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Moskau, 29. Oktober 2014 — Der russische Raumfahrtexperte Igor Marinin gibt den Amerikanern die Schuld an der Explosion  der „Antares“-Rakete, die am Dienstag den privaten Frachter „Cygnus“ auf den Weg zur Internationalen Raumstation ISS bringen sollte. Zu der Katastrophe sei es gekommen, weil sie das sowjetische Triebwerk der ersten Stufe modifiziert haben, sagte der Chefredakteur der Fachzeitschrift „Nowosti kosmonawtiki“ am Mittwoch in Moskau.
Die Amerikaner hätten die in den 1970-er Jahren in der Sowjetunion für das damalige Mondprogramm gebauten Triebwerke NK-33  dutzendweise gekauft und an ihre Raketen angepasst, stellte Marinin fest. „Das heißt, sie haben ernsthafte Veränderungen vorgenommen und ihnen einen eigenen Namen (AJ-26 – G.K.) gegeben. Dadurch entstand ein nun amerikanisches Triebwerk.“
Marinin empfahl den Amerikanern zudem, die Steuerung der „Antares“ so zu verändern, dass sie kurz nach dem Abheben seitlich versetzt wird. Dadurch könne im Fall eines Triebwerkversagens  verhindert werden, dass die Rakete auf die Startanlage stürzt und sie  zerstört, wie es jetzt geschehen ist. Die Sowjetunion habe diese Methode aus eigener bitterer Erfahrung entwickelt, weil in den 1980-er Jahren eine ukrainische „Zenit“-Rakete mit solchen Triebwerken auf der Startrampe explodiert sei.
Die „Antares“, die bereits dreimal problemlos geflogen ist,  hat in der ersten Stufe zwei AJ-26-Triebwerke, die mit  Kerosin und Flüssigsauerstoff betrieben werden. Die zweite Stufe arbeitet mit Festtreibstoff.
(c) Gerhard Kowalski

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