
Moskau/Houston, 30. Juli 2021 — Auf der Internationalen Raumstation ISS ist es am Donnerstagnachmittag zu einem ernsten Zwischenfall gekommen. Nachdem die russischen Kosmonauten Oleg Nowizki und Pjotr Dubrow die Luken zu dem frisch angekoppelten Mehrzwecklabormodul Nauka (Wissenschaft) geöffnet hatten, zündeten dessen Triebwerke um 18:45 Uhr deutscher Zeit außerplanmäßig, wie die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA und russische Medien meldeten. Dadurch sei die Station aus der Bahn geraten. Durch die Zündung der Triebwerke des russischen Frachters Progress MS-17 sei deren Lage aber wieder stabilisiert worden.
Die GK Roskosmos leite die Untersuchungen zum Zwischenfall und werde von amerikanischen Spezialisten dabei unterstützt, teilte die NASA mit. Bisher habe man keine Schäden an der Station festgestellt. Allerdings sei der für Freitag geplante Start des unbemannten Starliners von Boeing zur ISS auf einen Termin nicht vor dem 3. August verschoben worden.
Die Nachrichtenagentur TASS berichtete unter Berufung auf die GK Roskosmos, das Modul Nauka werde vom Flugregime auf das Regime „an die ISS angekoppelt“ umgestellt. Man arbeite „mit dem Resttreibstoff des Moduls“. Für die ISS-Besatzung bestehe keine Gefahr. GK Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin twitterte: „Auf der ISS herrscht Ordnung. Die Besatzung ruht sich aus. Das rate ich Ihnen auch.“
© Gerhard Kowalski