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Credit: DLR
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Köln, 30. Januar 2016 — Die Planetenforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben aus Kameradaten der Raumsonde Dawn einen Film erstellt, in dem der Zuschauer minutenlang über die abwechslungsreiche Krater-Welt und über den Berg Ahuna Mons des Zwergplaneten Ceres fliegt. „Der simulierte Überflug zeigt das breite Spektrum an Kraterformen, auf die wir bei Ceres gestoßen sind: Der Betrachter blickt auf die steilen Wände von Krater Occator, die an die Eiger Nordwand herankommen, aber auch auf Dantu und Yalode, deren Krater deutlich flacher sind“, kommentierte Ralf Jaumann, Planetenforscher am DLR und Wissenschaftler der amerikanischen Dawn-Mission, den Streifen.

 
Der Zwergplanet Ceres wäre allerdings ein ungemütlicher Platz, stünde man tatsächlich auf seiner Oberfläche, fügte der Wissenschaftler hinzu. Da hätte Ceres etwa frostige minus 60 Grad Celsius am Tag, kältere Temperaturen in der Nacht, einen hart gefrorenen Boden und kilometergroße Krater in allen Formen zu bieten. „Im Vakuum würde Stille den Besucher umgeben – bei einem Spaziergang wäre noch nicht einmal das Knirschen des Bodens unter seinen Füßen zu hören.“

Die Interpretation der 2.350 Bilder, die aus 1.450 Kilometern Höhe gemacht wurden, werde aber noch für viele Diskussionen im Wissenschaftler-Team der Dawn-Mission sorgen. „Wir haben viele Vermutungen, aber noch keine Beweise“, betonte Jaumann.

Mit der Raumsonde Dawn werden erstmals zwei Himmelskörper bei einer Mission erforscht: Nach dem Besuch von Asteroid Vesta kreist die Sonde zurzeit um Ceres. Mittlerweile sendet die Sonde Bilder aus nur noch 385 Kilometern Entfernung. „Auch mit diesen Daten werden wir dreidimensionale Höhenmodelle der Oberfläche berechnen“, sagte der Planetenforscher. „Dann werden wir in unseren Filmen aus noch größerer Nähe über die unterschiedlichen Krater und Regionen fliegen.“

Die Mission Dawn wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-Weltraumbehörde NASA geleitet. Das Kamerasystem der Sonde wurde unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Braunschweig gebaut.

 
(c) Gerhard Kowalski
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