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Credit: RKK Energija

Moskau,  17. Mai 2017 —  Der Start des russischen Mehrzwecklabormoduls (MLM) Nauka zur Internationalen Raumstation ISS verzögert sich weiter. Wie die Moskauer Nachrichtenagentur TASS meldet,  wird er frühestens Mitte 2018,  möglicherweise sogar erst 2019 erfolgen. Grund seien Fremdkörper im Treibstoffsystem. Dadurch müssten Tanks aufgeschnitten werden. Eigentlich sollte das Modul spätestens zum Jahresende zur ISS gebracht werden. Bis zu diesem Zeitpunkt will Russland in seinem Segment auch nur mit zwei statt drei Kosmonauten arbeiten.

Inzwischen hat der Staatskonzern GK Roskosmos auch eine Ausschreibung für den Transport der Proton-M-Trägerrakete für Nauka zum Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) annulliert. Zur Begründung hieß es,  es habe sich niemand bereit gefunden,  den Transport für die gebotenen umgerechnet rund 260.000 Euro zu übernehmen.

Das über 20 Tonnen schwere Mehrzwecklabor,  das bereits 2014 gestartet werden sollte,  dient vor allem der Durchführung wissenschaftlicher Experimente. Es soll nach Auskunft des Herstellers Chrunitschew in einer ganzen Reihe von Parametern besser als das europäische Pendant Columbus und das japanische Modul Kibo sein.

Sein hoher Automatisierungsgrad ermögliche auch die Reduzierung teurer Ausstiege in den freien Weltraum,  hieß es weiter. Zudem versorge Nauka die Station mit Sauerstoff,  regeneriere Wasser aus Urin und trage zur Steuerung des Raumkomplexes bei.

© Gerhard Kowalski

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