
Berlin, 26. April 2019 — Riesenüberraschung auf der Briefmarkenausstellung AEROBERLIN 2019 im Russischen Haus: Der österreichische Autor Walter Hopferwieser erschien am Freitag zur Präsentation seines neuen Buches Pioneer Rocket Mail and Space Mail mit seinem „guten Freund“ Oleg Artemjew – seines Zeichens russischer Zweifach-Kosmonaut. Der schilderte nicht nur sein Verhältnis zur Philatelie, sondern plauderte auch munter und verblüffend offen aus seinem kosmonautischen Nähkästchen. Zu jenen, die ihm amüsiert lauschten, gehörte auch sein deutscher Berufskollege Sigmund Jähn.
Als Kind habe er auch Briefmarken gesammelt, sagte Artemjew auf eine Frage aus dem Publikum. Doch dann sei die Sowjetunion zerfallen – und da habe er andere Dinge im Kopf gehabt, fügte er vieldeutig hinzu. Aber vielleicht werde er im Pensionsalter wieder Marken sammeln. Das Verdienst der Philatelie sei es, die Geschichte der Raumfahrt zu dokumentieren, lobte der Kosmonaut.
Dann verriet er, dass die russischen Raumfahrer im Monat zwischen 1.500 und 2.000 Dollar verdienen, die amerikanischen dagegen 10.000 bis 15.000 Dollar. Wer also in Russland Geld machen will, bewirbt sich nicht als Kosmonaut, sagte Artemjew, zu dessen Mannschaft bei beiden Flügen auch Alexander Gerst gehörte. Das tue man bestenfalls aus romantischen oder ähnlichen Beweggründen. Richtig gut verdiene man aber in der Internationalen Raumstation ISS. Da bekämen die russischen Besatzungsmitglieder 400 Dollar Tagegeld, die amerikanischen dagegen lediglich 5 Dollar.
© Gerhard Kowalski