasache Aidyn Aimbetow und der dänische ESA-Astronaut Andreas Mogensen sollen mit dem Raumschiff Sojus TMA-18M am kommenden Mittwochmorgen (2. September) um 6.37 Uhr deutscher Zeit vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) zur ISS starten. Die Kopplung ist für Freitag um 9.42 Uhr geplant. „Unsere Entscheidung wird von dem Umstand diktiert,dass sie sicherer und zuverlässiger ist“,sagte der amtierende Roskosmos-Chef Alexandr Iwanow. Am 25. Juli sei man gezwungen gewesen,die ISS-Umlaufbahn anzuheben,um Weltraumschrott auszuweichen. Das habe zu einer erheblichen Veränderung der ballistischen Bedingungen geführt und eine Korrektur des Manöverplans der Station erfordert,fügte er hinzu.

Der 38-jährige promovierte Luft- und Raumfahrtingenieur Mogensen ist der erste Däne im All. Er wird nur acht Tage in der ISS bleiben. In dieser Zeit muss er über 20 dänische und ESA-Experimente abarbeiten. Dabei testet er vor allem neue Technologien und Techniken für künftige Raumfahrtmissionen. Dazu gehören der Weltraumanzug Skinsuite und ein spezieller Sessel,mit dem die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Organismus untersucht werden sollen.

Für Wolkow ist das nach 2008 und 2011 bereits der dritte Flug zur ISS. Der Spross einer Kosmonauten-Dynastie zieht damit mit seinem Vater Alexander gleich,der zwischen 1985 und 1992 auch dreimal im All war. Der Kasache Aimbetow ist wie Mogensen Weltraumneuling. Er kam nachträglich in die Mannschaft,weil die britische Sopranistin Sarah Brightman überraschend abgesagt hat,die als Weltraumtouristin zur ISS fliegen wollte.

Mogensen und Aimbetow kehren am 12. September mit dem Raumschiff Sojus-TMA-16M wieder zur Erde zurück. Ihr Kommandant ist dann der Russe Gennadi Padalka. Seinen Platz in der sechsköpfigen russisch-amerikanisch-japanischen ISS-Stammbesatzung übernimmt Sergej Wolkow,der 188 Tage auf der Umlaufbahn bleibt.

(c) Gerhard Kowalski

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