
Astana, 16. Juni 2017 – Der Start des russischen Frachtraumschiffs Progress MS-06 zur Internationalen Raumstation ISS vom Mittwoch ist durch ein schweres Unglück überschattet worden. Bei einem Brand in der kasachischen Steppe, der durch ausgebrannte Raketenteile verursacht wurde, kam ein Mensch ums Leben, ein weiterer musste mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden, teilte das kasachische Innenministerium in Astana mit. Bei dem Toten handelt es sich nach russischen Angaben um den Fahrer eines Lastkraftwagens der Wissenschaftlichen Produktionsvereinigung (NPO) Maschinostrojenije.
Das Unglück ereignete sich bei einem Dorf im Raum der Kupferstadt Dsheskasgan, wo die ausgebrannten Seitenblöcke der Sojus-Trägerrakete zu Boden fielen. Durch die hohen Temperaturen um 34 Grad Celsius und den starken Wind sei es zu einem Steppenbrand gekommen, heißt es weiter. Dabei sei der LKW von den Flammen erfasst worden.
Die NPO Maschinostrojenije gehört zu den Organisationen, die die ausgebrannten Raketenstufen in den nur sehr dünn besiedelten offiziell festgelegten sogenannten Fallgebieten entlang der Aufstiegstrasse bergen.
Der Frachter war am Mittwoch vom Kosmodrom Baikonur gestartet und soll am heutigen Freitagnachmittag am Swesda-Modul ankoppeln. Er bringt rund 2,5 Tonnen Treibstoff, Trinkwasser, Proviant, Verbrauchsmaterial, Ausrüstungen für wissenschaftliche Experimente, zwei Nanosatelliten sowie Post für die dreiköpfige Besatzung auf die Umlaufbahn.
In der ISS halten derzeit der Russe Fjodor Jurtschichin und die US-Astronauten Peggy Whitson und Jack Fischer bis Ende Juli allein Wache.
© Gerhard Kowalski