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Credit: Roskosmos
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Moskau, 16. Februar 2016 —Die russischen Besatzungsmitglieder der Internationalen Raumstation fotografieren aus der ISS die Erdoberfläche für das Militär. „Wir helfen auch unseren Streitkräften“, zitiert die Moskauer Nachrichtenagentur TASS am Dienstag den Kosmonauten Maxim Surajew. Sie beruft sich dabei auf Aussagen des Zweifachfliegers in der Betriebszeitung „Tribuna WPK“ der Wissenschaftlichen Produktionsvereinigung NPO Maschinenbau. 

„Natürlich verfolgen wir alle militärischen Konflikte und Naturkatastrophe“, betonte Surajew, dem politische Ambitionen nach seiner Kosmonauten-Karriere nachgesagt werden. So habe er während seiner zweiten Mission, bei der er von Mai bis November 2014 unter anderem mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst in der Station unterwegs war, „die Aufgabe gehabt,den Konflikt in der Ukraine, im Donbass, zu verfolgen“.
Für Fotoaufnahmen von der Erde gebe es in der Station eine große Auswahl an Objektiven, sagte Surajew. Mit ihnen könne man beispielsweise beobachten, wie der Wald brennt oder die Folgen eines Erdbebens aussehen. Dann begreife man, dass die Menschheit nicht in der Lage ist, das zu verhüten. „Aber wenn du Zerstörungen und Brände als Folge von Kampfhandlungen siehst, dann ist das bedrückend. Die Menschen führen Krieg und töten einander mit solcher Grausamkeit, dass es aus dem Weltraum zu erkennen ist. Das bedeutet Schmerz und Unglück.“
 
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Flugleiter des russischen ISS-Segments, Wladimir Solowjow, über Fotoaufnahmen russischer Kosmonauten von „heißen Punkten“ berichtet, schreibt TASS weiter. „Wir arbeiten aktiv in Bezug auf den Donbass und Donezk, und wir hatten auch Anfragen von syrischer Seite“, habe Solowjow gesagt. Die Astronauten der anderen ISS-Teilnehmerländer täten das übrigens auch.
(c) Gerhard Kowalski
Ein Gedanke zu „Maxim Surajew: Russische Kosmonauten fotografieren für das Militär aus der ISS (Update)“

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