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Credit: GK Roskosmos
Credit: GK Roskosmos

Moskau,  21. Januar 2017 —  Nach dem Absturz des Frachters Progress MS-04 vom 1. Dezember hat es eine erste personelle Konsequenz gegeben. Der Generaldirektor des Woronesher Mechanischen Werkes (WMS),  Iwan Koptjew,  hat seinen Rücktritt eingereicht,  teilte der Pressedienst des Staatskonzerns GK Roskosmos in Moskau mit.

In dem Werk wird die Sojus-Drittstufe hergestellt,  die für den Absturz verantwortlich gemacht wird. Eine Untersuchungskommission hatte festgestellt,  dass es hier zu Produktionsfehlern gekommen ist.  Daraufhin werden alle Drittstufen der Trägerraketen Sojus-FG und Sojus-U noch einmal überprüft.

Der für das Militär und die Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin hatte am Donnerstag mitgeteilt,  die Regierung erwarte nach der Havarie von Roskosmos “bestimmte Personalentscheidungen“,  nachdem es in zwei Herstellerwerken „Unzulänglichkeiten“ gegeben habe,  die zum Verlust des Frachters geführt hätten. Das könne man nicht so einfach übergehen.

Am 1. Dezember war 383 Sekunden nach dem Start der Sojus-U-Trägerrakete die Telemetrie abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt war der Frachter Progress MS-04 schon von der dritten Stufe abgetrennt gewesen. Er wurde rund 190 Kilometer über der Bergrepublik Tuwa in Sibirien „zerstört“. Dabei gingen gut 2,4 Tonnen Nachschub für die  Internationale Raumstation ISS verloren,  darunter auch ein neuer Ausstiegsskaphander. Dadurch kann sich auch ein russischer Außenbordeinsatz verschieben,  da erst Ersatz geschaffen werden muss.

© Gerhard Kowalski

 

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