Mi. Mai 15th, 2024
Credit: G. Kowalski
Credit: G. Kowalski

Berlin,  8.  August 2016 —  Das Naturkundemuseum in Berlin ist um eine neue Attraktion reicher. Ab Dienstag ist hier die Ausstellung „Kometen. Die Mission Rosetta. Eine Reise zu den Ursprüngen des Sonnensystems“ zu bestaunen. Sie wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit dem Museum und der Max-Planck-Gesellschaft organisiert und läuft bis zum 24. Januar 2017.

Zehn Jahre dauerte die Reise der Rosetta-Sonde durch das Weltall,  bis sie schließlich am 6. August 2014 ihr Ziel,  den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko,  erreichte.  Am 12. November setzte sie mit Philae erstmals einen Lander auf ihm ab.

Die Ausstellung dokumentiert dies unter anderem anhand eines Rosetta-Modells und eines Philae-Landers in Originalgröße. Mittelpunkt  der Schau ist ein Modell des Kometen von 4,3 mal 3,6 Metern im Maßstab 1:1.000.

„Die Rosetta-Mission und die Landung mit Philae waren und sind einzigartig“,  sagte DLR-Projektleiter Stephan Ulamec. Der Lander mit seinen zehn Experimenten an Bord habe 64 Stunden lang Daten gesendet. Am 9. Juli 2015 hätten  die Wissenschaftler zum letzten Mal ein Signal empfangen.

Die Mission erbrachte großartige Bilder von einem zerklüfteten,  tiefschwarzen Kometen,  der bei der Annäherung an die Sonne zunehmend ausgast und gewaltige Gasströme mit Kometenmaterial ins All schleudert. Jetzt weiß man,  dass Kometen keine „schmutzigen Schneebälle“ aus lockerem Material sind,  sondern eisige,  poröse Staubbälle mit einer unerwartet harten Oberfläche. Zudem gewann man die Erkenntnis,  dass Kometen wie Tschurjumow-Gerassimenko  wohl doch nicht das Wasser auf die Erde gebracht haben.

Am 30. September werden die Raumsonde und Philae zum Missionsende wieder vereint. Denn dann setzt Rosetta selbst auf der Kometenoberfläche auf und macht dabei noch spektakuläre Messungen. Danach ist kein Funkkontakt mehr möglich.

© Gerhard Kowalski

 

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