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Credit: DLR

Köln,  28. Juni 2017 —   Die Produktion der Schubkammer des wiederzündbaren Vinci-Oberstufentriebwerks für die neue Europa-Rakete Ariane 6 ist am Mittwoch bei ArianeGroup in Ottobrunn angelaufen. Das sei das Ergebnis europaweit einzigartiger Kompetenzen und Fähigkeiten,  die auch durch die Förderung durch das Raumfahrtmanagement im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) aufgebaut werden konnten,  sagte DLR-Vorstand Gerd Gruppe.

Die Hauptverantwortung der Produktion liegt im französischen ArianeGroup-Standort Vernon. „Das Herz des gesamten Triebwerks  –  die Brennkammer –  wird aber im bayerischen Ottobrunn gefertigt. In ihr läuft die eigentliche Verbrennung ab,  die wiederum den Schub von 180 Kilonewton erzeugt“,  betonte Denis Regenbrecht,  der im Raumfahrtmanagement für das Ariane-Programm zuständig ist. Vinci arbeite mit tiefkaltem,  sogenannten kryogenem Wasserstoff (LH2:  Liquid Hydrogen bei -253°C) als Brennstoff und tiefkaltem Sauerstoff (LOX:  Liquid Oxygen bei -180°C)  als Oxidator.

„Die europäischen Träger sind wachsender Konkurrenz und einem intensiven Wettbewerb auf dem Weltmarkt ausgesetzt,  der den Preisdruck auch künftig weiter steigen lässt. Eine Antwort hierauf ist die Ariane 6,  deren Startkosten im Vergleich zum europäischen Vorgängermodell Ariane 5 um rund die Hälfte reduziert werden sollen“,  fügte Regenbrecht hinzu.

Im Rahmen der ESA-Ministerratskonferenz im Dezember 2014 beschlossen die Mitgliedsstaaten die Entwicklung einer neuen Trägerrakete. Mit dieser Neuentwicklung soll das Ariane-Trägersystem technisch weiterentwickelt und auch in Zukunft auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig betrieben werden können. Der Erstflug der rund 60 Meter hohen Rakete ist für 2020 geplant. Je nach Konfiguration kann sie fünf oder elf Tonnen Nutzlast in den Weltraum transportieren.

© Gerhard Kowalski