

Kourou, 23. April 2017 — Nach mehr als vierwöchiger Blockade nimmt der europäische Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana am Montag wieder seine Arbeit auf. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Administration des Centre Spatial Guyanais (CSG). Im Rahmen eines Generalstreiks in dem französischen Überseegebiet hatten Hunderte Demonstranten auch das Raumfahrtzentrum besetzt. Dadurch mussten drei Starts verschoben werden. Sie sollen voraussichtlich im Mai und Juni nachgeholt werden.
Der Generalstreik war Ausdruck der seit langen schwelenden Unzufriedenheit der Bevölkerung mit den Arbeits- und Lebensbedingungen vor dem Hintergrund der allgemeinen Krise der regionalen Wirtschaft Französisch-Guyanas. Der Streik legte praktisch alle staatlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten lahm. Auch das Verkehrsnetz war blockiert. Die Blockade wurde lediglich für die Präsidentschaftswahlen etwas gelockert.
Die Streikenden forderten von der Regierung in Paris Investitionen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro für die Verbesserung der örtlichen Infrastruktur und des Gesundheits- und Bildungssystems sowie für die Erhöhung der Sicherheit. Paris hat inzwischen 2,1 Milliarden Euro für die Überwindung der ökonomischen und sozialen Probleme zugesagt.
Rund 40 Prozent der Menschen unter 25 Jahren sind in Französisch-Guyana arbeitslos. 30 Prozent der 250.000 Einwohner haben keinen Zugang zu Trinkwasser oder Elektrizität.
© Gerhard Kowalski