
Moskau, 26. Juli 2021 — Nach mehrtägiger Verzögerung hat das russische Modul Pirs (Pier/Anlegestelle) am Montag die Internationale Raumstation ISS verlassen. Mithilfe des Frachters Progress MS-16 wurde es um 12:55 Uhr deutscher Zeit vom Swesda-Modul abgekoppelt, um dann gezielt etwa vier Stunden später über dem Pazifik 3.600 Kilometer von Wellington entfernt zum Absturz gebracht zu werden. An dem freiwerdenden Kopplungsstutzen soll am 29. Juli das neue Mehrzwecklabormodul (MLM) Nauka (Wissenschaft) andocken.
Eigentlich sollte Pirs schon am 21. Juli seinen Flug beenden. Doch dann wurde der Abschied immer wieder kurzfristig verschoben. Zur Begründung hieß es, man habe auf die günstigsten ballistischen Voraussetzungen für den gezielten Eintritt in die dichten Schichten der Atmosphäre gewartet.
Pirs war am 15. September 2001 zur ISS gestartet. Das Modul bot zusätzliche Kopplungsmöglichkeiten für bemannte und unbemannte Raumschiffe. Zudem konnten von hier die Kosmonauten auch in den freien Raum aussteigen.
© Gerhard Kowalski