
Moskau, 12. Juli 2017 — Der einstige Kommandopunkt der sowjetischen superschweren Rakete Energija auf dem Kosmodrom Baikonur in Kasachstan ist jetzt auch Raumfahrttouristen zugänglich. Alle seine Räume und Ausrüstungen auf dem Startplatz 250A seien speziell dafür wieder hergerichtet worden, teilte das Zentrum für die Nutzung der Objekte der kosmischen Bodeninfrastruktur ZENKI in Moskau mit. Die Exkursionen dorthin würden vom Museum des Kosmodroms organisiert.
Der Erststart der Energija hatte am 15. Mai 1987 stattgefunden. Es war dies die schwerste Trägerrakete in der nationalen Raumfahrtgeschichte. Der zweite Start erfolgte am 15. November 1988. Damals wurde der unbemannte Shuttle Buran (Schneesturm) auf seine Umlaufbahn gebracht. Danach wurde das Programm aus Geldmangel und wegen fehlender Nutzlasten eingestellt.
Die neue russische superschwere Trägerrakete für bemannte Mond- und Mars-Missionen, die jetzt auf Weisung von Präsident Putin beschleunigt gebaut werden soll, figuriert derzeit unter dem Arbeitsnamen Superschwerer Komplex – 3 beziehungsweise Energija-3 und knüpft damit an das bislang größte sowjetische Raketenprogramm an. Die Flugtests sollen 2028 beginnen.
© Gerhard Kowalski