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Moskau,  28. März 2017 –  Der russische Raumfahrtkonzern RKK Energija in Koroljow bei Moskau hat mit dem Bau eines Testmodells des neuen bemannten Raumschiffs Federazija begonnen. Der Nachfolger der legendären Sojus-Kapseln soll maximal vier Besatzungsmitglieder auf die erdnahe Umlaufbahn und zum Mond bringen,  teilte der Chef der Energija-Versuchsabteilung,  Mark Serow,  am Dienstag in einem Interview der Nachrichtenagentur TASS mit. Der erste unbemannte Start ist für 2021,  der erste bemannte Start für 2023 geplant.

Das Raumschiff kann von einem einzigen Piloten gesteuert werden. Alle Bedienungselemente sind in Reichweite,  so dass die bisherigen Teleskopstöcke entfallen. Der kombinierte Steuerknüppel für die Bewegung und die Orientierung der Kapsel befindet sich zwischen den beiden Pilotensitzen,  muss also mit der linken Hand bedient werden,  wenn der Kosmonaut auf der rechten Seite das Kommando hat. Jeder der beiden Sitze verfügt über einen eigenen Kontrollmonitor. Hinzu kommt ein gesonderter Monitor,  auf dem die generellen Flugdaten abgebildet werden.

Die Kosmonauten benötigen in Federazija keine für jeden individuell angefertigten zusätzlichen Konturensitze mehr,  da die neuen Sessel an die jeweiligen Körpermaße der Besatzungsmitglieder angepasst werden können. Zudem bekommt die Kapsel,  die wesentlich geräumiger als das Sojus-Schiff ist und natürlich in Design und Farbgebung den neuesten Standards entspricht,  eine separate Toilette.

Das neue Raumschiff kann 30 Tage lang autonom operieren und im Verbund mit einer Raumstation ein Jahr lang auf der Umlaufbahn bleiben. Als Trägerrakete sind die schweren Angara-A5W und Angara-A5P vorgesehen.

© Gerhard Kowalski

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