
Le Bourget, 21. Juni 2017 — Die neue russische Mittelklasseträgerrakete Sojus-5 für das neue bemannte Raumschiff Federazija soll vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan, von der schwimmenden Sea Launch-Plattform und auch vom neuen Weltraumbahnhof Wostoschny im Amur-Gebiet starten können. Die einzelnen Versionen unterschieden sich dabei praktisch nur im Interface-Bereich, sagte der Chef des Raumfahrtkonzerns RKK Energija, Wladimir Solnzew, auf dem 52. Pariser Aerosalon. Beim Bau der Rakete, deren Flugtests wohl noch vor der Zielvorgabe 2022 beginnen können, stütze man sich auf die Erfahrungen aus dem Energija-Buran-Programm.
Als Triebwerke für die Sojus-5, die 17 Tonnen in eine erdnahe Umlaufbahn hieven kann, seien modernisierte RD-171– und RD-0124-Motoren geplant. Beide würden vom Gewicht her abgespeckt. Zudem werde vom Vierkammertriebwerk RD-0124 eine Zweikammer-Version entwickelt. Beide Triebwerke kämen später auch beim Bau der superschweren Rakete für bemannte Mond- und Marsflüge zum Einsatz.
Die Sojus-Raumschiffe, die einmal von den Federazija-Kapseln abgelöst werden sollen, würden allerdings nicht in Rente geschickt, betonte Solnzew. Sie könnten später als Weltraum-Taxi weiter gute Dienste leisten. Angedacht sei auch eine Variante für bemannte Mondumkreisungen.
© Gerhard Kowalski