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Berlin, 2. Mai 2012 — Unter dem Motto „Weltraumforschung zum Nutzen der Menschheit“ hat am Mittwoch in Berlin ein Symposium zur Internationalen Raumstation ISS begonnen. Vertreter der fünf ISS-Partner USA, Russland, Japan, Kanada und Europa/ESA sowie Wissenschaftler, Raumfahrtexperten und Astronauten aus aller Welt ziehen auf der dreitägigen Veranstaltung eine Bilanz der über zehnjährigen erfolgreichen Arbeit der Station und erörtern zugleich die künftigen Forschungsziele.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) würdigte bei der Eröffnung die ISS als das größte wissenschaftliche und technologische Projekt der Menschheitsgeschichte. Deutschland sei deshalb fest entschlossen, das Potenzial der Station vorerst bis mindestens 2020 effektiv zu nutzen, um daraus praktische Anwendungen für ein besseres Leben auf der Erde zu entwickeln.
Bisher hätten über 50 deutsche Experimente in der Station stattgefunden. Zudem habe Deutschland maßgeblich an dem automatischen Transportraumschiff ATV und dem Forschungsmodul „Columbus“ mitgewirkt.
Der Minister, der auch für die Raumfahrt zuständig ist, rief die ISS-Partner auf, sich solidarisch an den großen Investitionen in die ISS zu beteiligen, die weiter erforderlich seien.
Der Generaldirektor der gastgebenden Europäischen Weltraumorganisation ESA, Jean-Jacques Dordain, bezeichnete die ISS als Modell für das Zusammenleben der Menschen auf der Erde. Die Arbeit in der Station sei auf die Erforschung unseres Planeten konzentriert. Das Ziel für die nächste Zeit müsse es sein, die ISS „robust und nachhaltig“ zu machen. Zudem müsse sie neuen Partnern geöffnet werden. Dordain warnte allerdings davor, bei aller Begeisterung für die Station andere Raumfahrtziele wie den Mond und den Mars aus dem Auge zu verlieren.
Der Chef des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, betonte, die ISS sei die Antwort auf viele aktuelle Herausforderungen. Als Beispiele nannte er die Klimaforschung, die Kommunikation, die Navigation, die Energiefragen, Naturkatastrophen und das Gesundheitswesen. Es gelte jetzt, die Forschungen zu intensivieren und auszuweiten, um echten Nutzen zu erzielen.  Wörner regte an, nach dem Auslaufen der ATV 2015  ein europäisches Mehrzweckraumschiff zu entwickeln, das auch bei der ISS einsetzbar wäre.
Das erste der heute 15 ISS-Module wurde im November 1998 ins All geschossen. Seit Ende 2000 ist die Station ständig bemannt. Derzeit arbeitet die 31. Stammbesatzung auf der Umlaufbahn.
(für dapd)

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