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Moskau,  21. Juli 2018 —  Der mögliche Spionagefall im Zentralen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut des Maschinenbaus (ZNIImasch)  in Moskau hat ein erstes Opfer gefordert. Der Direktor des Informations-  und Analysezentrums der Vereinigten Raketen- und Weltraumkorporation  (ORKK),  Dmitri Paisson,  habe um seine Entlassung gebeten,  berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Samstag. Sie beruft sich dabei auf den Leiter des Pressedienstes der GK Roskosmos,  Wladimir Ustimenko. Dieser sagte,  Paisson verlasse seinen Posten Anfang August. Über das weitere Schicksal des Zentrums wisse er nichts.

Im Rahmen einer Strafsache,  bei der es um die mögliche Übergabe von Materialien über Hyperschall-Entwicklungen an westliche Geheimdienste geht,  war das ZNIImasch als Wissenschaftliche Leitinstitut des Raumfahrtstaatskonzerns vom Geheimdienst FSB durchsucht worden. GK Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin hatte den Mitarbeitern des Geheimdienstes dabei maximale Unterstützung zugesagt,  heißt es weiter. Zuvor hatte die Zeitung Kommersant berichtet,  dass etwa zehn Mitarbeiter des Analyszentrums verdächtigt würden. Der FSB habe festgestellt,  dass westlichen Geheimdiensten Ergebnisse von Entwicklungen der russischen Industrie im Bereich des Hyperschalls bekannt geworden seien, die als „streng geheim“  eingestuft gewesen seien.

Wie RIA Nowosti betont,  habe es bereits 2005 und 2015 solche Verdachtsfälle gegeben. In beiden Fällen seien jeweils eine Person verurteilt worden,  so 2005 der Generaldirektor des Unternehmens ZNIImasch-Export. Ihm sei vorgeworfen worden,  China duale Technologien übergeben zu haben.

© Gerhard Kowalski

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