
Baikonur, 24. Dezember 2015 — Im zweiten Anlauf hat Russland am Heiligen Abend erfolgreich einen neuen Telekommunikationssatelliten gestartet. Die Proton-M-Trägerrakete mit Express-AMU1 an der Spitze stieg um 22.31 Uhr deutscher Zeit vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan auf, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos mit. Ein erster Startversuch musste am Mittwochabend wegen zu starken Windes abgesagt werden.
Der knapp sechs Tonnen schwere Satellit, der von Astrium gebaut wurde, soll Russland, Europa und Afrika südlich der Sahara 15 Jahre lang mit modernsten Dienstleistungen versorgen.
Es war dies zugleich der 18. und letzte Start des ablaufenden Jahres in Baikonur. Zwei davon schlugen fehl. Dabei gingen im April ein Progress-Frachter und im Mai ein mexikanischer Satellit verloren. Neun Starts entfielen auf Sojus-, acht auf Proton-M– und einer auf die Zenit-Rakete.
Eigentlich wollte Russland das Raumfahrtjahr um die Weihnachtszeit mit dem ersten unbemannten Sojus-Start vom neuen Kosmodrom Wostotschny im Amur-Gebiet krönen, doch die Anlage wurde nicht rechtzeitig fertig. Jetzt soll der Jungfernflug von dort voraussichtlich im 1. Quartal des nächsten Jahres stattfinden.
(c) Gerhard Kowalski