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Berlin/Koroljow, 21. September 2009 — Der russische Weltraumfrachter „Progress M-67“ hat am Montag von der Internationalen Raumstation ISS abgelegt. Das Manöver habe um 9.25 Uhr deutscher Zeit stattgefunden, teilte das Flugleitzentrum (FLZ) in Koroljow bei Moskau mit. Damit sei der Weg frei für das bemannte Raumschiff „Sojus TMA-16“, das am 30. September vom Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) starten und am 2. Oktober an der Station andocken solle. Es bringt die 21. Stammbesatzung auf die Umlaufbahn. Mit an Bord ist dann auch der Besitzer des weltberühmten kanadischen „Cirque du Soleil“, Guy Laliberté, als Weltraumtourist .

„Progress M-67“ hatte am 29. Juli rund 2,5 Tonnen Nachschub zur ISS gebracht. Mit 1,5 Tonnen Stationsabfällen an Bord wird der Frachter jetzt bis zu seiner gezielten Versenkung im Südpazifik Ende des Monats  noch für ein wissenschaftliches Experiment zur Plasma-Forschung  genutzt.

Mit „Progress M-67“ verabschieden sich die Russen zugleich von ihrem letzten Transporter mit analoger Steuerung. Dessen Aufgaben werden künftig von der neuen „Progress M-M“-Generation übernommen, die seit November 2008 bereits zweimal erfolgreich getestet wurde. Die Raumschiffe dieses Typs verfügen über eine digitale Steuerung und eine höhere Nutzlast. Sie tragen nach Einstellung der US-Shuttle-Flüge  im kommenden Jahr die Hauptlast des Güterverkehrs zwischen Erde und Station, die sie fünf- bis sechsmal pro Jahr ansteuern sollen. Unterstützt werden sie dabei von dem europäischen „ATV“- und dem japanischen „HTV“-Frachter. Diese sollen je einmal im Jahr siebeneinhalb beziehungsweise sechs Tonnen Nachschub auf die Umlaufbahn bringen.

Die erste „Progress“-Generation war seit Januar 1978 im Einsatz. Sie versorgte die Raumstationen „Salut 6“, „Salut 7“ und MIR. Ihr modernisierter Nachfolger der „Progress-M“-Serie flog ab August 1989 zuerst die MIR und dann die ISS an.  Die Raumschiffe sind aus den bemannten „Sojus“-Kapseln abgeleitet worden. Sie sind rund 7,5 Meter lang, gut 7 Tonnen schwer und haben einen Durchmesser von etwa 2,7 Metern. Sie können zweieinhalb Tonnen Fracht auf die Umlaufbahn bringen, darunter knapp eine Tonne Treibstoff.