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Credit: ESA

Berlin,  9. November 2020 —  Der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA,  Johann-Dietrich Wörner,  will den Verkehr im Weltraum strukturieren. „Das Stichwort heißt Space Traffic Management“,  sagte er der Tageszeitung neues deutschland (nd). Die ESA könne dabei nur technisch beraten. „Es liegt aber an der EU und anderen globalen Playern,  hier Regelungen einzuführen.“

Das beginne bereits beim Start,  betonte Wörner. „Meine Vorstellung ist,  dass nur dann der Start eines Satelliten erfolgen soll,  wenn der Betreiber ein System an Bord hat,  das den Satelliten nach erreichter Lebensdauer oder bei Fehlfunktion gezielt aus der Umlaufbahn entfernt. Oder er muss einen Vertrag mit einem Anbieter nachweisen,  der seinen Satelliten herunterholt. Und wenn er das nicht hat,  dann muss er eben ein Pfand hinterlegen bei einer Organisation,  die genau das macht.“

Die ESA sei bisher gut über die Corona-Pandemie gekommen,  schätzte der Generaldirektor ein. „Wir haben keine Mission auf Eis gelegt. Nur beim Solar Orbiter gab es eine kleine Verschiebung. Und die Bearbeitung und Weitergabe der wissenschaftlichen Daten wurde etwas reduziert.“  Das sei aber nach zwei,  drei Wochen wieder hochgefahren worden. „Der klassische Satellitenbetrieb ist weitergelaufen.“  Ein großes Problem sei allerdings  der Weltraumbahnhof Kourou in Südamerika. „Wegen der hohen Infektionszahlen dort lassen wir nur für ganz wenige,  unverzichtbare ESA-Mitarbeiter zu,  dass sie zu den Starts fliegen. Und es gibt auch Verzögerungen am Bau der Startbasis für die Ariane 6.“

© Gerhard Kowalski

 

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