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Moskau/Washington,  24. Juli 2018 –   Der Staatskonzern GK Roskosmos hat Gerüchte zurückgewiesen,  dass es ein Verbot für Flüge afroamerikanischer Astronauten in russischen Sojus-Raumschiffen gebe. Entsprechende Erklärungen seien „absoluter Rassismus“,  sagte Pressesprecher Wladimir Ustimenko am Dienstag der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Die GK Roskosmos werde nie jemanden nach rassischen Merkmalen auswählen.

Auf einem Forum im Zentrum für Strategische und Internationale Studien der USA in Washington hatte am Montag ein Moderator gemutmaßt,  dass die russische Seite hinter der Tatsache stecken könnte,  dass seit Einstellung der Shuttle-Flüge 2011 kein einziger Afroamerikaner mehr in den Weltraum geflogen ist. Unter den 52 Astronauten,  die mit russischen Raumschiffen gestartet sind,  gebe es keinen Afroamerikaner.

Während der amtierende Chef der US-Luft-  und Raumfahrtbehörde NASA,  Jim Bridenstein,  versprach,  sich zu erkundigen,  ob die Russen den Mitflug von Afroamerikanern in Sojus-Kapseln verbieten,  bezeichnete sein afroamerikanischer Vorgänger Charles Bolden solche Behauptungen als „absurd“. Bolden selbst war viermal im All. Bei seiner letzten Mission 1994 war mit Sergej Krikaljow erstmals auch ein Russe mit an Bord eines Shuttles.

Entbrannt war der Streit um die Tatsache,  dass die Afroamerikanerin Jeanette Epps,  die ursprünglich mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst im Juni zur ISS fliegen sollte,  ohne Angabe von Gründen von der NASA durch Serena Aunon-Chancellor ersetzt wurde. Epps gilt seither als Kandidatin für eine spätere Mission.

© Gerhard Kowalski

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