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Credit: GK Roskosmos

Moskau,  12. Dezember 2017 —   Die Havarie-Kommission zur Untersuchung des Fehlstarts der Sojus-2.1b-Trägerrakete mit dem Satelliten Meteor-M Nr. 2-1 und 18 Nano-Sputniks vom 28. November hat am Dienstag ihre Ergebnisse vorgestellt. Der Fehlstart sei durch ein Softwareproblem im Orientierungssystem der Fregat-Oberstufe hervorgerufen worden,  wurde in Moskau mitgeteilt. Die Fregat-Oberstufe hatte die vorausberechnete Umlaufbahn dadurch nicht erreicht und ist wahrscheinlich über dem Nordatlantik abgestürzt. An Bord befand sich auch der deutsche Nano-Satellit D-Star One.

Kurz nach der Bekanntgabe hat der für das Militär und die Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin (Foto)  das Ergebnis der Kommission moniert.  Es sei „nicht vollständig und bis zum Ende objektiv“,   sagte er. Es fehle die Antwort auf die wichtigste Frage,  wie ein solcher Fehler zugelassen werden konnte und wer dafür verantwortlich ist.  Deshalb werde die von der Militärisch-Industriellen Kommission (WPK) der Regierung eingesetzte Spezialkommission zur Analyse des Qualitäts-  und Zuverlässigkeitssystems in der  Raketen- und Weltraumbranche ihre Arbeit fortsetzen. Die Kommission war von Rogosin gegründet worden,  nachdem ihn Premier Dmitri Medwedjew ausdrücklich auf seine Verantwortung für diesen Bereich hingewiesen hatte.

Inzwischen versucht auch eine Sonderkommission unter Leitung von GK Roskosmos-Chef Igor Komarow,  den oder die Schuldigen für den Fehler zu ermitteln. Das Ergebnis soll zum Monatsende bekanntgegeben werden.

Der für den 22. Dezember vom neuen Kosmodrom Wostotschny im Amur-Gebiet vorgesehene dritte Start wurde indes auf Ende Januar verschoben. Davon betroffen sind auch vier Nano-Satelliten der Technischen Universität Berlin (TUB).

© Gerhard Kowalski

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