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Moskau, 24. Juli 2014 – Russland droht möglicherweise ein neues Raumfahrtdebakel. Der am vergangenen Samstag gestartete Bio-Satellit „Foton-M4“ reagiert nicht auf Kommandos von der Erde, mit denen er auf seine endgültige Umlaufbahn in knapp 600 Kilometern Höhe gebracht werden soll, melden russische Nachrichtenagenturen am Donnerstag unter Berufung auf eine nicht näher benannte  Quelle im Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau. Dadurch sei es bisher nicht gelungen, das Triebwerk der fliegenden Arche Noah zu starten.

Die offizielle Raumfahrtagentur Roskosmos bestätigte inzwischen indirekt diese Information. Sie teilte mit, dass zwar Telemetrie-Daten von dem Satelliten empfangen werden, jedoch keine Kommandos nach oben geschickt werden können. An der Beseitigung des Fehlers werde gearbeitet. Die von „Foton-M4“ eintreffenden Daten zeigten jedoch, dass alle Bordsysteme normal funktionieren, so dass der Satellit auf seiner derzeitigen Umlaufbahn lange Zeit autonom fliegen könne.

Im Grunde sei die Verbindung zu dem Satelliten bereits während der vierten Erdumkreisung nach dem Start verlorengegangen, hieß es bei den Agenturen weiter. Die Bahnkorrektur sei für den dritten Flugtag vorgesehen gewesen.

In dem Satelliten befinden sich unter anderem fünf Geckos, Fliegen, diverse Mikroorganismen, Pilzsporen und Samen höherer Pflanzen. Ziel ist es, den Einfluss der Schwerelosigkeit auf unterschiedliche Organismen zu untersuchen. Zudem sollten während des rund 60-tägigen Fluges russisch-deutsche Experimente zur Züchtung von Halbleiter-Kristallen durchgeführt werden.

© Gerhard Kowalski

 

 

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