Fr. Apr 19th, 2024
Credit: GK Roskosmos

Moskau,  19. August 2019 —   Der Chef der russischen Raumfahrtagentur GK Roskosmos,  Dmitri Rogosin,  scheint über die großen Sorgen,  die sein Job so mit sich bringt,  den Humor nicht verloren zu haben. So antwortete er am Montag per Twitter auf die sicher nicht ganz unernste Frage einer gewissen Tschipo Lina „Haben Sie das Loch schon gebohrt?“ schlagfertig:  „Ja,  und Du sprichst gerade da durch.“

Die Frage spielt auf das Bohrloch an,  das am 30. Oktober vergangenen Jahres in der Internationalen Raumstation ISS im Sojus-Raumschiff des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst entdeckt worden war. Bis heute sind die Russen die Antwort schuldig geblieben,  wie es zu diesem Bohrloch gekommen ist,  das durch einen Druckabfall in der Station auffiel. Vor kurzem hieß es erst wieder lakonisch,  man werde sich die Zeit nehmen,  die die Untersuchung dieses mysteriösen Falls nun einmal erfordere.

Die Frage ist hierbei,  wo das zwei Millimeter große Loch entstanden ist:  schon bei der Montage des Raumschiffes auf der Erde oder erst auf der Umlaufbahn. Die Antwort ist offenbar so peinlich oder heikel,  dass man am liebsten Gras über die ganze Geschichte wachsen lassen würde.

© Gerhard Kowalski

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