Neu Delhi, 7. Januar 2021 — Indien strebt ein nationales Raumfahrtprogramm für die kommenden zehn Jahre an. Der Chef der Raumfahrtbehörde ISRO, Kailasavadivoo Sivan, habe alle Einheiten der Branche angewiesen, für sich ein solches Programm zu erarbeiten, meldet SpaceNews.
Der indische Raumfahrtsektor sei aufgrund des Eintritts vieler privater Akteure mit „Störungen“ konfrontiert, die auf kostengünstige Raumtransportsysteme und die Bereitstellung weltraumgestützter Dienste abzielen, sagte Sivan zur Begründung. In Übereinstimmung mit den globalen Richtlinien müssten deshalb eine Schwerlast-Trägerrakete, eine halbkryogene Stufe, eine wiederverwendbare Rakete, Avionik der nächsten Generation, fortschrittliche Materialien, dynamische Weltraumanwendungen und eine effiziente Integration weltraumgestützter Dienste sowie fortschrittliche Wissenschaftsmissionen entwickelt werden.
Indien plant für 2021 unter anderem den ersten Testflug des Small Satellite Launch Vehicle (SSLV), einer vierstufigen Rakete, die 500 Kilogramm auf eine erdnahe Umlaufbahn von 500 Kilometern Höhe hieven kann, und die Chandrayaan-3-Mondmission. Der erste bemannte Start des Gaganyaan-Raumschiffes musste indes wegen der Corona-Pandemie auf 2022 verschoben werden.
© Gerhard Kowalski