Köln, 3. März 2021 — Seit 20 Jahren sind sie eine zuverlässige Quelle für neue Einsichten in der Physik: die Plasmakristall-Experimente an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Bereits die erste ISS-Crew hatte Plasmaforschung auf ihrer Agenda, und am 3. März 2001 fiel der Startschuss für die ersten Langzeitversuche unter Schwerelosigkeit.
Die aktuelle Crew wird nun Ende März die neueste Experimentreihe durchführen – unter der Leitung des erfahrenen Forschungsteams am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen. „Für die Forschung zu komplexen Plasmen bietet die Schwerelosigkeit die einzige Möglichkeit, den gesamten wissenschaftlich interessanten Parameterraum zu untersuchen. Sie ist prädestiniert für die ISS„, sagte dazu Gruppenleiter Hubertus Thomas vom DLR-Institut für Materialphysik im Weltraum.
Plasma ist ionisiertes Gas und wird vielfältig technisch genutzt, so in Leuchtstoffröhren oder Plasmafernsehern. Auf der Erde ist Plasma sehr selten, zum Beispiel als Blitz. Im Weltraum hingegen befindet sich 99 Prozent der sichtbaren Materie im Plasmazustand. Grundlagenwissen für die Lehrbücher der Zukunft ist das Hauptziel dieser Forschung.
© Gerhard Kowalski