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Credit: IMBP
Credit: IMBP

Moskau, 1. Februar 2011 — Das Experiment „Mars 500“ ist in seine entscheidende Phase getreten. Das virtuelle Mars-Raumschiff mit sechs Freiwilligen an Bord sei am Dienstag im Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten eingeschwenkt, teilte das Institut mit. Die „Landung“ sei für den 12. Februar geplant. Am 14., 18. und 22. Februar seien Ausstiege auf den Mars geplant. Schon heute können die Männer durch fiktive Bullaugen seine Oberfläche sehen.

 
Die Crew, die aus drei Russen, zwei Europäern und einem Chinesen besteht, ist in zwei Gruppen geteilt worden. Der Kommandant des Experiments „Mars 500“, Alexej Sitjow, der Arzt Suchrob Kamolow (beide Russland) und der französische Bordingenieur Romain Charles bleiben im „Raumschiff“. Der Russe Alexander Smolejewski, der Italiener Diego Urbina und der Chinese Wang steigen hingegen in das Landemodul um. Dazu muss es allerdings in den nächsten Tagen erst geräumt werden. Denn in den vergangenen acht Monaten diente es als Lagerraum.
 
Bei den Ausstiegen in „Orlan-E“-Raumanzügen wird Smolejewski zweimal von dem Italiener und einmal von dem Chinesen begleitet. Ziel dabei ist es, die Mars-Oberfläche mit speziellen Instrumenten, die für das bemannte russische Mond-Programm entwickelt worden waren, und einem Roboter zu untersuchen.
 
Der virtuelle Flug in der hermetisch abgeschlossenen Versuchsanlage hat am 3. Juni vergangenen Jahres begonnen und soll insgesamt 520 Tage dauern. Davon sind 250 Tage für die Hin-, 240 Tage für die Rückreise und 30 Tage für den Aufenthalt auf dem Mars vorgesehen. Mit dem Experiment sollen Erfahrungen für eine reale bemannte Mars-Mission gesammelt werden.
 
(für dapd)

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