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Credit: GK Roskosmos

Moskau,  9. Juni 2017  —  Gut eine Woche nach der überraschenden Kehrtwende in der russischen Weltraumpolitik sind erste Einzelheiten bekannt geworden. Man habe bereits mit der Entwicklung eines Wasserstofftriebwerks für die leistungsstärkere Trägerrakete Angara-A5W begonnen,  das später auch bei der geplanten superschweren Rakete eingesetzt werden soll,  teilte der für das Militär und die Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin der Nachrichtenagentur TASS mit.

Am 1. Juni hatte der Politiker verkündet,  dass Präsident Wladimir Putin angewiesen habe,  den Bau des superschweren Trägers für bemannte Missionen zum Mond und zum Mars vom neuen Kosmodrom Wostotschny im Amur-Gebiet zu beschleunigen. Der Nachfolger der bemannten Sojus-Raumschiffe,  Federazija,  soll dafür mit dem neuen Mittelklasseträger Sojus-5 wieder vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) starten,  von dem sich Russland eigentlich unabhängig machen will.

Der neue Superträger Putins,  der Energija-5 heißen könnte und eine Startmasse von knapp 2.400 Tonnen haben soll,  erhält als erste und zweite Stufe die Triebwerke der Sojus-5. Als dritte Stufe ist das Wasserstofftriebwerk vorgesehen.

Das RD-0150 werde als dritte Stufe die Nutzlast der schweren Angara-A5W gegenüber der bisherigen Angara-A5 auf 37 Tonnen erhöhen,  sagte Rogosin. Das käme in der Kraftfahrersprache dem Übergang von einem PKW auf einen Schwerlaster gleich.

Unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle meldet TASS,  der superschwere Träger werde nach den „neuen Plänen“  des Staatskonzerns GK Roskosmos 2028 das erste Mal von Wostotschny starten. Die dafür erforderliche Rampe werde 2027 fertiggestellt. Früher war von 2030 die Rede. Von der Mehrzweckrampe sollen auch andere Träger aufsteigen können,  so die Sojus-5.

© Gerhard Kowalski

 

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