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Credit: G. Kowalski

Moskau,  27. März 2019 —   Waleri Bykowski ist tot. Der russische Kosmosveteran starb im 85. Lebensjahr,  meldet die Nachrichtenagentur TASS am Mittwoch. Sie beruft sich dabei auf eine Information des Kosmonautenausbildungszentrums (ZPK) Juri Gagarin im Sternenstädtchen bei Moskau.

Bykowski war dreimal im Weltraum:  1963,  1976 und 1978. 1963 machte er einen Gruppenflug mit Walentina Tereschkowa,  1976 wurde die Multispektralkamera MKF 6 aus der DDR erprobt,  und 1978 war er der Kommandant von DDR-Kosmonaut Sigmund Jähn.

© Gerhard Kowalski

4 Gedanken zu „Waleri Bykowski gestorben“
  1. Zur Erinnerung an Waleri Bykowski- er starb am Tag des Todes von Jurij Gagarin.

    Der Flug von Wostok-5 war auch mit einer ideologischer Aufgabe verbunden, heute ist das alles lächerlich- mir geht es nur um Fakten. Beim Start war er parteilos, am vierten Tag es Fluges hat Bykowski ein Telegramm (Radiogram) an den Generalsekretär des Zentralkomitees Nikita Chruschtschow gesandt, mit der Bitte in die Partei aufgenommen zu werden. Chruschtschow hat daraufhin die Mitglieder des Zentralkomitees versammelt und Bykowski wurde in die Partei ohne den notwendigen Kandidatenstatus aufgenommen. Er war somit der erste, der im Weltraum Kommunist wurde.

    Noch ein Besonderheit von Bykowski, nach dem Start fühlen sich die Raumfahrer etwas benommen, das Blut schiesst regelrecht in den Kopf und er war der einzige Kosmonaut das keine Probleme mit der Anpassung im Orbit hatte. Die Raumfahrtmediziner untersuchten den Körper und erkannten seinen Fall als einzigartig. Er war auch sehr ernst, als Tereschkowa während des Fluges zu ihn sagte: „Walera, lass uns singen!“ Er antwortete: „Ich bin kein Singvogel.“

    W. Bykowski führte eine Gruppe von Kosmonauten die sich für einen Mondflug vorbereiteten. Der Start war für den 8 Dezember 1968 vorgesehen, darüber haben fast alle westlichen Medien berichtet und Bykowski war als Kommandant des Raumschiffes Lunalot für die Mondumrundung vorgesehen. In letzter Sekunde hat der verantwortlicher der stąatlichen Kommission den Flug nicht genehmigt. Der Start der Proton Trägerrakete mit dem Raumschiff wurde auf Januar 1969 zum weiteren Test (ohne die Kosmonauten) verschoben, der erfolgte Start endete im Feuerball. Sehr ausführlich mit ganzen Details habe ich woanders berichtet.

    Im Schicksal von Bykowski war auch eine schwarze Seite mit dem Himmel verbunden. Sein ältester Sohn trat in die Fussstapfen seines Vaters und wurde Pilot. Im Jahr 1985, wenige Monate nach seinem Abitur, starb er bei einem Flugzeugabsturz, bei dem ein Zivilflugzeug Tu-134A und ein Militärtransportflugzeug AN-26 mit einer Gruppe Militärs an Bord kollidierten. Bei der Tragödie starben 94 Menschen, Walery Bykowski Jr. war Assistent Kommandant der AN-26, starb mit 22 Jahren. Der zweite Sohn, Sergei, wurde auch Kampfpilot.

    Bykowski wurde 1988 in die Reserve versetzt, ein Jahr später erhielt er eine Auszeichnung für die Entwicklung eines Simulators für eine durchgängige Simulation der Dynamik der Raumfahrt mit einer Zentrifuge.

  2. Mit all dem erzählen Sie zumindest mir nichts Neues.

    Alle die von Ihnen genannten Fakten habe ich in den Jahrzehnten meiner Arbeit veröffentlicht.
    Bis hin zum ersten Stuhlgang im All, den Sie nicht erwähnen.
    Sie vergaßen auch zu schreiben, warum Bykowski es als einiges Mitglied der Gagarinschen Garde nur zum Obersten brachte und die Trauerfeier doch eher bescheiden ausfiel.

    GK

  3. Das war nur ein kurzer spontaner Kommentar und keine Vollständigkeit,

    ansonsten wurde fast alles in entsprechenden unzähligen Büchern und Publikationen bei uns veröffentlicht. Nur über Gagarin wurden über 50 Bücher veröffentlicht, die meisten aber wenig interessant, bin mir aber nicht sicher ob die alle auch in D übersetzt wurden.

    Nach der Perestrojka haben sich die Archiven geöffnet, selbst das Dekret 1037 zu Gagarin war bis Dato geheim und viele KGB Dokumente wurden nach den Westen verscherbelt und veröffentlicht, darunter zu abgestürzten UFOs. Hier hat Maria Popowitsch einen grossen Beitrag mit ihren Veröffentlichungen und Auftritten geleistet, wobei noch vor der Wende viele geheime Buran Dokumente an deutsche Agenten verkauft wurden. Aber das ist schon eine andere Geschichte.

  4. Ich nehme das so zur Kenntnis.
    Damit sollten Sie diese schier unendliche Geschichte abschließen.

    GK

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