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Credit: ZPK

Berlin/Moskau, 12. April 2015 — Weltweit wurde am Sonntag der Internationale Tag der bemannten Raumfahrt begangen. Am 12. April 1961 hatte der russische Bauernsohn in seiner Wostok-Kapsel als erster Mensch die Erde umkreist und damit das Zeitalter der bemannten Raumfahrt eröffnet. Bis 2011 galt der Tag als nationaler Feiertag der Russen, zum 40. Jahrestag des Gagarin-Fluges wurde er von der UNO zum Internationalen Feiertag erklärt. 

Die Direktorin der UNO-Agentur für Weltraumfragen, Simonetta di Pippo, sagte in einem TASS-Interview, sie teile nicht die Ansicht, dass der Flug Gagarins nur das Ergebnis des kosmischen Wettlaufs zwischen der damaligen UdSSR und den USA gewesen sei. Er sei auch die logische Fortsetzung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts gewesen. 

Sie sei zudem auch nicht der Meinung, dass sich Moskau und Washington heute in einem neuen technologischen Widerstreit befinden, betonte die Italienerin. Die geplante Verlängerung der Nutzungsdauer der Internationalen Raumstation ISS bis 2024 sei vielmehr die Fortsetzung der „kosmischen Diplomatie“ zur friedlichen Nutzung des Weltraums zum Wohle der gesamten Menschheit.

Im Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) „Juri Gagarin“ im „Sternenstädtchen“ bei Moskau, wo Gagarins Witwe Walentina noch heute lebt, wurde am Morgen mit einer Kranzniederlegung des Weltraumpioniers gedacht. Anschließend fand ein großes buntes Rahmenprogramm statt. 

Eine Umfrage zum Internationalen Tag der bemannten Raumfahrt zeigt indes, dass sich in Russland die Akzeptanz für die Raumfahrt seit 1998 fast verdoppelt und somit einen neuen Höhepunkt erreicht hat. Trotz der ökonomischen Probleme, die das Land derzeit durchmacht, hätten sich 59 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, die finanziellen Zuwendungen auf dem derzeitigen Niveau beizubehalten. Jeder Sechste sei sogar dafür, das Raumfahrtbudget zu erhöhen.

(c) Gerhard Kowalski

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