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Credit: GK Roskosmos

Moskau,  1. April 2017 —  Der russische Raumfahrtstaatskonzern GK Roskosmos hat am Freitag seine Weltraumstrategie bis 2030 veröffentlicht. Deren Ziel sei es,  die technische und technologische Entwicklung der Raketen-  und Raumfahrtindustrie durch die Aktivierung der inneren Reserven sowie durch die Nutzung neuer Ideen und der Möglichkeiten des Welt- und Binnenmarktes voranzutreiben und die Sicherung der staatlichen Interessen zu gewährleisten,  sagte Roskosmos-Chef Igor Komarow bei der Vorstellung in Moskau.

Als wichtigste Instrumente dazu werden die Gewinnung junger und talentierter Kader,  die Optimierung des Produktionspotenzials,  die Entwicklung des kommerziellen Potenzials der Branche,   die Optimierung der Organisationsstrukturen und die Stärkung der normativ-rechtlichem Basis genannt.

Im Einzelnen soll die Zuverlässigkeit bei den Raketenstarts von derzeit 93 Prozent auf 96 Prozent im Jahre 2020 und 99 Prozent bis 2025 und 2030 gesteigert werden. Die Funktionsdauer der russischen Satelliten soll im erdnahen Raum von derzeit fünf auf 10 Jahre und im geostationären Orbit von 10 bis 15 auf ständig 15 Jahre erhöht werden. Der Gewinn der Branche sollen um 85 Prozent,  die Arbeitsproduktivität um 224 Prozent und der Anteil Russlands am kommerziellen Weltmarkt bei Weltraumdienstleistungen von 4,8 Prozent (2016) auf 9,5 Prozent steigen.

Komarow räumte zugleich eine ganze Reihe Probleme ein,  die man mithilfe der neuen Strategie lösen will. Dazu gehören der zahlenmäßig zu geringe Bestand der Satellitenflotte,  das unzureichende Niveau der Qualität und Zuverlässigkeit der produzierten Raketen- und Weltraumtechnik,  die niedrige Effektivität bei der Nutzung der Internationalen Raumstation ISS und das geringe Tempo bei der Umrüstung der Betriebe.

Der Roskosmos-Chef versprach für 2017 mindestens 30 Raketenstarts von Baikonur,  Plessezk,  Wostotschny und Kourou. Zudem äußerte er sich anerkennend über die gelungene Wiederverwendung der Falcon  9-Erststufe durch den privaten US-Konzern SpaceX. Diese Weltpremiere beflügele Roskosmos,   „zu arbeiten“.

© Gerhard Kowalski

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