
Moskau, 19. September 2016 – Ein Kurzschluss im Bereich der Nutzlastverkleidung hat angeblich den für den 23. September geplanten Start des Raumschiffes Sojus MS-02 zur Internationalen Raumstation ISS verhindert. Derzeit werde intensiv an der Lokalisierung des Fehlers und seiner Beseitigung gearbeitet, berichten Moskauer Medien. Möglicherweise kehren die Besatzung mit Andrej Borissenko, Sergej Ryshikow (beide Russland) und Shane Kimbrough (USA) und ihre Doubles am Montag von Baikonur (Kasachstan) wieder ins Sternenstädtchen bei Moskau zurück, hieß es weiter.
Der Defekt war Ende vergangener Woche bei elektrischen Kontrolltests auf dem Kosmodrom entdeckt worden. Bisher hat die Staatliche Kommission, die den Start freigibt, keinen neuen Termin anberaumt.
Einige Medien gehen davon aus, dass sich die Mission jetzt bis Ende Oktober verzögern und dann notfalls sogar mit einem alten analogen Raumschiff der Sojus TMA-M-Serie erfolgen könnte. Wäre dem so, würde sich die Rückkehr von Anatoli Iwanischin (Russland), Kate Rubins (USA) und Takuya Onishi (Japan), die für den 30. Oktober geplant ist, verzögern. Das Trio ist derzeit 73 Tage auf der Umlaufbahn.
Eigentlich war die TMA-M-Serie mit der Landung der Nummer 20 am 7. September für abgeschlossen erklärt worden. Die neue MS-Serie (MS steht für Modernisiertes System) ist digitalisiert und verfügt über rundum bessere Parameter als der Vorgänger.
© Gerhard Kowalski