So. Mai 19th, 2024
Credit: GK Roskosmos

Koroljow,  23. März 2018 —   Die Stammbesatzung der Internationalen Raumstation ISS ist wieder komplett. Nach zweitägiger Verfolgungsjagd hat das Raumschiff Sojus MS-08 mit dem Russen Oleg Artemjew und den Amerikanern Andrew Feustel und Richard Arnold an Bord am Freitag um 20.41 Uhr deutscher Zeit problemlos automatisch am Poisk-Modul angedockt,  teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit. Die Kapsel war am Mittwoch vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet.

Das Trio wurde nach dem Umstieg von Anton Schkaplerow (Russland),  Scott Tingle (USA) und Norishige Kanai (Japan) herzlich begrüßt,  die in den letzten Wochen allein in der Station Wache hielten. Die Ankömmlinge,  die 161 Tage auf der Umlaufbahn bleiben und 54 wissenschaftliche Experimente durchführen sollen,  haben auch einen Fußball im Gepäck. Er soll in der ISS für verschiedene PR-Aktionen für die WM 2018 genutzt und am 3. Juni mit Schkaplerow,  Tingle und Kanai wieder zu Erde zurückgebracht werden. Möglicherweise kommt der Ball beim WM-Eröffnungsspiel Russland-Saudi-Arabien zum Einsatz.

Für den 8. August ist das Hauptexperiment der Langzeitexpedition geplant. Bei einen Außeneinsatz sollen zwei Antennen für das deutsch-russische Kooperationsprojekt ICARUS  (International Cooperation for Animal Research Using Space) installiert werden. Sie waren vor kurzem mit dem Frachtraumschiff Progress MS-08 zur Station gebracht worden. Der dazu gehörige Computer befindet sich bereits seit Oktober auf der Umlaufbahn. ICARUS  ist das bislang technisch modernste Projekt zur globalen Tierbeobachtung aus dem All. Mit ihm sollen die Wanderbewegungen von Tieren erforscht werden. Im Fokus sind zunächst Kleintiere wie Vögel,  Fledermäuse oder Flughunde. Winzige an den Tieren angebrachte Sender sammeln Informationen über deren Wanderverhalten und funken sie zur ISS.

Zudem sollen die Männer per Hand mehrere Nanosatelliten aussetzen,  Panorama-Videokameras montieren und zwei Antennen,  die nicht mehr gebraucht werden,  im Weltraum entsorgen.

Für Artemjew und Arnold ist es der nunmehr zweite Flug ins All,  für Feustel sogar der dritte.

© Gerhard Kowalski

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