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Jülich,  23. März 2017 —  Die größte künstliche Sonne der Welt scheint seit Donnerstag in Jülich. Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel nahm gemeinsam mit Georg Menzen (BMWi) und Karsten Lemmer,  Vorstand für Energie und Verkehr des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR),  die neue Forschungsanlage „Synlight“  in Betrieb,  teilte das DLR mit. Mit ihr sollen unter anderem Produktionsverfahren für solare Treibstoffe,  wie beispielsweise Wasserstoff,  entwickelt werden.

Remmel betonte die Bedeutung der Forschung für die Energiewende. Ohne Investitionen in innovative Forschung,  in modernste Technologien und auch in weltweite Leuchtturmprojekte wie Synlight werde die Energiewende „stecken bleiben“.

In dem dreistöckigen Synlight-Gebäude strahlen insgesamt 149 Xenon-Kurzbogenlampen. Zum Vergleich:  in einem großen Kinosaal wird die Leinwand durch eine einzelne Xenon-Kurzbogenlampe bestrahlt. Die Wissenschaftler können die Strahler auf eine Fläche von 20 mal 20 Zentimeter fokussieren. Trifft die Strahlung der Lampen mit einer Leistung von bis zu 350 Kilowatt dort auf,  hat sie die bis zu 10.000-fache Intensität der Solarstrahlung auf der Erde. Im Fokus der Lampen entstehen Temperaturen bis zu 3.000 Grad Celsius. Diese Temperaturen nutzen die Forscher,   um Treibstoffe wie zum Beispiel Wasserstoff herzustellen.

Wasserstoff gilt als der Treibstoff der Zukunft,  denn er verbrennt,  ohne dabei Kohlendioxid abzugeben. Da die Sonne in Mitteleuropa selten und unregelmäßig scheint,  ist für die Entwicklung von Produktionsverfahren solarer Treibstoffe eine künstliche Sonne das Mittel der Wahl.

© Gerhard Kowalski

 

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