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Moskau, 17. November 2014 — Russland will angeblich ab 2017 eine eigene Raumstation errichten. Dafür würden in einer ersten Phase Elemente und Apparate genutzt, die für das russische Segment der Internationalen Raumstation ISS entwickelt wurden, berichtet die Moskauer Zeitung „Kommersant“ am Montag. Sie beruft sich dabei auf eine nicht näher benannte Quelle in der Führung des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts des Maschinenbaus.

Der Kern der Station soll aus einem multifunktionalen Raumlabor, einem Kopplungsmodul und der frei fliegenden Plattform „OKA-T“ bestehen. Im Zeitraum 2020-2024 sollen dann weitere Elemente aus dem geplanten Mondprogramm hinzu kommen. 

Eine der Hauptaufgaben der Station, die von „Sojus MS“-Raumschiffen und „Progress MS“-Frachtern versorgt werden soll, bestehe in der konstruktionstechnischen und Flugerprobung von bemannten Mitteln für die künftige russische Mondinfrastruktur, schreibt das Blatt. Der Kostenrahmen sei bislang nicht bekannt.

Russland will im Dezember entscheiden, ob es dem Wunsch der Amerikaner folgt, die ISS über das Jahr 2020 hinaus zu betreiben. Die NASA würde gern den ISS-Vertrag bis mindestens 2024 verlängern. Dem stimmen Japan und Kanada unter gewissen Bedingungen zu. 

Europa muss indes auf dem ESA-Gipfel Anfang Dezember in Luxemburg erst einmal entscheiden, ob es überhaupt seinen Vertrag bis 2020 verlängern will. Bisher steht die  Finanzierung nur bis 2017.
(c) Gerhard Kowalski

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