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Credit: NASA
Credit: NASA

Berlin/Houston/Koroljow, 24. November 2009 — Nach einwöchigem Gemeinschaftsflug mit der Internationalen Raumstation ISS bereitet sich die US-Raumfähre „Atlantis“ auf die Rückkehr zur Erde vor.  Nur kurz durch einen Fehlalarm unterbrochen, haben die zwölf Besatzungen des Shuttles und der ISS am Dienstag voneinander Abschied genommen, teilte die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit. Zuvor hatte ESA-Astronaut Frank de Winne (Belgien) vor versammelter Mannschaft das Kommando der ISS an seinen US-Kollegen Jeffrey Williams übergeben. Zudem stand eine Pressekonferenz auf dem Plan. Um 19.12 Uhr deutscher Zeit wurden die Luken zwischen beiden Raumflugkörpern geschlossen.

Die Abkopplung der Fähre ist für Mittwoch geplant, und am Freitag wird sie auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) zurückerwartet. Mit an Bord ist dann als siebentes Besatzungsmitglied US-Astronautin Nicole Stott, die seit Ende August als Bordingenieurin in der ISS gearbeitet hat.

Gegen 13.00 Uhr deutscher Zeit hatte ein Kontrollgerät im japanischen Wissenschaftslabor KIBO Rauch und Feuer signalisiert, was sich aber schnell als falsch herausstellte. Experten gehen davon aus, dass aufgewirbelter Staub für die Schrecksekunden verantwortlich ist. Während der „Atlantis“-Mission hatten die empfindlichen Bordgeräte bereits zweimal Fehlalarm wegen eines angeblichen Druckabfalls im russischen Forschungsmodul „Poisk“ (Suche) ausgelöst.

Der Shuttle war am 16. November gestartet und hatte rund 14 Tonnen Nachschub zur ISS gebracht. Bei drei Ausstiegen in den freien Raum wurden unter anderem drei Transport- und Lagerplattformen mit Ersatzteilen an der Station angebracht. Die „Atlantis“-Astronauten bereiteten die ISS darüber hinaus auf die für Februar 2010 geplante Kopplung des dritten Verbindungsknotens „Tranquility“ mit einer Aussichtsplattform vor.

De Winne war zusammen mit dem Russen Roman Romanenko und dem Kanadier Robert Thirsk Ende Mai auf die Umlaufbahn gekommen. Seit Oktober fungierte er als erster Vertreter der Europäischen Weltraumorganisation ESA als Kommandant der 21. Stammbesatzung. Die drei Männer kehren am 1. Dezember mit einer „Sojus“-Kapsel  zur Erde zurück. Dadurch besteht die 22. Stammcrew bis Weihnachten nur aus  Williams und seinem russischen Bordingenieur Maxim Surajew. Am 21. Dezember starten ein Russe, ein Amerikaner und ein Japaner mit dem Raumschiff „Sojus TMA-17“ zur ISS, um das Duo zu verstärken.

Am Dienstagvormittag war die Bahn der ISS um 1,85 auf 341,6 Kilometer angehoben worden. Dazu wurden die  „Atlantis“-Triebwerke für 22 Minuten gezündet,  berichtete das russische Flugleitzentrum in Koroljow bei Moskau.

(Material für ddp)

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